Energiewende

Pacifico Renewable Yield AG: nachhaltig die Energiewende beschleunigen

Die Pacifico Renewables Yield AG (die „Gesellschaft“) ist ein unabhängiger Energieerzeuger aus erneuerbaren Ressourcen mit einem Portfolio von Solar- und Windparks von derzeit 104,2 Megawatt („MW“) verteilt über vier Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Im Interview erklärt das Unternehmen, warum es auf kleine und mittelgroße Anlagen setzt und welche Ziele man beim Thema Nachhaltigkeit verfolgt.

06.10.2021

Pacifico Renewable Yield AG: nachhaltig die Energiewende beschleunigen
Windanlage Reudelsterz, Deutschland

Sie beschreiben sich selbst als Plattform zum Kapitalmarkt für kleine und mittelgroße Projektentwickler. Was ist ihr Gedanke dahinter?

Pacifico Renewable Yield AG: Im Vergleich zu anderen Kontinenten gibt es in Europa nur begrenzt Flächen, die für großflächige Projektentwicklungen geeignet sind. Mit dem zunehmenden Voranschreiten der Energiewende werden die großen konventionellen Kraftwerke immer mehr durch viele kleine Solar- und Windkraftwerke ersetzt werden müssen. Zur Realisierung dieser Projekte sind aus unserer Sicht kleine und mittelgroße Projektentwickler, die lokal gut vernetzt sind und vor Ort unternehmerisch denken, am besten geeignet. Unser Ansatz ist, mit diesen Projektentwicklern auf partnerschaftlicher Basis zusammenzuarbeiten, unsere finanzwirtschaftlichen Kompetenzen gezielt einzubringen und gemeinsam Synergien zu realisieren, ohne den unternehmerischen Freiraum unserer Partner einzuschränken.

Der Vorstand der Pacifico Renewable Yield AG: Christoph Strasser und Dr. Martin Siddiquizoom
Der Vorstand der Pacifico Renewable Yield AG: Christoph Strasser und Dr. Martin Siddiqui

Unser Ansatz ermöglicht es uns, Risiken der Projektentwicklung zu vermeiden und dennoch durch unsere Partnerschaften hohe Visibilität auf Wachstumsmöglichkeiten zu haben. Für das Voranschreiten der Energiewende braucht es viele kleine und mittelgroße Projektentwickler mitlokaler Expertise sowie globale Kapitalmärkte zur Finanzierung der Projekte. Als Plattform zum Kapitalmarkt für kleine und mittelgroße Projektentwickler führen wir diese beiden elementaren Bausteine der Energiewende zusammen.

 
 

Es gibt eine wachsende Anzahl von unabhängigen Energieerzeugern. Wie differenzieren Sie sich von Ihrer Peergroup?

Pacifico: Wir zeichnen uns insbesondere durch die Einfachheit bzw. Klarheit unseres Geschäftsmodells aus. Wir vermeiden Entwicklungsrisiken und haben gleichzeitig einen gesicherten Wachstumspfad durch vorrangigen Zugang zu Projekten, nachdem diese erfolgreich von unseren Partnern entwickelt wurden. Vor allem unterscheidet uns aber eine schlanke und skalierbare Unternehmensstruktur und ein geografisch und technologisch diversifiziertes Portfolio. Hinzu kommt, dass wir durch die Visibilität auf Wachstumsmöglichkeiten, die uns unsere Partner bieten, Kapitalmaßnahmen auf Akquisitionen zuschneiden können, wodurch unsere Investoren umgehend nach einer Kapitalmaßnahme in ein größeres Portfolio bzw. weitere Solar-- und Windkraftwerke investieren. Im Zuge der Partnerschaft mit Boom Power beschäftigen wir uns zum Beispiel derzeit mit einem Markteintritt in den Batteriespeichermarkt. Diese Technologie könnte uns dabei helfen, unser Portfolio noch weiter zu diversifizieren und früh in einem langfristig attraktiven Markt aktiv zu sein.

Solaranlage Bariano, Italien
Solaranlage Bariano, Italien

Wenige Unternehmen Ihrer Größe und Ihres Alters veröffentlichen so früh einen Nachhaltigkeitsbericht. Wieso haben Sie sich bereits jetzt dazu entschieden?

Pacifico: Zum einen ist für uns als Stromerzeuger aus ausschließlich erneuerbaren Quellen das Thema Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Zum anderen sind wir überzeugt, dass Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein muss, um langfristig erfolgreich zu sein. Deshalb glauben wir, dass man nicht früh genug damit anfangen kann, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und in einen offenen Dialog mit seinen Stakeholdern zu treten. Als wir damit anfingen, uns strukturiert mit dem Thema auseinanderzusetzen, realisierten wir, wie wichtig es ist, Nachhaltigkeit nicht als getrenntes Thema, sondern als übergreifender Bestandteil aller Unternehmensbereiche zu sehen. Diese Erkenntnis bewegte uns dazu, eine Vielzahl konkreter Ziele festzuschreiben, die wir über die nächsten Jahre umsetzen wollen, um unser Unternehmen noch nachhaltiger zu gestalten.

Wie ambitioniert sind Ihre Ziele?

Pacifico: Beim Lesen unseres Berichts erkennt man, dass wir, trotz der jährlichen Erzeugung einer beträchtlichen Menge an „grünem“ Strom, bei unseren Nachhaltigkeitsbestrebungen noch am Anfang stehen und einiges besser machen wollen. Zum Beispiel betrug der Anteil an Strom aus erneuerbaren Quellen für den Eigenstrombedarf unserer Solar- und Windkraftwerke im vergangenen Jahr 56 Prozent. Das genügt unseren Ansprüchen nicht, weshalb wir uns zum Ziel gesetzt haben, diese Kenngröße im ersten Schritt auf mindestens 75 Prozent bis 2023 zu erhöhen.
Außerdem prüfen wir beim Ausbau unseres Portfolios jede unserer anstehenden Akquisitionen auf Konformität mit der EU-Taxonomie. Wir gehen davon aus, dass die EU-Taxonomie immer mehr Aufmerksamkeit erfahren wird und Konformität damit ein zentraler Bestandteil für Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich darstellen wird. Wir wollen schon früh einen Schwerpunkt hierauf legen.

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Welchen Bereich sehen Sie im Kontext der Nachhaltigkeit als größte Herausforderung an?

Pacifico: Hier unterscheiden wir in zwei Bereichen: Auf der einen Seite gibt es Bereiche, auf die wir direkten Einfluss haben. Der gerade erwähnte Eigenstromverbrauch unserer Anlagen, die Vermeidung von CO2-intensiven Verkehrsmitteln für Dienstreisen oder die aktive Mülltrennung in unseren Büroräumlichkeiten sind Beispiele dafür, wie wir uns direkt nachhaltiger ausrichten können. Auf der anderen Seite gibt es Bereiche, auf die wir nur indirekt Einfluss ausüben können. Zum Beispiel ist die nachhaltige Erzeugung der Komponenten unserer Anlagen abhängig von einer komplexen und international vernetzten Lieferkette. Unseren Beitrag zur nachhaltigeren Gestaltung der Lieferketten sehen wir als größte Herausforderung an. Unsere Rolle sehen wir vor allem darin, in engem Dialog mit unseren Partnergesellschaften zu stehen, die im Projektentwicklungsbereich tätig sind. So haben wir uns unter Anderem zum Ziel gesetzt, einen Supplier Code of Conduct auszuarbeiten, in dem gewisse Kriterien festgehalten werden, die wir als besonders wichtig erachten. Wir sind davon überzeugt, dass es sich bei der Verwirklichung einer nachhaltigen Zukunft nicht um einen Wettkampf zwischen Unternehmen um den größten Beitrag handeln sollte, sondern im Gegenteil der Weg ein gemeinsamer und kollaborativer sein muss.

Über Pacifico

Die Pacifico Renewables Yield AG (die „Gesellschaft“) ist ein unabhängiger Energieerzeuger aus erneuerbaren Ressourcen mit einem Portfolio von Solar- und Windparks von derzeit 104,2 Megawatt („MW“) verteilt über vier Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Mit dem auf Partnerschaften mit Projektentwicklern basierenden Geschäftsmodell wollen die Vorstände das Portfolio von derzeit 104 Megawatt bis 2023 auf 400 Megawatt vervierfachen. Die Gesellschaft setzt einen klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und hat in ihrem dritten Geschäftsjahr im Juni dieses Jahres ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. In diesem stellt sie ihre Nachhaltigkeitsstrategie inklusive eines säulenbasierten Nachhaltigkeitsrahmenwerks samt wesentlichen Themen, Zielen und Initiativen vor.

Quelle: UD/cp
 

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