Klimawandel

"Subsahara-Afrika steht vor Kohle-Boom"

In den knapp 50 afrikanischen Staaten südlich der Sahara, Südafrika nicht mitgerechnet, könnten bis zum Jahr 2025 neue Kohlekraftwerke mit einem jährlichen Ausstoß von 100 Millionen Tonnen CO2 in Betrieb gehen. Das entspricht aktuell etwa 40 Prozent dessen, was deutsche Kohlekraftwerke emittieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des MCC.

03.01.2020

"Subsahara-Afrika steht vor Kohle-Boom"

Angola, Kongo, Mosambik

"Bereits im Zeitraum 2005 bis 2015 stieg der durch Kraftwerke und Industrieanlagen bedingte CO2-Ausstoß in dieser Region um jährlich sechs Prozent. Angola, Kongo und Mosambik waren, wenn auch auf niedrigem Niveau, die drei Länder mit dem stärksten Anstieg weltweit", sagt Jan Steckel, Leiter der Arbeitsgruppe Klimaschutz und Entwicklung am Berliner Klimaforschungsinstitut Mercator Institute on Global Commons and Climate Change (MCC).

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Auf Basis einer Datenbank des US-Finanzdienstleisters S&P Global zeigt die Studie nun für jedes einzelne Land die Investitionspläne für die nahe Zukunft. "Subsahara-Afrika steht vor einem Kohle-Boom. Dieser ist nicht zuletzt getrieben durch Kraftwerksbauer aus China und Indien, deren Heimatmärkte für Kohlemeiler zunehmend gesättigt sind", so Steckel. Insgesamt befinden sich Anlagen mit einer Leistung von etwa einem Gigawatt im Bau und weitere mit insgesamt 30 Gigawatt in Planung, von letzteren ist allerdings die Hälfte derzeit zurückgestellt.

Zwei Szenarien sind denkbar

Im günstigen Szenario werden laut MCC 70 Prozent der konkret geplanten sowie alle derzeit zurückgestellten Projekte abgeblasen. Es wird dann zwar noch geringfügig in Kohlekraftwerke investiert, aber die energiebedingten Emissionen werden durch den Ausbau erneuerbarer Energien weitgehend stabilisiert. Die MCC-Forscher zeigen, dass dieser Pfad weitgehend kompatibel mit den im Weltklimaabkommen von Paris festgelegten Zielen wäre. Im ungünstigen Szenario dagegen werden sämtliche Kohleprojekte realisiert. Die Emissionen, derzeit jährlich 245 Millionen Tonnen CO2 im Energie- und Industriesektor, steigen dann rasant an.

Quelle: UD/pte
 

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