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Umweltmanagement-Beauftragte/r werden – ein Job für eine bessere Zukunft

In Wirtschaft und bei Verbrauchern einst ein Nischenthema, hat sich Nachhaltigkeit mittlerweile zu einem Schwerpunkt entwickelt. Viele Verbraucher und immer mehr Unternehmen legen Wert auf einen bewussten Umgang unserer Ressourcen. Mehr und mehr entsteht ein Bewusstsein für klimafreundliche Produktion und Vertrieb. Hier kommt der Umweltmanagement-Beauftragte ins Spiel. Welche Rolle dieser beim Umweltschutz spielt, welchen Tätigkeiten man als Umweltmanagement-Beauftragter nachgeht und wie man diesen spannenden Beruf erlernen kann, zeigt dieser Beitrag.

17.11.2020

Umweltmanagement-Beauftragte/r werden – ein Job für eine bessere Zukunft

Grüne Jobs für eine bessere Umwelt

In Zeiten des Klimawandels ist Zusammenhalt gefragt. Dieser Auffassung sind Umweltschützer und Verbraucher gleichermaßen. Deswegen gibt es für Verbraucher auch immer mehr Möglichkeiten, aktiv etwas für Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu tun. Eine Option sind Projekte und Initiativen, bei denen bewusst auf das Töten männlicher Küken verzichtet werden soll. So setzt sich etwa REWE mit dem Projekt „Spitz und Bube“ gemeinsam mit Respeggt für mehr Tierwohl in der Legehennenhaltung ein. Indem Verbraucher Eier dieser Initiative kaufen, können sie sich unkompliziert und dennoch aktiv am Tierschutz beteiligen.

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Doch Tierschutz ist nicht das einzige Thema, wenn es um Umwelt- und Klimaschutz geht. Auch Nachhaltigkeit spielt eine entscheidende Rolle – vor allem bei der Produktion von Waren sowie bei Dienstleistungen. Denn Verbraucher und Arbeitnehmer legen immer häufiger großen Wert darauf, wie ein Unternehmen agiert. So unterstützen einige bewusst Unternehmen, die sich für den Erhalt der Umwelt einsetzen. Gut zu beobachten ist dies auch bei der Auswahl des Arbeitgebers, denn hier gilt Nachhaltigkeit als wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Diese und weitere zehn Gründe warum sich Nachhaltigkeit für Unternehmen lohnt, haben in den letzten Jahren neue freie Stellen geschaffen. 

Besonders hoch angesehen ist zum Beispiel der Umweltmanagement-Beauftragte. Ein solcher ist dafür verantwortlich, im Unternehmen oder bei einer Behörde die nachhaltige Umweltverträglichkeit zu sichern. Die Meinung eines Umweltmanagement-Beauftragten hat in Unternehmen hohes Gewicht, wie eine kürzlich veröffentlichte Meldung von Telefónica Deutschland/O2 zeigt. Durch den immer weiter steigenden Druck von außen hat das Telekommunikationsunternehmen beschlossen, bis 2025 klimaneutral zu werden. So soll nicht nur die Umwelt geschützt werden – man hofft auch, sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber konkurrierenden Unternehmen verschaffen zu können. Denn immer mehr Verbraucher entscheiden sich bewusst für Unternehmen, denen Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Herzen liegen.

Was macht ein Umweltmanagement-Beauftragter?

Wann immer es um die Einführung, Aufrechterhaltung sowie um die kontinuierliche Verbesserung des Umweltmanagements geht, schreitet der Umweltmanagement-Beauftragte ein. Er stellt das Bindeglied zur obersten Geschäftsführung dar und bindet alle Mitarbeiter entsprechend ihrer Zuständigkeiten in das System ein. Oberste Priorität dabei: eine optimale, rechtskonforme Führung sicherstellen. Hierfür werden dem Beauftragten für Umweltmanagement notwendige Ressourcen an Zeit sowie sonstige Mittel zur Verfügung gestellt.

Welche einzelnen Aufgaben der UMB übernimmt, hängt stark von der Branche des Unternehmens ab. Zu den Schwerpunkten gehören Abfall, Gewässer- und Immissionsschutz. Es können aber auch noch andere Bereiche hinzukommen, wie zum Beispiel Gefahrstoffe, umweltspezifische Einrichtungen und Anlagen. Eine Trennung der einzelnen Schwerpunkte ist dabei kaum möglich, ergänzen sich einzelne Abteilungen doch untereinander. Somit muss der Umweltmanagement-Beauftragte Tag für Tag die Herausforderung des betrieblichen Umweltschutzes meistern. Allerdings muss er bei seiner Arbeit immer auch mögliche Kosten im Hinterkopf haben und alle Maßnahmen auf Rechtskonformität überprüfen.

Ein Architekt und ein Bauarbeiter schauen sich digitale Baupläne auf dem Tablet an.

So sieht der Alltag eines Umweltbeauftragten aus

Weil Unternehmen ein starkes Interesse daran haben, über den gesetzlichen Auftrag hinaus die Leistungen eines Umweltschutz-Beauftragten in Anspruch zu nehmen, handelt es sich um einen beliebten Beruf. Insbesondere seit Einführung des Qualifizierungschancengesetzes wurde es Unternehmen vereinfacht, diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Dank Qualifizierungschancengesetz zum Umweltmanagement-Beauftragten werden, ist nun einfacher. Im Zuge der Weiterbildungsförderung erhalten Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen die Chance, umweltbewusst zu agieren. Wie man Beauftragter für Umweltmanagement werden kann, erläutern wir später noch im Detail.

Wie bereits angesprochen, ist der Arbeitsalltag eines Umweltmanagers alles andere als eintönig. Bei allem, was er tut, muss er sich an die Entwürfe des Umweltgesetzbuches (UGB) sowie der Umweltbeauftragtenverordnung (UmwBV) halten. Seine Expertise ist vor allem in folgenden vier großen Kernbereichen gefordert:

  • Umweltschutz
  • Umweltrecht
  • Abfall und Abwasser
  • Immissionen

Umweltschutz:

Verfahren zur Abfallreduzierung sind hier ebenso gefragt wie der Einsatz klimafreundlicher und energieeffizienter Verfahren. Die Frage, mit welchen Mitteln umweltfreundliche Erzeugnisse gewonnen werden können, kann den Einsatz verschiedener Maßnahmen bedeuten.

Umweltrecht:

Welche Maßnahmen im Unternehmen auch ergriffen werden – wichtig ist, alle umweltrechtlichen Vorschriften einzuhalten. Und genau für deren Überwachung ist der Umweltmanagement-Beauftragte zuständig. Daneben ist er auch Ansprechpartner für die zuständigen Behörden.

Abfall und Abwasser:

Die Kontrolle von Betriebsstätten und Abwasseranlagen geht mit einer hohen Verantwortung einher. Ebenso wichtig ist die Messung des Abwassers. Darüber hinaus müssen Abfälle auf Art und Beschaffenheit überprüft werden.

Immissionen:

Nicht nur die Messung von Immissionen entfällt auf den UMB, auch die Kontrolle von Immissionsart und -menge spielt in seinem Arbeitsalltag eine große Rolle

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Wie wird man Beauftragter für Umweltmanagement?

Wer als Beauftragter für Umweltmanagement tätig sein und einer sinnstiftenden Aufgabe nachgehen möchte, hat mehrere Möglichkeiten, diesen Beruf zu erlernen. Zum Beispiel kann man sich für ein Studium mit dem Schwerpunkt Umweltmanagement entscheiden. Weil es sich dabei um einen speziellen Bereich handelt, wird ein solcher Studiengang deutschlandweit jedoch nur an wenigen Hochschulen angeboten. Eine gute Alternative stellen Online-Studiengänge dar. Diese ermöglichen es, ortsunabhängig zwischen einem der folgenden Studiengänge zu wählen:

  • Energiemanagement/Umweltmanagement (B.A.)
  • Nachhaltigkeit und Systemisches Management (M.Sc.)
  • International Business mit Schwerpunkt Nachhaltiges Management (B.A.)
  • Sustainable Marketing & Leadership (M.A.)

Auch ohne Abitur oder Fachabitur bleibt einem die Ausbildung zum Umweltmanager nicht verschlossen. Mit einer klassischen Ausbildung ist es ebenfalls möglich, Umweltmanager beziehungsweise Nachhaltigkeitsmanager zu werden.

Um seine Mitarbeiter mit Kosteneinsparungs- und Umwelteffizienzhebeln vertraut zu machen, kann man diese auch in eine Weiterbildung schicken. Bei der Weiterbildung „Beauftragter für Energiemanagement mit DEKRA-Zertifikat“ wird den Teilnehmern zum Beispiel theoretisches und praktisches Wissen darüber vermittelt, wie man Energiemanagement im Unternehmen verankern, zertifizieren und optimieren kann. Für diese und andere Weiterbildungen kann zudem eine staatliche Förderung in Anspruch genommen werden. Mit dem Qualifizierungschancengesetz können die Weiterbildungskosten bis zu 100 Prozent erstattet werden. Wie hoch die Förderung ist, hängt von der Unternehmensgröße ab. Das Gleiche gilt für die Lohnfortzahlungskosten. Kleine Unternehmen zwischen zehn bis 249 Mitarbeiter etwa können einen Zuschuss von bis zu 75 Prozent der Lohnkosten erhalten. Nähere Informationen zur Weiterbildungsförderung nach dem Qualifizierungschancengesetz erhalten Unternehmen und Mitarbeiter bei der Arbeitsagentur.

Quelle: UD/cp
 

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