Biodiversität

Die größten Irrtümer über das Artensterben

Eine Million Arten sind in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vom Aussterben bedroht, wenn es zu keinen grundlegenden Änderungen bei der Landnutzung, beim Umweltschutz und der Eindämmung des Klimawandels kommt. Aber warum haben wir uns bisher vom Artensterben überhaupt nicht betroffen gefühlt? Hier kommen die zehn größten Irrtümer.

05.03.2020

Die größten Irrtümer über das Artensterben

Die Artenvielfalt ist hinreichend bekannt.

Von wegen: Etwa 1,5 Millionen Tierarten kennt man bisher, doch ständig finden wir neue Arten. Weitere 2 bis 20, vielleicht sogar 100 Millionen Arten werden noch vermutet.

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Was interessieren uns Arten, die wir nicht einmal kennen?

Etwa 20.000 bis 60.000 Tierarten gehen pro Jahr global verloren, Tendenz steigend. Doch die wenigsten davon waren Wissenschaft oder gar Öffentlichkeit bekannt. Deshalb schert sich auch kaum jemand darum. Nur was man kennt, wird geschätzt. Und nur was man schätzt, wird auch geschützt!

Das Artensterben betrifft mich doch gar nicht!

Oh doch! Der Verlust von Pflanzen und Tieren, Individuen, Populationen und Arten, von genetischer Vielfalt, Funktionen im Ökosystem, Schädlingsresistenzen und natürlichen Heilsubstanzen betrifft und schädigt alle Menschen wirtschaftlich, kulturell, gesundheitlich und moralisch.

Es gibt echt Schlimmeres als das Artensterben!

Wenn wir auch nur annähernd so weitermachen wie bisher, gibt es in wenigen Jahrzehnten keine artenreichen Korallenriffe oder Primärregenwälder mehr. Apokalyptische Überschwemmungen, Dürren, Plagen, Hungersnöte, Migration und Kriege wären die Folge. 

Das größte Umweltproblem ist doch der Klimawandel!

Nein, das Artensterben ist schneller und hat bereits katastrophale Ausmaße erreicht. Die zunehmend schnellere Erderwärmung gibt der verbleibenden natürlichen Vielfalt dann noch den Rest. Es wird allerhöchste Zeit, die Biologie als Kernelement des Klimaschutzes zu betrachten!

Also kann man doch eh nichts ändern!

Doch, aber wir Industrielandbewohner müssen uns sehr bald und massiv ändern, und damit auch die Wirtschaft und die Politik! Wir müssen auf eine nachhaltige Lebensweise umstellen, insbesondere bei der Ernährung. An „Bio“ und weniger tierische Produkte essen führt kein Weg vorbei.

Ich mache doch schon genug!

Blumenkästen auf dem Balkon reichen leider nicht. Nichts von dem, was wir momentan als Einzelne gegen Artenschwund und Klimakrise tun, reicht. Trotzdem müssen wir uns bemühen, uns gegenseitig Mut machen und auf ein Einsehen der Politik drängen.

Das sollen die Politiker regeln!

Sollten sie, aber um das Richtige tun zu können, benötigt man gute Informationen und auch guten Willen. Die Daten und Warnungen bekommen sie von den Wissenschaftlern. Der Wille käme durch eigene Werte und Prioritäten oder durch den Druck der Konsumenten und Bürger zustande.

Ist doch viel zu teuer, all das Kleingetier zu retten!

Falsch, es wäre viel teurer, die Artenvielfalt nicht schleunigst und bestmöglich zu retten: Schon jetzt gehen durch den globalen Artenschwund wohl Werte von fünf Billionen Dollar pro Jahr verloren! Tendenz steigend.

Dann stellen wir eben 20 Prozent der Erde unter Schutz.

Der Schutz und die Renaturierung riesiger Flächen und Lebensräume muss sein! Wir alle müssen unsere Einstellung, unsere Prioritäten, unser Verhalten ändern. Freiwillig, rasch und wirksam − oder unfreiwillig, teuer und äußerst schmerzhaft, für die meisten von uns wohl tödlich.

Unsere Natur stirbt

Michael Schrödl
UNSERE NATUR STIRBT
Warum jährlich bis zu 60.000 Tierarten verschwinden und das verheerende Auswirkungen hat

„In seinem Buch ,Unsere Natur stirbt‘ erklärt Michael Schrödl, was für fatale Folgen der Verlust der Biodiversität haben kann.“
Süddeutsche Zeitung

„Der Artenforscher und Biologe an der Zoologischen Staatssammlung hat den dramatischen Wandel der Umwelt im Buch ,Unsere Natur stirbt‘ dokumentiert. Ein Aufruf zum Aktivwerden: Jeder einzelne muss und kann helfen, die Welt zu retten! [...] Viele Fakten, verständlich erklärt und leicht zu lesen.“
Münchner Tageszeitung

„Wie mit Information, Forschung und einem allgemeinen Sinneswandel die Notbremse gezogen werden kann, skizziert der Obermenzinger im Buch. Er will damit keine Angst verbreiten, aber Klartext sprechen.“
Hallo München

Quelle: UD/pm
 

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