Biodiversität

Ein Jahr öffentliches Insektensterben - und weiter?

Ein Jahr nach der dramatischen Studie des Krefelder Entomologenvereins zum Insektensterben gibt es eine anhaltend große Aufmerksamkeit für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. An den Ursachen des Insektensterbens hat sich aber bislang wenig geändert.

23.10.2018

Ein Jahr öffentliches Insektensterben - und weiter? zoom

Laut der Krefelder Studie nahm die Insektenbiomasse in den vergangenen 30 Jahren um 76 Prozent ab. Die Studie belegte, dass es sich beim Insektensterben in Deutschland, das bis dato nur vereinzelt lokal wahrgenommen wurde, um ein ernstzunehmendes, großflächiges Problem handelt. Das Insektensterben hat große Auswirkungen auf die Artenvielfalt auf unserer Erde. Der mediale und politische Aufschrei war groß. 

Weiterhin hoher Einsatz von Pestiziden

Absichtserklärungen aus Politik und Landwirtschaft reichen jedoch nicht aus, dem rasanten Insektensterben Einhalt zu gebieten. „Manche Bereiche der Landwirtschaft, die allgemeine Pflege öffentlicher Grünflächen und privater Gärten wurden im vergangenen Jahr sogar noch insektenfeindlicher“, so Dr. Matthias Wucherer, Leiter des Netzwerks Blühende Landschaft. „Der Pflanzenschutzmitteleinsatz ist unverändert hoch mit ca. 2,8 Kilogramm Wirkstoff je Hektar Anbaufläche und das bei 12,1 Millionen Hektar Ackerland. Der für die Artenvielfalt schädliche Stickstoffeintrag in die Landschaft ist sogar weiter gestiegen!“.

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Umdenken ist nötig

Das Netzwerk setzt sich seit 15 Jahren für die Förderung der Insekten über die Landschaftsveränderung ein. „Wir brauchen in allen Bereichen ein Umdenken zu mehr Natur in unserer Kulturlandschaft“, so Wucherer. Das Netzwerk Blühende Landschaft stellt zu diesem Zweck kostenlos Informationen und Anleitungen zur Verfügung und berät Landwirte, Privatleute, Kommunen und Unternehmen bei Blühmaßnahmen. Wucherer: „Oftmals kosten die Maßnahmen, die eine Erholung der Insektenpopulationen ermöglichen würden, nicht einmal mehr Geld als die bisherigen Methoden, in vielen Fällen könnte man damit sogar Geld einsparen. Die Bereitschaft umzudenken und neue Wege zu gehen ist jedoch der limitierende Faktor.“

Das Netzwerk Blühende Landschaft will nicht abwarten, sondern ermöglicht es jedermann sofort etwas für bestäubende Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge zu tun: nämlich durch Patenschaften für beispielhafte Blühflächen in ganz Deutschland. Wie genau das geht, erklärt folgendes Video:

Quelle: UD/pm
 

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