Personalmanagement

Mitarbeiterbeteiligung erhöht Produktivität

Der wachsende Sektor der Mitarbeiterbeteiligung im Vereinigten Königreich führt zu überdurchschnittlicher Produktivität der Unternehmen, die diese Regelung einführen. Gleichzeitig steigen das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sowie deren Gehälter und Löhne. Das geht aus einer Untersuchung unabhängiger Forscher hervor, die rund neun Prozent der 1.650 britischen Unternehmen befragt haben, die eine Mitarbeiterbeteiligung eingeführt haben, sogenannte „Employee Owned Businesses“ (EOB).

26.10.2023

Mitarbeiterbeteiligung erhöht Produktivität

Danach haben sie die Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe von Nicht-EOBs verglichen. Fazit: EOBs sind, basierend auf der Bruttowertschöpfung, acht bis zwölf Prozent produktiver.

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Faire Bezahlung und Weiterbildung

Auch zahlen EOBs doppelt so viel an Boni und Dividenden an Mitarbeiter. Die Wahrscheinlichkeit von Entlassungen ist laut der Studie fünfmal geringer. EOBs zahlen ihren Mitarbeitern pro Jahr im Schnitt umgerechnet 3.325 Euro mehr. Die Wahrscheinlichkeit, dass EOBs fair bezahlen, ist mehr als doppelt so hoch. Sie unterstützen verstärkt den Zugang zu privater Gesundheitsversorgung, Ressourcen für psychische Gesundheit und flexibles Arbeiten. EOBs investieren rund zwölf Prozent pro Jahr (43.600 Euro) mehr in die innerbetriebliche Weiterbildung. 83 Prozent berichten von einer gesteigerten Motivation der Mitarbeiter seit der Einführung der Beteiligung und 73 Prozent von einer größeren Zufriedenheit des Personals.

EOBs schaffen mehr gute Arbeitsplätze, erzielen mit größerer Wahrscheinlichkeit Gewinne und investieren mehr in Forschung und Entwicklung. Sie machen zwar nur 0,1 Prozent der britischen Unternehmen aus, erwirtschaften aber 0,8 Prozent der direkten Bruttowertschöpfung und 1,7 bis 2,1 Prozent der gesamten Wirtschaftstätigkeit, das sind 37 bis 47 Milliarden Euro. Auch das soziale Engagement von EOBs ist größer. Sie spendeten insgesamt über 570 Millionen Euro mehr für gemeinnützige Zwecke als Nicht-EOBs. EOBs verfügen zudem eher über eine Netto-Null-Strategie und streben verstärkt umweltgerechte Produktion an.

Erheblicher Einfluss nachgewiesen

Der rasche Anstieg der Mitarbeiter- und Arbeiterbeteiligung im Vereinigten Königreich ist das erste Ergebnis des sogenannten „EO Knowledge Program“, ein zweijähriges Projekt zur Schaffung einer neuen Grundlage für das Verständnis der Auswirkungen von EOBs auf die britische Wirtschaft. Dieses Programm hat die unabhängige Denkfabrik Ownership at Work geleitet.

„Dies ist eine spannende Forschungsarbeit, die sowohl das starke Wachstum von Unternehmen im Besitz von Arbeitnehmern und Arbeitern als auch den erheblichen Einfluss zeigt, den sie auf das Vereinigte Königreich haben“, sagt Juliette Summers von der University of Stirling Management School. „Diese Unternehmen sollte man in Hinblick auf Leistung, Produktivität und menschenwürdige Arbeit im Auge behalten“, so die akademische Beraterin des Projekts.

Quelle: UD/pte
 

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