Reporting

Reporting-Analyse der DAX-Konzerne

Wie gut und transparent sind die Berichte der DAX-Konzerne? Wie fundiert sind deren Prognosen? Antworten liefert eine Studie von Kirchhoff Consult und DSW. Ein Ergebnis: Nur 6 der 30 DAX-Konzerne legen Prognosen über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr ab.

24.10.2018

Reporting-Analyse der DAX-Konzerne

Nur noch zwei der 30 DAX-Konzerne – Lufthansa und Merck – erhielten das Prädikat „Niedrige Transparenz“ für ihren Prognosebericht. Im vergangenen Jahr waren es noch sieben. Diese Unternehmen verzichteten auf quantitative Prognosen zu ihrem Ergebnis. Insgesamt 13 DAX-Gesellschaften hingegen erreichten eine „hohe Transparenz“ gegenüber zwölf im vergangenen Jahr. Insgesamt die meisten Transparenz-Anforderungen erfüllte die Deutsche Telekom.

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Vor dem Hintergrund des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes, das im Frühjahr 2017 in Kraft getreten ist, hat die diesjährige Prognoseberichtstudie auch die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren im Prognosebericht bewertet. Dafür wurde eigens der neue Indikator „Prognose für nichtfinanzielle Leistungsindikatoren“ eingeführt und bei der Gesamtbewertung berücksichtigt. Das Ergebnis war besser als erwartet: Immerhin 12 der 30 DAX-Konzerne machen Vorhersagen zum Verlauf nichtfinanzieller Indikatoren, davon 9 sogar mit einer quantitativen Prognose.

„Die stark rückläufige Anzahl der Berichte mit schwachem Prognosebericht ist überaus erfreulich. Gerade für die Aktionäre ist eine transparente und zuverlässige Guidance ein wichtiger Bestandteil für ihre Investitionsentscheidung. Denn Transparenz schafft Vertrauen“, betont Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW – Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.

Hohe Treffsicherheit bei quantitativen sowie qualitativen Ergebnisprognosen

Für das Jahr 2017 hatten 25 DAX-Unternehmen eine quantitative Prognose abgegeben. Bei diesen Unternehmen wurde die Ergebnisprognose in 19 von 25 Fällen eingehalten oder übertroffen. In der letztjährigen Untersuchung war die Treffsicherheit noch höher (21 von 23 DAX-Unternehmen).

„Grundsätzlich ist die Entwicklung zu vermehrten quantitativen Prognosen auch auf Segmentebene ausdrücklich zu begrüßen“, sagt Klaus Rainer Kirchhoff, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Kirchhoff Consult. „Zwar nahm die Prognosegenauigkeit bei den quantitativen Ergebnisprognosen für 2017 geringfügig ab, aber sie befindet sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau und schafft so eine gute Orientierung für den Investor. Leider haben sich die Prognoseberichte in Bezug auf die mittelfristigen Erwartungen weiter verschlechtert. Nur noch 20 Prozent der DAX-Unternehmen blicken weiter als ein Jahr in die Zukunft!“

Mehr Umfang bedeutet keine höhere Qualität

Wie schon im vergangen Jahr besteht eine wichtige Erkenntnis der Prognoseberichtstudie darin, dass ein höherer Umfang des Prognoseberichts nicht zwingend mit einer besseren Qualität oder gar einer höheren Transparenz der Prognose einhergeht. In der Kategorie „Hohe Transparenz“ sind neben dem längsten Prognosebericht der Deutschen Telekom mit einem Umfang von 10 Seiten auch die Deutsche Post mit einem Prognosebericht von 3 Seiten und Bayer mit einem Prognosebericht von 3,5 Seiten enthalten.

Die diesjährige Prognosestudie steht hier zum Download bereit.

Quelle: UD/pm
 

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