Klimawandel

Britische Luftfahrt: CO2-Neutralität bis 2050

Die britische Luftfahrt soll bis 2050 CO2-neutral werden. Dazu bekennen sich Mitglieder der Branchenorganisation Sustainable Aviation. Damit das trotz eines erwarteten massiven Anstiegs im Passagierverkehr gelingt, ist freilich Klimakompensation ein wesentlicher Teil der Strategie. Umweltschützer kritisieren das Bekenntnis daher, Greenpeace spricht sogar von "Greenwash".

11.02.2020

Britische Luftfahrt: CO2-Neutralität bis 2050

Nicht fliegen inadäquat

Angesichts des Klimawandels steht die Luftfahrtbranche als Klimakiller unter Druck. "Die Antwort kann nicht sein, die Menschen vom Fliegen abzuhalten. Es muss darum gehen, Luftfahrt zu entkarbonisieren", meint John Holland-Kaye, Chief Executive des Flughafens Heathrow gegenüber dem "BBC"-Radiorpogramm "Today". Eben dazu haben sich die Mitglieder von Sustainable Aviation, darunter neben Flughäfen auch Fluglinien wie British Airways  sowie der Flugzeugbauer Airbus, in einer Zeremonie mit Verkehrsminister Grant Shapps bekannt. Bis 2050 soll die britische Branche demnach CO2-neutral werden.

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Angesichts eines geschätzten Plus von 70 Prozent Passagieren in diesem Zeitraum scheint das ein hochgestecktes Ziel. Möglich machen sollen dessen Erreichen unter anderem ein intelligenterer operativer Betrieb, die verstärkte Nutzung von nachhaltigen Biokraftstoffen sowie neue Antriebstechnologien - unter anderem noch in Entwicklung befindliche Hybrid- und Elektro-Flugzeugkonzepte. Doch gut ein Drittel des jährlichen CO2-Ausstoßes der britischen Luftfahrtindustrie soll laut Sustainable Aviation durch "marktbasierte Maßnahmen" adressiert werden - also Klimakompensation durch Zertifikathandel.

Harsche Ökologie-Kritik

Gerade Letzteres hat dem Bekenntnis harsche Kritik eingehandelt. "Klimakompensation ist einfach eine Ausrede, um wie gewohnt weiterzumachen und die Verantwortung, Emissionen zu senken, auf jemand anderen, anderswo, zu einer anderen Zeit abzuschieben. Das ist schlicht und einfach Greenwash", sagt John Sauven, Executive Director von Greepeace UK. Für viele Öko-Aktivisten scheint zudem überhaupt klar, dass entgegen Holland-Kayes Aussagen nur eine tatsächliche Reduktion des Flugvolumens wirklich hilfreich ist.

Quelle: UD/pte
 

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