UN-Entwicklungsziele

Wirksamkeit der UN-Nachhaltigkeitsziele akut gefährdet

Die Ergebnisse der weltweiten Umfrage zur Relevanz der vor etwa fünf Jahren von den Vereinten Nationen verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele sind Ende Januar veröffentlicht worden. Die Studie zeigt, dass die UN-Nachhaltigkeitsziele weitgehend unbekannt geblieben sind. Ihre Wirkung ist damit akut in Frage gestellt. Die vom BMU finanzierte Umfrage wurde von der Unternehmensberatung Schlange & Co. durchgeführt.

28.01.2020

Wirksamkeit der UN-Nachhaltigkeitsziele akut gefährdet

27.000 Menschen nahmen teil, mehr als 250 Organisationen unterstützen die weltweite Umfrage „Global Survey on Sustainability and the SDG’s“. Das zentrale Ergebnis: Die 2015 von der UN-Vollversammlung verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele (UN Sustainability Goals, SDGs) sind weltweit weitgehend unbekannt.

Für Joachim Schlange, Geschäftsführer der Hamburger Nachhaltigkeitsberatung Schlange & Co., ein Alarmsignal: „Die Ergebnisse haben uns in ihrer Eindeutigkeit überrascht. Es besteht dringender Handlungsbedarf. Denn wenn noch nicht einmal die Ziele bekannt sind, wer soll sich dann auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit machen?“ Politik, Unternehmen und Organisationen seien jetzt besonders gefordert. „Denn nur wenn wir schnell die Bekanntheit der SDGs erhöhen und – vor allem – ein breites Verständnis für ihre Bedeutung schaffen, lässt sich Nachhaltigkeit auf allen Ebenen unserer Gesellschaft wirksam fördern.“

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Im Detail:

Im Jahr 2015 verabschiedete die UN-Vollversammlung die Agenda 2030 mit den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (UN-Sustainable Development Goals, SDGs). Was aber nehmen die Menschen davon wahr? Und was bewegt sie, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht? Erstmals standen diese Fragen im Fokus einer weltweiten Umfrage, dem „Global Survey on Sustainability and the SDGs“.

Die Studie wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) finanziert, wissenschaftlich vom Yale Center for Business and the Environment der Yale University begleitet und von der Hamburger Unternehmensberatung Schlange & Co. durchgeführt. Über 250 Organisationen waren an der Verbreitung der Befragung beteiligt.

Folgende Auswertungen ergaben sich unter anderem: Weniger als die Hälfte der Befragten gaben an, die SDGs zu kennen. Auch schätzten sie die Bekanntheit der SDGs in ihrem jeweiligen Sektor äußerst pessimistisch ein, was insbesondere in den Sektoren Politik und Zivilgesellschaft überraschte. Weltweit haben Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13), Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3) sowie hochwertige Bildung (SDG 4) höchste persönliche Priorität, wobei sich beim Thema Klimaschutz regionale Unterschiede ergeben. Für alle Sektoren – Privatwirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft besteht hier auch der größte Handlungsbedarf. Die Befragten gaben zudem an, dass sich die Situation mit Hinblick auf fast alle SDGs in ihrer Wahrnehmung verschlechtert hätte.

Joachim Schlange bewertet die Umfrage positiv, sieht aber deren Ergebnisse kritisch: „Der ‚Global Survey‘ hat eine weltweite Reichweite erzielt und deckt sowohl die individuelle Sicht der Menschen, als auch unterschiedliche fachliche Perspektiven ab – das ist bisher einzigartig. Die Ergebnisse zeigen, dass jetzt schnellstmöglich entsprechendes Handeln anzustoßen ist, um die SDGs bis 2030 doch noch zu erreichen und den Bekanntheitsgrad und das Verständnis für die politische und gesellschaftliche Relevanz der SDGs zu verbessern. Eine breite und konsequente Aufklärungskampagne auf Grundlage der Agenda 2030 könnte eine zielführende Maßnahme darstellen. Regierungen könnten in Kooperation mit Bildung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Medien Initiativen in ihren Ländern gründen, welche geeignete Konzepte zur Verbreitung der SDGs mit praktischen Empfehlungen für den Alltag entwickeln und umsetzen.“

Die detaillierten Ergebnisse der Umfrage sind hier abrufbar.

Hintergrundinformationen

Die Sustainable Development Goals SDGs, Ziele für nachhaltige Entwicklung) der Vereinten Nationen sind das Kernstück der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Sie wurde vor drei Jahren, am 25. September 2015, allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verabschiedet.

Mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung drückt die internationale
Staatengemeinschaft ihre Überzeugung aus, dass sich die globalen Herausforderungen nur gemeinsam lösen lassen. Die Agenda schafft die Grundlage dafür, weltweiten wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit und im Rahmen der ökologischen Grenzen der Erde zu gestalten.

Weitere Informationen zum Global Suvey on Sustainability and the SDGs sind unter hier sowie auf den Social Media Kanälen abrufbar.

Quelle: UD/pm
 

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