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COVID-19 und Ungleichheit

Was macht die Pandemie mit unserer Gesellschaft? Das untersuchen und erklären Konstanzer Sozialforschende in der ersten Ausgabe des neuen Forschungsmagazins In_equality.

19.05.2021

COVID-19 und Ungleichheit

Ungleichheit, Migration, Klima… und natürlich Corona: In Zeiten der Krise wächst der Wunsch nach Erklärungen und Austausch zur Bewältigung einer immer komplizierteren Gegenwart. Der Konstanzer Forschungsverbund „The Politics of Inequality“ legt nun ein Magazin vor, das genau dieses Angebot macht. Unter dem Titel In_equality wird es künftig halbjährlich erscheinen.

„Viele Wissenschaftler verspüren den Drang, einen Beitrag zu leisten“, heißt es in einem Artikel des neuen Magazins. Deshalb erzählen in jeder Ausgabe von In_equality Soziologinnen, Ökonomen, Politikwissenschaftler, Rechts-, Sprach- und Bildungsforscherinnen aus ihrer Arbeit und laden zum Dialog über soziale Ungleichheit ein. Das Magazin nimmt Ungleichheit auch visuell auf und arbeitet dazu mit Mediengestalterinnen und Grafikern zusammen.

In der ersten In_equality-Ausgabe, die am 4. Mai 2021 erschien, sprechen die Forschenden über COVID-19 und Ungleichheit und kann hier kostenlos bezogen werden.

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Inhaltsvorschau – die erste Ausgabe In_equality von widmet sich unter anderem den folgenden Themen:

Geschlechterungleichheiten in Zeiten von Corona

Wird die Gleichstellung von Mann und Frau durch die Pandemie um Jahrzehnte zurückgeworfen? Das fragen Susanne Strauß und Ariane Bertogg. Sie argumentieren, dass ungleich verteilte zusätzliche Belastungen während der Lockdown-Phasen schwerwiegende Auswirkungen hatten – und haben. Insbesondere Schul- und Kita-Schließungen hätten Geschlechterungleichheiten verstärkt.

Corona-Maßnahmen und wie sie erfolgreich werden

Maske tragen, Kontaktverbote und die Urlaubsreise abblasen: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie greifen an verschiedenen Punkte in die Rechte der Bürger*innen ein. Dabei ist umstritten, wie weitgehend der Staat eingreifen sollte. Ist die freiwillige Mitwirkung aus Eigenverantwortung eventuell verlässlicher als Ge- und Verbote? Die Verhaltensökonomin und Psychologin Katrin Schmelz erklärt, wer welche Maßnahmen freiwillig mittragen würde und warum Menschen aus Ostdeutschland eher bereit sind, staatlichen Zwang zu akzeptieren.

Politisches Vertrauen (noch) nicht verspielt

Neben verfügbarem Impfstoff, Betten auf Intensivstationen und Testkits ist eine weitere, weniger greifbare Ressource in der Krise von zentraler Bedeutung: Vertrauen in den Staat und sein Handeln. Wie Marius R. Busemeyer, Claudia Diehl und Felix Wolter aus politik- und sozialwissenschaftlicher Perspektive erläutern, ist das politische Vertrauen in Deutschland trotz aller Belastungen noch nicht erschöpft. Verloren sei das politische Vertrauen nur bei einer kleinen Bevölkerungsgruppe, die Verschwörungstheorien nahestünde. Bei einer (noch) kleinen Gruppe von bereits Zweifelnden sei es aber in Gefahr, insbesondere durch Verschwörungstheorien.

Mehr zu COVID-19 und Ungleichheit

Die erste In_equality-Ausgabe befasst sich auch mit weiteren Themen rund um COVID-19 und Ungleichheit. So gibt es einen Beitrag zur „Querdenken“-Bewegung, deren Angehörige während einer ihrer Demonstrationen befragt wurden. Ein weiterer Artikel befasst sich mit den Schwierigkeiten der Wissenschaftler*innen selbst, deren Feldforschung in der Pandemie auf große Hindernisse stößt.

Es geht um die Rolle der Sozialwissenschaften insgesamt, um Vertrauen der Bevölkerung in den Staat und in die Wissenschaft und um neue Arbeitsformen im Homeoffice. Die Grundlage der Forschungsbeiträge bildet ein großangelegtes Befragungsprogramm, das der Forschungsverbund – der Konstanzer Exzellenzcluster „The Politics of Inequality“ – im Frühjahr 2020 aufgesetzt und im Winter 2020/2021 erneuert hatte.

Sozialforschung, die sich mitteilt

Bildungschancen, Arbeitsmarkt, Rechte und Privilegien, und natürlich Einkommen und Vermögen sind nur einige der Bereiche, in denen die Forschenden am Konstanzer Exzellenzcluster Ungleichheiten und ihre politischen Ursachen und Konsequenzen untersuchen. Diesen und weiteren Themen werden sie sich in künftigen Ausgaben ihres Magazins zuwenden. Auf der Magazin-Webseite finden sich neben der Möglichkeit, die jeweils aktuelle Ausgabe zu lesen und zu abonnieren, auch Vorankündigungen und der aktuelle Stand zum kommenden Heft.

Quelle: UD/fo
 

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