Klimawandel

Ausweg aus dem Klimawandel: Kohlenstoff als Ressource

Interface hat CO2-negative Materialien und Produkte entwickelt, um die Planung von Gebäuden mit niedrigem CO2-Fußabdruck zu unterstützen.

29.03.2021

Ausweg aus dem Klimawandel: Kohlenstoff als Ressource
Interface CQuestBio

In allen Diskussionen um Emissionen und Klimawandel wird eines deutlich: Die Menschheit setzt zu viel CO2 frei und der Natur gelingt es nicht mehr, diese enormen Mengen in Pflanzen, Gestein oder Meeren zu speichern. Die steigende Konzentration an Treibhausgasen, zu denen CO2 gehört, führt zu einer verstärkten Reflektion der Wärmestrahlung und der Planet erwärmt sich so immer weiter. Das Bodenbelagsunternehmen Interface will mit seiner Mission Climate Take Back aktiv dazu beitragen, die globale Erwärmung umzukehren. Dabei orientiert sich Interface an der Natur und macht sich ihre Funktionsweise zunutze. Das Unternehmen betrachtet CO2 nicht nur als schädliches Treibhausgas, sondern verwendet den darin enthaltenden Kohlenstoff als Ressource und Baustein für seine Produkte. So können diese CO2 in Form von Kohlenstoff binden und verhindern, dass es wieder in die Atmosphäre gelangt.

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Den Weg für eine nachhaltigere Baubranche ebnen

Für fast 40 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und somit ein bedeutender Treiber des Klimawandels ist die Baubranche. Daher haben es Bauprodukthersteller wie Interface, aber auch Architekten und Bauherren in der Hand, einen deutlichen Beitrag zur Verminderung des globalen CO2-Fußabdrucks zu leisten. Tatsächlich werden Gebäude immer energieeffizienter und nachhaltiger. Allerdings entfällt rund die Hälfte der Emissionen über den gesamten Lebenszyklus bereits auf den Zeitraum vor Bezug des Gebäudes. Herstellung und Transport von Materialien, Konstruktion und Abriss werden häufig noch nicht bilanziert und tragen dennoch dazu bei, die sogenannten grauen Emissionen eines Gebäudes im Vergleich zum Betrieb zu verdoppeln.

Umweltproduktdeklarationen (Environmental Product Declaration, EPD) sind für Bauherren und Planer ein wichtiges Instrument, um die Umwelteinflüsse eines Baumaterials zu beurteilen. „Auch Interface veröffentlicht seine EPDs“, sagt Nils Rödenbeck, Vice President & General Manager D/A/CH bei Interface, „denn so können wir Entscheider bei der Auswahl von Produkten unterstützen. Wir nutzen unseren Einfluss auf die ersten Lebensphasen unserer Produkte von Rohstoffgewinnung über Transport in die Produktionsstätten bis zur Verarbeitung, um den CO2-Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Damit erfüllen Interface Bodenbeläge auch hohe Nachhaltigkeitsansprüche und können positiv zu Gebäude-Zertifizierungen wie LEED oder dem DGNB-System beitragen.

CO2-neutrale Produkte als Brückenschlag

Bereits 2002 startete Interface sein erstes Programm zur CO2-Kompensation von ausgewählten Produkten. Seit 2018 sind alle von Interface verkauften Bodenbeläge – Teppichfliesen, LVT und nora Kautschukböden – über ihren gesamten Produktlebenszyklus durch das von Drittanbietern verifizierte Programm Carbon Neutral Floors CO2-neutral. Seit 1996 konnte der Hersteller durch eigene Entwicklungen und umweltbewusste Entscheidungen den CO2-Fußabdruck seiner Teppichfliesenprodukte um über 74 Prozent reduzieren. Die verbleibenden, bisher unvermeidbaren Emissionen werden durch den Erwerb von Zertifikaten aus geprüften Emissionsminderungsprojekten ausgeglichen. Seit 2002 hat Interface mehr als 379 Millionen Quadratmeter CO2-neutraler Bodenbeläge verkauft und weltweit rund 5,3 Millionen Tonnen CO2 ausgeglichen.

„Um unsere selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, haben wir uns intensiv auf unsere Strategie fokussiert. Seit 1994 war die Mission Zero der Leitfaden für das Unternehmen, um alle negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden. Erreicht haben wir dies unter anderem durch die Energieeffizienzsteigerung in Produktionsstätten und die Optimierung der eingesetzten Materialien“, sagt Mara Linn Becher, Regional Sustainability Manager D/A/CH bei Interface. Hinzu kommen die Nutzung erneuerbarer Energien, die Reduktion des Wasserverbrauchs pro Produktionseinheit sowie der Abfälle und innovative Ansätze wie beispielsweise der Einsatz nachwachsender Rohstoffe und recycelter Materialien in Garn und Rücken. Interface hat konsequent daran gearbeitet, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um mit seinen Produkten einen wertvollen Beitrag zu nachhaltigeren Gebäuden zu leisten.

Interface EcoMetrics

Der Weg zur Umkehr des Klimawandels

Mit Erreichen der CO2-Neutralität aller Produkte ist die Mission Zero zum Bestandteil der aktuellen Mission Climate Take Back geworden. Bis 2040 will Interface als Unternehmen CO2-negativ werden und damit aktiv zur Umkehrung des Klimawandels beitragen. Dafür sollen unter anderem Rohstoffe verarbeitet werden, die CO2 in Form von Kohlenstoff binden, so dass er zu einem Baustein des Endproduktes wird. Im Oktober 2020 hat Interface die Bitumen- und PVC-freie CQuestBio Rückenkonstruktion auf den Markt gebracht. Diese besteht durchschnittlich zu 60 Prozent aus recycelten und biobasierten Materialien, von denen einige für sich betrachtet CO2-negativ sind. Dies bedeutet, dass Produkte mit einer QuestBio Rückenkonstruktion einen so niedrigen CO2-Fußabdruck wie nie zuvor haben, nämlich um über 40 Prozent geringer als Interface-Bodenbeläge mit der bislang üblichen Graphlex-Rückenkonstruktion.

„Der nächste Schritt ist der Übergang von Produkten, die wie bisher üblich während der Herstellung CO2 emittieren, auf Produkte, die stattdessen CO2 in Form von Kohlenstoff speichern. Wir drehen die Art und Weise, wie wir Produkte designen und herstellen, auf den Kopf und hoffen, andere so zu inspirieren und einen wirklichen Wandel mitzugestalten. Diesen Weg werden wir auch mit unserer neuen Teppichfliesenkollektion Embodied Beauty einschlagen, die drei CO2-negative Produktvarianten enthält“, berichtet Mara Linn Becher. Die CO2-negativen Materialien in der neuen CQuestBioX Rückenkonstruktion führen in Kombination mit speziellen Garnen und Tufting-Verfahren erstmals zu CO2-negativen Teppichfliesen. Diese gewährleisten Langlebigkeit, attraktives Design und einen negativen CO2-Fußabdruck. Damit ist Interface erneut Pionier für die Branche und unterstützt seine Kunden dabei, ihre eigenen Klimaziele zu erreichen.

„Das Unternehmen befindet sich seit über 25 Jahren auf der Reise zu dem einen Ziel: den nachfolgenden Generationen ein lebenswertes Klima zu hinterlassen. Mit der Entwicklung der entsprechenden Produkte ist uns ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Ziels gelungen. Wir freuen uns, sie noch im März im Markt einführen zu können“, so Anne Salditt, Marketing Director Central Europe bei Interface, „doch Interface ist noch längst nicht am Ende der Reise angelangt, sondern wir suchen intensiv weiter nach neuen und innovativen Lösungen.“

Mehr Informationen zur Kollektion Embodied Beauty, die erstmals CO2-negative Produktvarianten enthält, gibt es hier.

Quelle: UD/cp
 

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