Energiewende

Studie: Klimaziele nur mit Investitionen in Stromnetze zu erreichen

Damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht und die Energiewende zum Erfolg wird, müssen Stromverteilnetze ausgebaut und modernisiert werden. Ohne entsprechende Netzinvestitionen entstehen in den kommenden Jahrzehnten Folgekosten von bis zu 4,2 Milliarden Euro pro Jahr bis 2050. Das zeigt eine Studie der RWTH (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule) Aachen und Frontier Economics im Auftrag von E.ON.

11.11.2020

Studie: Klimaziele nur mit Investitionen in Stromnetze zu erreichen

Sie beziffert erstmals den volkswirtschaftlichen Wert der Stromverteilnetze in Deutschland.

Dabei ist das Risiko, dass heute zu viel investiert wird, gering. Würde das Netz jetzt stärker ausgebaut als notwendig, entsteht nur ein Bruchteil der Mehrkosten, die bei einem Mangel an Investitionen in der Zukunft auf die Gesellschaft zukämen.

Insgesamt sind laut der Studie bis zum Jahr 2050 Investitionen in die deutschen Stromverteilnetze von über 110 Milliarden Euro notwendig. Wird nicht bereits heute konsequent und langfristig in Stromnetze investiert, können diese den Strom aus erneuerbaren Energien nicht mehr aufnehmen. Auch das rasante Wachstum neuer Kundenlösungen wie Elektromobilität, Wärmepumpen oder dezentraler Speicher erfordert einen erheblichen Ausbau der Energienetze.

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Für Netzbetreiber sind die erforderlichen Investitionen nur finanzierbar, wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen angepasst werden und auch im europäischen Vergleich attraktiv sind.

Thomas König, E.ON-Netzvorstand, dazu: „Die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende und den Klimaschutz ist eine flächendeckend ausgebaute und leistungsstarke Energieinfrastruktur. Politik und Regulierung müssen jetzt die Weichen auf Wachstum in den Energienetzen stellen, damit wir in Deutschland auch in Zukunft bei der Sicherheit der Energieversorgung führend bleiben.“

E.ON hat heute schon in Deutschland rund 800.000 Erneuerbare-Energie- Anlagen mit einer Leistung von 77 Gigawatt in seinen Netzen angeschlossen. Das sind rund zwei Drittel aller erneuerbaren Anlagen in Deutschland. Dafür, dass auch in Zukunft dezentral erzeugter, grüner Strom zuverlässig beim Kunden ankommt, investiert E.ON in den nächsten drei Jahren rund 6,6 Milliarden Euro in ihre Energienetze in Deutschland.

Mobile Speicher für mehr Erneuerbare Energie in E.ON-Netzen

Nach dem Start von IElectrix (Indian and European Local Energy CommuniTies for Renewable Integration and the Energy Transition) im Mai 2019 nimmt das Projekt nun weiter Fahrt auf: Mit der Inbetriebnahme des ersten mobilen Speichersystems innerhalb des Gesamtprojekts startet nun die Umsetzungsphase.

Das erste mobile Speichersystem steht im Netzgebiet der E.ON-Tochter E.DIS in Friedland in Mecklenburg-Vorpommern. Dort wird derzeit ungefähr doppelt so viel Erneuerbare Energie erzeugt wie verbraucht wird. E.ON-Netzvorstand Thomas König sagt: „Nach der Planungsphase starten wir nun die Umsetzung und bringen die erste mobile Energie-Speicherlösung von IElectrix ans Netz. Damit begegnen wir dem rasanten Umbau des Energiesystems hin zu immer mehr dezentraler Erzeugung: Durch unseren mobilen Speicher können wir den Netzausbau optimieren, die Abregelung von Erneuerbaren-Energie-Anlagen reduzieren und mehr lokal erzeugte grüne Energie schnell und kostengünstig einspeisen.“

IElectrix ist Teil des größten Forschungs- und Innovationsprogramms der EU, Horizon 2020. 15 Projektpartner aus acht EU-Staaten sowie der Verteilnetzbetreiber TATA Power DDL aus Indien entwickeln innerhalb von dreieinhalb Jahren gemeinsam mobile Speicher als schnelle und kostengünstige Lösungen für lokale Herausforderungen im Verteilnetz. Die Speicherlösungen sollen Netzüberlastungen reduzieren, dezentrale Erzeugung fördern und die Flexibilität im Netz erhöhen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

Quelle: UD/cp
 

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