Nachhaltigkeits-Management - Erfüllung der Anforderungen nach dem CSR-Gesetz

Bereits 2013 hat die Europäische Union die so genannte Bilanzierungsrichtlinie (Richtlinie 2013/34/EU vom 26. Juni 2013 des Europäischen Parlaments und des Rates über den Jahresabschluss, den konsolidierten Abschluss und damit verbundene Berichte von Unternehmen bestimmter Rechtsformen) verabschiedet. Mit dieser Richtlinie wurde dafür gesorgt, dass die Anforderungen zur Rechnungslegung für kleine Unternehmen innerhalb der Union weitgehend harmonisiert wurden.

Einige Monate später hat das EU-Parlament am 22. Oktober 2014 die so genannte CSR-Richtlinie (Richtlinie 2014/95/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2014 zur Änderung der Richtlinie 2013/34/EU im Hinblick auf die Angabe nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Unternehmen und Gruppen) beschlossen. Darin heißt es: „Die Angabe nichtfinanzieller Informationen ist (…) ein wesentliches Element der Bewältigung des Übergangs zu einer nachhaltigen globalen Wirtschaft, indem langfristige Rentabilität mit sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz verbunden wird. In diesem Zusammenhang hilft die Angabe nichtfinanzieller Informationen dabei, das Geschäftsergebnis von Unternehmen und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zu messen, zu überwachen und zu handhaben.“

Nach Ansicht der Europäischen Union können sich die Unternehmen bei den Informationen, die sie zusammenstellen sollen, auf das Umweltmanagementsystem EMAS oder die DIN EN ISO 14001:2015, den Global Compact der Vereinten Nationen, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte: Umsetzung des Rahmenprogramms „Protect, Respect and Remedy“ der Vereinten Nationen, die Leitlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für multinationale Unternehmen, die DIN ISO 26000, die Dreigliedrige Grundsatzerklärung der Internationalen Arbeitsorganisation zu multinationalen Unternehmen und zur Sozialpolitik, die Global Reporting Initiative und auf andere nationale oder internationale Rahmenwerke stützen.

Mit der CSR-Richtlinie soll der Übergang zu einer nachhaltigen globalen Wirtschaft gefördert werden. Sie verlangt, dass bestimmte nichtfinanzielle und die Diversität betreffende Informationen, wie etwa soziale und umweltbezogene Faktoren, zukünftig offengelegt werden müssen. So sollen unternehmerische Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung aufgezeigt, das Vertrauen von Investoren und Verbrauchern gestärkt und die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen sowie des Wirtschaftsraumes Europa insgesamt gesteigert werden.

Im März 2017 hat die Bundesregierung das Gesetz zur Stärkung der nichtfinanziellen Berichterstattung der Unternehmen in ihren Lage- und Konzernlageberichten verabschiedet. Das Gesetz sieht vor, dass große kapitalmarktorientierte Unternehmen sowie Kreditinstitute und Versicherungen, jeweils mit mehr als 500 Mitarbeitern, das Gesetz anwenden und eine so genannte nichtfinanzielle Erklärung abgeben müssen. Damit orientiert sich die Bundesregierung in ihrem Gesetz 1:1 an den Vorgaben der europäischen CSR-Richtlinie.

Die neuen Berichterstattungspflichten betreffen erstmalig Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2016 beginnen. Ab dem Geschäftsjahr 2017 tritt somit die Berichtspflicht zu den nichtfinanziellen Kennzahlen in Kraft.
Mit dem vorliegenden Band werden Ihnen verschiedene Standards vorgestellt, kritisch gewürdigt und vergleichend gegenübergestellt, mit denen Sie die Anforderungen zur CSR-Berichtspflicht erfüllen. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Konzepte, die in unterschiedlicher Form die ökologischen, sozialen und gesellschaftlichen Themen aufgreifen:
─ EMAS
─ DIN EN ISO 14001:2015
─ DIN EN ISO 14031:2013
─ Nationaler Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ vom Dezember 2016
─ UN Global Compact
─ Trilaterale Grundsatzerklärung über multinationale Unternehmen und Sozialpolitik
─ OECD-Leitsätze für multinationale Konzerne
─ Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)
─ Social Accountability 8000
─ Deutscher Nachhaltigkeitskodex
─ Global Reporting Initiative
─ DIN ISO 26000