Energiewende

Breites Bündnis will Wasserstofftechnologie-Zentrum in Sachsen aufbauen

Das Wasserstofftechnologie-Zentrum Deutschlands soll in Sachsen entstehen – das ist das Ziel der Landespolitik und eines Zusammenschlusses sächsischer Unternehmen, Verbände, Forschungseinrichtungen und Universitäten. Anfang Februar haben sie ihr gemeinsames Konzept für das „HIC – Hydrogen and Mobility Innovation Center“ in Chemnitz vorgestellt.

10.02.2021

Breites Bündnis will Wasserstofftechnologie-Zentrum in Sachsen aufbauen
Das „Hydrogen and Mobility Innovation Center“ umfasst ein großes Fahrzeuglabor, ein umfangreiches Wasserstoff-Zertifizierungszentrum, Prüfstände für Brennstoffzellen sowie ein Fortbildungszentrum und ein Experience Lab

Dort könnte das Zentrum schon in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen, denn bereits jetzt ist der Standort ein Forschungs- und Transferschwerpunkt für Wasserstofftechnologien sowie Brennstoffzellen-Fahrzeugantriebe. Zahlreiche Forschungsprojekte mit Förderungen von Land, Bund und EU belegen das. Auch ein Technologie-Campus ist schon komplett erschlossen: Das HIC würde die bestehenden Strukturen mit einem hochmodernen Fahrzeuglabor, einem umfangreichen Wasserstoff-Zertifizierungszentrum, Prüfständen für Brennstoffzellen sowie einem Fortbildungszentrum auf internationalem Niveau festigen. Insbesondere Mittelständler werden dort neue Produkte entwickeln und zertifizieren können, um vom Zukunftsmarkt Wasserstoff zu profitieren – auch im weltweiten Wettbewerb mit Japan, China oder den USA.

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Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig, Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze unterstützen die Bewerbung mit Nachdruck. Hinter dem HIC stehen außerdem das Innovationscluster HZwo e.V., die Technische Universität Chemnitz und die Technische Universität Dresden, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie BMW Leipzig, der Automobilzulieferer Vitesco Technologies sowie viele kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), an denen insgesamt rund 10 000 Arbeitsplätze hängen.

Bundesweiter Standortwettbewerb: Vorentscheidung im März

Die Forschung rund um das Thema Wasserstoff verspricht kohlenstoffdioxidfreie Mobilität und einen nachhaltigen industriellen Aufschwung. Um Industrie und Gesellschaft bei der Umstellung auf diesen neuen Energieträger zu unterstützen, hat die Bundesregierung einen Standortwettbewerb für ein „Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologie für Mobilitätsanwendungen“ ausgerufen. Es soll sich auf die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie im Bereich Mobilität konzentrieren und dafür sorgen, dass Deutschland international Taktgeber dieser Zukunftsindustrie werden kann. Wasserstofftechnologien „Made in Germany“ sollen auf der ganzen Welt konkurrenzfähig sein – auch im Vergleich mit Japan, China oder den USA.

Sachsens „HIC – Hydrogen and Mobility Innovation Center“ muss sich gegen bundesweite Konkurrenz durchsetzen: In der ersten Stufe des Wettbewerbs wählt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bis Ende März 2021 aus allen Bewerbungen drei Finalisten aus. Diese werden anschließend im Rahmen von Machbarkeitsstudien auf Herz und Nieren geprüft. Die Entscheidung über den Zuschlag für das beste Konzept fällt im Spätsommer.

Idealer Standort für Wasserstofftechnologien „Made in Germany“

Chemnitz steht mit dem HIC vor dem Schritt vom Forschungsstandort zum Wertschöpfungsstandort für Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien. Das Innovationscluster HZwo e.V., die sächsische Kompetenzstelle rund um die Themen Brennstoffzellen und grüner Wasserstoff, koordiniert die Bewerbung des HIC und bündelt die Stärken der Akteure vor Ort und in der Region. Gemeinsam mit der TU Chemnitz, der TU Dresden, der Fraunhofer-Gesellschaft, BMW Leipzig, Vitesco Technologies und vielen weiteren Industriepartnern sollen am Standort Chemnitz ein großes Fahrzeuglabor, ein umfangreiches Wasserstoff-Zertifizierungszentrum, Prüfstände für Brennstoffzellen sowie ein Fortbildungszentrum und ein Experience Lab entstehen. Industrieunternehmen, Mittelständler und Automobilzulieferer aus ganz Deutschland hätten dort die Möglichkeit, die von ihnen entwickelten Brennstoffzellen, Antriebe und Tanktechnologien bis zum Gesamtfahrzeug bedarfsgerecht zu testen und weiterzuentwickeln. Der Fokus liegt dabei auf der Mobilität von morgen auf der Straße und der Schiene.

Im Umfeld des Standortes befinden sich fünf Fahrzeug- und Motorenwerke von VW, BMW und Porsche sowie rund 780 Zulieferer, Ausrüster und Dienstleister für den Automobilbau. Allein die Unternehmen im HIC-Bündnis sichern gegenwärtig etwa 10 000 Arbeitsplätze.

Bestehende Strukturen sofort nutzen und neue Standards setzen

Schon heute testen und entwickeln Mittelständler, Zulieferer und Fahrzeughersteller ihre Komponenten, Brennstoffzellen und Fahrzeugantriebe in bestehenden Einrichtungen des HIC-Bündnisses. Expertinnen und Experten sind bereits vor Ort, allein schon durch die Nachbarschaft des Technologie-Campus zur TU Chemnitz sowie den Fraunhofer-Instituten für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU und für Elektronische Nanosysteme ENAS. Erst Ende 2020 hat Sachsens Staatsregierung der TU Chemnitz und dem Fraunhofer IWU acht Millionen Euro bewilligt, um ihre Brennstoffzellen- und Wasserstofflabore weiter auszubauen. Zusammen mit den Investitionen von Vitesco Technologies flossen insgesamt rund elf Millionen Euro an den Standort.

Ist die Bewerbung erfolgreich, könnte die schon heute auf internationalem Niveau laufende Arbeit in den Einrichtungen des HIC-Bündnisses für Transfer und Wertschöpfung sofort ausgebaut werden, um viele weitere Innovationen zu testen, zu prüfen und zu zertifizieren sowie gemeinsam neue Normen und Standards zu entwickeln. Das ist besonders für den Erfolg auf den Weltmärkten von entscheidender Bedeutung.

Quelle: UD/fo
 

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