KI als Schlüssel zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele
Trotz der weltweiten Anerkennung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) als Leitlinien für eine nachhaltige Zukunft seit 2015 zeigt der aktuelle „Globale Nachhaltigkeitsbericht“ der Vereinten Nationen, dass die Zielerreichung noch in weiter Ferne liegt. Der Bericht betont jedoch auch, dass Künstliche Intelligenz (KI) enorme Möglichkeiten bietet, um die SDGs zu erreichen.
27.02.2024
Dennoch wird das Potenzial noch nicht ausreichend ausgeschöpft Laut einer neuen Studie des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e.V. (ifaa) setzen weniger als 20 Prozent der Befragten, die KI in ihren Unternehmen einsetzen, diese Technologien gezielt zur Erreichung der SDGs ein.
„Es besteht ein deutliches Potenzial, das noch nicht voll ausgeschöpft ist. KI kann in verschiedensten Arbeitsbereichen dazu beitragen, die SDG zu erreichen“, sagt Jennifer Link, wissenschaftliche Expertin des ifaa und Mitarbeiterin im Kompetenzzentrum „WIRKsam“. Das Erfüllen der Anforderungen des Marktes und die rechtzeitige Lieferung sind in Anbetracht der Vielzahl von Produkten, langen Herstellungs- und Lieferzeiten sowie der sich rasch ändernden Trends keine einfache Aufgabe. Das Unternehmen „Reiners + Fürst“ GmbH und Co. KG, ein weltweiter Zulieferer von Ringläufern und Spinnringen für die Textilbranche, arbeitet mit dem Kompetenzzentrum „WIRKsam“ zusammen, um die Herausforderung der Überproduktion zu bewältigen. Diese führt nicht nur zu finanziellen Verlusten, sondern verursacht auch eine erhebliche Menge an Materialabfall.
KI ermöglicht präzise Analyse von Verkaufsdaten und reduziert psychische Belastungen von Mitarbeitenden
Bislang obliegt es den Mitarbeitenden allein, Absatz- und Produktionsplanungen vorzunehmen. Die beträchtliche Unsicherheit bei diesen Entscheidungen kann jedoch eine erhebliche psychische Belastung für sie darstellen. „Wir entwickeln gemeinsam mit „Reiners + Fürst“ ein KI-System, das in Echtzeit eine Analyse historischer Verkaufsdaten und saisonaler Trends durchführt“, erklärt Matteo Tschesche, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Mobile Autonome Systeme und Kognitive Robotik der FH Aachen (MASKOR). Basierend auf den vorliegenden Daten kann das System für jedes Produkt eine Entscheidungsempfehlung abgeben, ob es produziert werden soll. Durch dieses Vorgehen wird die psychische Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich verringert.
KI bietet hohes Potenzial zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele
„KI kann Unternehmen dabei unterstützen, auf innovative Art ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltiger zu werden. Die im Kompetenzzentrum vertretenen KI-Anwendungsfälle zeigen dies in vielfältiger Form“, sagt Dr. Adjan Hansen-Ampah, wissenschaftlicher Experte des Instituts für Textiltechnik der RWTH Aachen University (ITA). Das Zusammenwirken des Kompetenzzentrums „WIRKsam“ mit dem Unternehmen „Reiners + Fürst“ sendet eine klare Botschaft für nachhaltige Produktionsverfahren aus und trägt zur Verwirklichung der Nachhaltigkeitsziele neun (Industrie, Innovation und Infrastruktur) sowie zwölf (Nachhaltiger Konsum und Produktion) bei, ebenso wie zum SDG drei (Gesundheit und Wohlergehen). Auf diese Weise leistet „WIRKsam“ einen bedeutenden Beitrag zur Verfolgung der vielfältigen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.