Kindernothilfe fordert weltweite Bildungschancen
Die weltweit führenden Wirtschaftsnationen lassen Kinder und Jugendliche in Entwicklungsländern auch weiterhin im Stich: „Das Versprechen der G20 von einem ‚nachhaltigen Wachstum für alle‘ bleibt eine zynische Phrase“, sagt Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe. Ohne milliardenschwere Hilfen und Investitionen sei der Weg beispielsweise aus der Hungerkrise am Horn von Afrika, aus Elend und sozialer Ungleichheit versperrt.
11.07.2017
„Die in Hamburg versammelten Staats- und Regierungschefs haben die Chance verpasst, weltweit mehr soziale Gerechtigkeit zu ermöglichen“, so Weidemann. Zwar habe sich die Bundesregierung beispielsweise sehr für einen starken Beitrag zu globaler Gesundheit engagiert. Das Gipfelergebnis lässt den großen Fortschritt allerdings vermissen: Obwohl die Gesundheitssysteme weltweit dringend gestärkt werden müssen, blieb die konkrete Zusage über eine zehnprozentige Steigerung der Pflichtbeiträge für die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus. „Dabei wäre dies ein wichtiger Beitrag zum Schutz vor Pandemien wie auch als Grundlage zur Gesundheitsversorgung für alle Menschen weltweit gewesen – insbesondere für Kinder in ärmsten Ländern“, bedauert Katrin Weidemann.
Beim kommenden G20-Gipfel in Argentinien rückt dann die globale Bildungkrise endlich in den Fokus. Die Wiederauffüllungskonferenz der Global Partnership for Education (GPE) Anfang 2018 sei die beste Gelegenheit zu zeigen, dass die Staats- und Regierungschefs endlich Bildungsgerechtigkeit für die 264 Millionen Kinder ohne Schulzugang und für die Millionen Kinder, deren Bildungsweg durch Kriege, Krisen und Flucht versperrt ist, herstellen wollen. Die Kindernothilfe erwartet, dass die Bundesrepublik Deutschland ihrer globalen Verantwortung gerecht wird und für die GPE jährlich mindestens 100 Millionen Euro sowie 50 Millionen Euro für den „Education Cannot Wait“-Fonds für Bildung in humanitären Krisen bereitstellt.