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Zwischen Preprint und Shitstorm

Die Erde wird wärmer, das Coronavirus grassiert, die Lage der Weltpolitik bleibt unübersichtlich: Wenn Zusammenhänge komplex, Antworten unsicher und die Sorgen groß sind, soll Wissenschaft mehr denn je erklären und Lösungen anbieten. Gute Wissenschaftskommunikation ist dabei gefragt – und doch so schwierig. Die neue Ausgabe des Magazins Humboldt Kosmos geht der Frage nach, woran das liegt und was helfen kann.

25.10.2021

Zwischen Preprint und Shitstorm

Die Pole, zwischen denen sich Wissenschaftskommunikation bewegt, könnten kaum gegensätzlicher sein. Einerseits ist während der Pandemie die Scientific Literacy, das Grundverständnis für Wissenschaft, zweifelsfrei gestiegen. Längst interessieren die Spezifika einzelner Impfstofftypen oder Virusmutationen nicht mehr nur die Fachwelt. Zugleich wächst die Skepsis gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen und politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der großen globalen Herausforderungen wie Klimawandel oder Pandemie. Ganze Teile der Bevölkerung sind zunehmend schwer zu erreichen für Politik, Wissenschaft und traditionelle Medien, während in den Filterblasen der sozialen Medien Verschwörungstheorien kursieren.

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Wie gehen Wissenschaftler*innen aus dem Netzwerk der Humboldt-Stiftung, die in unterschiedlichsten Ländern leben und forschen, mit diesen Herausforderungen um? Wie kann gute Wissenschaftskommunikation trotz aller Umstände gelingen? Diesen Fragen geht die aktuell erschienene Ausgabe des Kosmos, dem Magazin der Alexander von Humboldt-Stiftung, nach. Zugleicht fragt sie, welche Kommunikationsprobleme der Wissenschaft womöglich hausgemacht sind und unter welchen politischen, zeitlichen und finanziellen Rahmenbedingungen Forscher*innen eigentlich Kommunikationsarbeit betreiben. Stiftungspräsident Hans-Christian Pape erklärt dazu im Magazin: „Wissenschaft ist in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft für die Bereitstellung des jeweils besten verfügbaren Wissens verantwortlich. Sie darf dabei nicht so tun, als hätte sie endgültige Lösungen parat, sondern muss sich offen auch zu Ungewissheiten bekennen. Sie muss sich hüten vor jeder Art Heilsversprechung gegenüber der Gesellschaft – denn das verleitet zu Selbstüberforderung auf der einen und Hoffnungsüberforderung auf der anderen Seite.“

Der gesamte Kosmos „Wissenschaft kommunizieren. Zwischen Preprint und Shitstorm“ findet sich hier. Zusätzlich können Leser*innen online im Fake News-Quiz testen, wie gut sie selbst darin sind, zwischen realen und ausgedachten Headlines zu unterscheiden.

Das Heft reiht sich ein in eine Vielzahl von Aktivitäten zu Wissenschaftskommunikation der Humboldt-Stiftung, die sich den Austausch mit der Öffentlichkeit zu einem ihrer strategischen Schwerpunktthemen gemacht hat. Denn zur Verantwortung von Wissenschaft und Forschung gehört auch der Dialog mit der Gesellschaft. Diesen sucht die Stiftung mit verschiedenen Formaten der Wissenschaftskommunikation wie dem Humboldt Communication Lab for Exchange between Research and Media oder der International Summer School „Communicating Science“.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung

Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 57 mit Nobelpreis.

Quelle: UD/fo
 

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