Biodiversität

Bund lässt sich Wiederansiedlung des Störs was kosten

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat 6,9 Millionen Euro für den Europäischen Stör bewillligt: Auf der Elbinsel in Geesthacht soll ein Zentrum für die wissenschaftliche Begleitung der Wiederansiedlung dieser vom Aussterben bedrohten Fischart unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) entstehen.

21.11.2018

Bund lässt sich Wiederansiedlung des Störs was kosten

Das IGB hat die Grundlagen zur Wiederansiedelung des Europäischen Störs erarbeitet. Mit der Unterstützung des neuen Zentrums unternimmt der Bund nun einen wichtigen Schritt für die praktische Umsetzung dieser Schutzbemühungen.

Süßwasserfische gehören weltweit zu den am stärksten bedrohten Arten. Aufgrund ihres langen Lebenszyklus, ihrer Größe und ihrer langen Wanderungen sind Störe besonders betroffen. Von 27 bekannten Arten sind 23 als gefährdet und 17 als stark gefährdet eingestuft. So gilt der früher bei uns heimische Europäische Stör seit 40 Jahren als ausgestorben. 

Den Stör als charismatische Schirmart für Binnengewässer in Deutschland und Europa wiederanzusiedeln, ist ein wichtiges Ziel der nationalen und EU-weiten Biodiversitätsstrategie. Das IGB erforscht in diesem Rahmen die Möglichkeiten der Wiederansiedelung des Europäischen und des Baltischen Störs und führt regelmäßig Besatzmaßnahmen in deutschen Flüssen durch.

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Direkt neben Europas größter Fischaufstiegsanlage auf der Elbinsel in Geesthacht soll nun eine neue Anlage für die Elterntierhaltung und Aufzucht entstehen. Die Bundesmittel in Höhe von 6,9 Millionen Euro sind vorgesehen für einen Laborbau und eine Leichtbauhalle, in der die Fischhaltung untergebracht wird. Zudem ist ein Informationszentrum geplant, um der Öffentlichkeit Themen der Fließgewässerökologie am Beispiel der Wiederansiedlung des Störs in der Elbe zu vermitteln und für Groß und Klein erlebbar zu machen. 

„Das ist ein gewaltiges Programm zur Wiederansiedlung des Störs. Das ist eine nationale Aufgabe, die dringend eine finanzielle Unterstützung des Bundes gebraucht hat. Denn die Zeit drängt. Die Kapazitäten am Standort des IGB in Berlin reichen nicht mehr aus, um die Aufzucht der Störe massiv zu erweitern“, sagt der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann, der im Kreis der Haushaltspolitiker erfolgreich für die Bereitstellung der Mittel geworben hat.

Dr. Jörn Gessner, Projektleiter des Wiederansiedlungsprogramms am IGB, freut sich sehr über diesen wichtigen Schritt: „Der Fischaufstieg in Geesthacht war bereits ein gutes Beispiel dafür, wie sich die verschiedenen Akteure erfolgreich für den Schutz des Europäischen Störs einsetzen. Das neu geplante Zentrum schafft die Voraussetzungen, um nun auch die Nachzuchten für den Elbe-Besatz bereitzustellen. Der Traum von einer Elbe, in der die bis zu fünf Meter lange Flussriesen wieder heimisch sind, ist damit ein Stück näher gerückt.“

Quelle: UD/fo
 

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