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Gründerinnen brauchen Vorbilder

Was zeichnet erfolgreiche Unternehmerinnen aus? Wie war ihr Karriereweg? Was motiviert sie und womit haben erfolgreiche Frauen besonders zu kämpfen? Antworten auf diese Fragen gibt ein neues Buch, das die Universität Hohenheim in Stuttgart herausgegeben hat und welches im Rahmen des Projektes „entrepreneurin“ entstanden ist.

19.05.2022

Gründerinnen brauchen Vorbilder
Die Universität Hohenheim fördert die Gründungsaktivitäten von Frauen. Jetzt hat sie ein Buch mit 16 Porträts erfolgreicher Frauen herausgegeben, das Anregungen, Inspirationen und Hilfestellungen gibt. Das Buch erscheint im Marie von Mallwitz Verlag.

Erschienen ist es im Marie von Mallwitz Verlag. Autorin ist eine Absolventin der Universität: Christine Harbig.

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Gründungsratgeber gibt es zuhauf, doch echtes Praxiswissen von Unternehmerinnen, die die ersten zwei bis drei Jahre der Selbstständigkeit schon erfolgreich bestanden haben, ist rar. Genau hier setzt das Buch „Unternehmerinnen ungeschminkt“ an: 16 Frauen berichten ehrlich und authentisch, wie sie ihr eigenes Business aufgebaut haben.

Über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten haben sich die Wege der porträtierten Frauen an der Universität Hohenheim gekreuzt, wo Entrepreneurship seit vielen Jahren gelehrt und gelebt wird und Förderprogramme für nachhaltige und soziale Gründungen etabliert sind. „Hier wurden und werden die Grundsteine für junge Unternehmen gelegt“, berichtet Dr. habil. Anette Fomin vom Gleichstellungsbüro. „Und aus diesem Fundus stellen wir einige beeindruckende Frauen vor.“

Autorin Christine Harbig, selbst ehemalige Studentin der Universität Hohenheim, hat ihre Geschichten aufgeschrieben. Darunter sind unter anderem die Landtagspräsidentin von Baden-Württemberg Muhterem Aras, Dr. Antje von Dewitz von der Vaude GmbH, Waltraud Weegmann von der Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH sowie Dr. Judith Blickle von der Social.Urban.Nature GmbH.

Die Frauen erzählen von Etappenzielen und Erfolgen genauso wie von Hürden, Vorurteilen und Rückschritten. Dabei gewähren sie spannende Einblicke in Persönliches sowie Berufliches: Ob Elternhaus oder Schwangerschaft, Werte und Wirtschaftlichkeit, Zeit und Durchhaltevermögen – sie lassen die Leser:innen an allem teilhaben und geben zahlreiche Tipps. Dabei reichen die Porträts weit über die Anfangsphase hinaus und zeigen die Wege in den Folgejahren, die nicht immer geradlinig verlaufen sind und zu denen auch der Mut zum Scheitern gehörte.

Weibliche Vorbilder sichtbar machen

„Entstanden ist das Buch im Rahmen des Projektes „entrepreneurin“, mit dem die Universität das Ziel verfolgt, die Anzahl der Existenzgründerinnen zu erhöhen“, erklärt Koordinatorin Claudia Böhnke. „Wir möchten andere Frauen ermutigen, an ihre Ideen zu glauben und ihre Ziele zu verfolgen. Ganz gleich, ob sie sich in einer Festanstellung weiterentwickeln oder den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen.“ Was jungen Frauen besonders fehle, seien weibliche Vorbilder in der Startup-Szene, an denen sie sich orientieren könnten, betont sie: „Zwar gibt es durchaus eine Reihe erfolgreicher Gründerinnen – aber sie sind im Vergleich zu ihren männlichen Pendants weniger sichtbar.“

Wie wichtig eine gezielte Förderung ist, unterstreicht Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, in ihrem Interview: „Wir können nicht zufrieden sein mit dem, was wir bislang erreicht haben. Unter Gründer:innen liegt der Frauenanteil gerade mal bei 16 Prozent und das ist zu wenig. [...] Frauen drängen sich oftmals nicht in die erste Reihe, deshalb ist eine besondere Ansprache, wie beim Projekt „entrepreneurin“, so wichtig. Denn Gründerinnen haben einen eigenen Spirit, eine eigene Perspektive, und wenn wir sie nicht fördern, verzichten wir auf viele Talente, die wir so dringend brauchen.“

Sie verweist auf die beiden Gründerinnen Amelie Vermeer und Julia Piechotta, die mit ihrem Unternehmen Spoontainable Erfolgsgeschichte geschrieben haben. Sie produzieren unter anderem essbare Eislöffel und haben so ein Wegwerfprodukt aus Plastik durch eine nachhaltige Alternative ersetzt.

Drei Karrierewege im MentHo-Programm: Wissenschaft, Wirtschaft / Behörden – und Gründen

Die Universität Hohenheim unterstützt mit dem Programm MentHo (Mentoring Hohenheim) unter Leitung von Prof. Dr. Ute Mackenstedt und dem Gleichstellungsbüro Studentinnen und Absolventinnen seit nunmehr 20 Jahren bei ihrer Karriereplanung.

Ende 2017 begann gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen das Projekt „entrepreneurin“. Damit wurde Studentinnen, Doktorandinnen und Postdocs beider Einrichtungen eine weitere Karriereoption angeboten – die Unternehmensgründung aus der Wissenschaft heraus. Frauen, die Führungspositionen in Startups einnehmen wollen, sollten unterstützt und gefördert werden.

Herzstück des Projektes ist der ‚KarriereBus', der Studentinnen und Doktorandinnen zu frauengeführten Unternehmen fährt. Das Kennenlernen von Vorbildunternehmerinnen war für alle Teilnehmerinnen immer ein tolles Erlebnis auf dem Weg ihrer Berufsplanung. „Die Rückmeldungen, die wir zum ‚KarriereBus‘ erhalten, sind fantastisch“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Mackenstedt. „Das zeigt uns, wie wichtig es für die eigene Berufsplanung ist Menschen kennenzulernen, die einen bestimmten Weg eingeschlagen haben.“ Deswegen soll der ‚KarriereBus‘ auch nach dem Ende der Förderung für das Projekt „entrepreneurin“ weiterlaufen.

Zum Buch „Unternehmerinnen ungeschminkt“

Das Buch „Unternehmerinnen ungeschminkt“ ist kein fachliches Lehrwerk, sondern macht Absolventinnen der Universität als Unternehmerinnen sichtbar und soll Gründungsinteressierte motivieren. Es ist ab sofort im Handel erhältlich.

Die Universität Hohenheim fördert die Gründungsaktivitäten von Frauen. Jetzt hat sie ein Buch mit 16 Porträts erfolgreicher Frauen herausgegeben, das Anregungen, Inspirationen und Hilfestellungen gibt. Das Buch erscheint im Marie von Mallwitz Verlag.

Universität Hohenheim (Hrsg.), Autorin: Christine HarbigUnternehmerinnen ungeschminkt
Hardcover, 272 Seiten; 22 Euro,
Marie von Mallwitz Verlag, München
ISBN: 978-3-946297-19-2

Quelle: UD/fo
 

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