Plastik & Müll

Rekordsegler Bourgnon startet vor Bali Kampf gegen Meeresmüll

Als Segler ist er allein in einem Katamaran über die Ozeane gefahren, jetzt befreit der Abenteurer Yvan Bourgnon die Weltmeere vom Plastikmüll.

29.03.2023

Rekordsegler Bourgnon startet vor Bali Kampf gegen Meeresmüll
Rekordsegler Yvan Bourgnon neben dem Reinigungsschiff Mobula

Sechs Jahre nach Gründung der NGO The SeaCleaners hat das erste Boot der international tätigen Umweltschutzorganisation vor Bali den Betrieb aufgenommen. In einem der Lieblingsziele deutscher Urlauberinnen und Urlauber gelangen jeden Tag rund 90 Tonnen Plastikmüll in die Flüsse. Bourgnon will mit der Mobula 8 etwas gegen die Verschmutzung der Gewässer tun und neben dem Plastikabfall auch zukunftweisende Erkenntnisse für die Wissenschaft sammeln. Für die Bundesregierung hat das Engagement der Umweltschutzorganisation Vorbild-Charakter.

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„Die Verschmutzung der Meere mit Plastik betrifft die Menschen in Deutschland oder Frankreich genauso wie die Bevölkerung in Indonesien, weil alles Teil eines großen Kreislaufs ist. Mikroplastik ist ein globales Problem und wir freuen uns, dass wir nach der intensiven Vorbereitung und Planung jetzt endlich etwas Sichtbares dagegen tun können“, sagt Bourgnon. „Der Einsatz der Mobula 8 ist der erste Schritt, weitere werden und müssen folgen“, sagt der französisch-schweizerische Skipper, der parallel die Entwicklung eines neuartigen, emissonsfreien Großkatamarans vorantreibt. Der Manta wurde zuletzt in Düsseldorf auf der „Boot“ gezeigt, aktuell läuft für den Bau die Ausschreibung der Werften.

Im Gegensatz zum hochseetüchtigen Manta ist die jetzt erstmals eingesetzte Mobula 8 als kleines, flexibel nutzbares Boot für ruhigere Gewässer konzipiert. Entwickelt wurde das wendige Aluminium-Boot vor allem für den Einsatz in Flüssen, Mangroven-Gewässern und in direkter Küstennähe. Es kann in der Stunde bis zu 15.000 Quadratmeter Wasseroberfläche von Plastikteilchen und Mikroplastik reinigen und bis zu 2,45 Tonnen davon an Bord aufnehmen. Durch ihr geringes Eigengewicht und ihre überschaubare Größe kann sie an Land transportiert und schnell an ihre jeweiligen Einsatzorte gebracht werden.

Für Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus, hat das Engagement von The SeaCleaners Vorbildcharakter: „Jedem, der schon einmal Urlaub am Meer gemacht hat, ist Plastikmüll am Strand aufgefallen. Umweltschutzprojekte, die den Plastikmüll an der Küste und den Ozeanen sammeln und recyceln und dies auch noch mit emissionsfreien Schiffen bewerkstelligen, sind ein Vorbild für das, was mit technologischer Innovationskraft und sozialem Engagement möglich ist.“ Lobt kommt auch aus der SPD vom Abgeordneten Daniel Schneider, Mitglied im Umweltausschuss des Deutschen Bundestags, der sich schon auf die nächste Entwicklungsstufe nach Mobula 8 freut. „Der Manta von den SeaCleaners ist ganz sicher eines der spannendsten und wichtigsten Schiffsbauprojekte überhaupt und Hoffnungsträger bei der Bekämpfung der Plastikmüll-Krise in den Weltmeeren. Zur Bewältigung dieser Menschheitsaufgabe wird der erste Manta hoffentlich bald vom Stapel laufen und möglichst schnell weitere folgen.“

Die Mobula 8zoom
Die Mobula 8

Gesteuert wird die Mobula 8 bei ihrer ersten Mission von einer Frau. „Vor einiger Zeit glaubte ich auf See einen Wal zu sehen, tatsächlich war es nur Plastikmüll. Das war ein Schlüsselerlebnis, um mich noch stärker zu engagieren. Jedes Stück Plastik, dass wir mit der Mobula 8 aus dem Meer fischen, ist ein Beitrag zur Rettung der Ozeane“, sagt die indonesische Kapitänin Linda. „Ich wünsche mir, dass durch unsere Arbeit nicht nur möglichst viel Plastik gesammelt, sondern auch das Bewusstsein für unsere Umwelt geschärft wird. Länder wie Deutschland können dabei mit ihren Möglichkeiten, ihrer Stimme und ihrem internationalen Einfluss helfen, das Thema Meeresschutz zu stärken.

„Indonesien hat das Ziel ausgegeben, bis 2025 das Aufkommen von Plastikmüll in seinen Gewässern um 70 Prozent zu reduzieren. Dabei sollen auch die Ergebnisse und Erkenntnisse der Arbeit von The SeaCleaners helfen. Der eingesammelte Müll wird kategorisiert, gewogen und der Standort erfasst, um u.a. Rückschlüsse auf Strömungsverhältnisse und Verbreitung ziehen zu können.

Quelle: UD/pm
 

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