Energiewende

Keine Erholung bei Investitionen in Windkraft an Land

Die Investitionszahlen in die Windkraft an Land in Europa lagen mit 16,5 Millarden Euro im vergangenen Jahr unter den niedrigsten in den letzten zehn Jahren. Nur das Jahr 2017, in dem der Windkraftausbau in Deutschland radikal eingebrochen ist, lag noch knapp darunter.

01.06.2021

Keine Erholung bei Investitionen in Windkraft an Land

„Die Technologie ist verfügbar und das Geld auch, aber die richtigen Rahmenbedingungen fehlen“, berichtet Giles Dickson, Geschäftsführer des europäischen Windenergie Verband WindEurope und Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft ergänzt: „Europa muss jetzt rasch wieder auf den Weg der Energiewende finden. Das österreichische Parlament muss in den nächsten Wochen nun mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz die Chance nutzen und die Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau optimal gestalten.“

Mitte April präsentierte der europäische Windenergie Verband WindEurope die aktuellen Investitionszahlen in die Windkraft in Europa. Während die Investitionszusagen für den Windkraftausbau am Meer in Europa so hoch sind wie nie zuvor, erholt sich der Windkraftausbau an Land nicht. Mit 16,5 Milliarden Euro kommen die Investitionszusagen in Europa unter den niedrigsten der letzten zehn Jahre zu liegen. Dabei sind sie um acht Prozent niedriger als noch 2019.

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Nur das Jahr 2017 – jenes Jahr in dem Deutschland den Mechanismus zur Fördervergabe gewechselt und auf Ausschreibungen umgestellt hat – war mit 15,2 Milliarden Euro noch knapp darunter. In der Zeit vor 2017, in der die meisten europäischen Staaten noch mit Einspeisetarifen förderten, lagen die Investitionen im Schnitt bei 20 Milliarden Euro. In den Jahren nach 2017 sind diese um 17 Prozent eingebrochen und dümpeln auf niedrigem Niveau herum.

Investitionen passen mit Zielen nicht zusammen

Mit 16,5 Milliarden Euro können im nächsten Jahr voraussichtlich 13 Gigawatt Windkraftleistung an Land in Europa errichtet werden. Rechnet man die Rekordinvestitionen bei Offshore noch dazu, ist damit ein Ausbau in Summe von 20 Gigawatt Windkraftleistung möglich. Dieser Wert liegt aber deutlich unter dem Ausbauerfordernis von 27 Gigawatt pro Jahr, das nötig ist, um die EU-Ziele des Green Deals erreichen zu können. Dies liegt aber nicht am verfügbaren Investitionskapital, sondern an den Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau in Europa. „Die Technologie ist verfügbar und das Geld auch, aber die richtigen Rahmenbedingungen fehlen“, bringt es Giles Dickson vom europäischen Windenergie Verband WindEurope auf den Punkt.

EAG muss Richtung weisen

„Europa ist seit 2017 beim Windkraftausbau aus dem Tritt geraten“, erklärt Moidl: „In vielen Ländern wurden seither die Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau in Europa sukzessive verschlechtert. In Österreich gab es auch eine schädliche Stop-and-Go-Politik beim Ökostromgesetz. Damit muss nun Schluss sein.“ Derzeit liegt das EAG im Parlament und wird zwischen Regierung und Opposition verhandelt.

„Damit das EAG wirklich zum Erfolgsgesetzt werden kann müssen jetzt die letzten Stolpersteine beseitigt werden“, fordert Moidl: „Wir vertrauen auf die österreichischen Politiker*innen, dass sie die Zeichen der Zeit erkennen und endlich mit dem EAG den Weg frei machen für eine offensive Energiewende und den Klimaschutz in Österreich. Dann kann Österreich wieder zum Vorreiter in Europa werden.“

Quelle: UD/pte
 

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