UN-Entwicklungsziele

Autoakkus liefern Strom für Entwicklungsländer

Forscher der University of Warwick verwandeln alte Batterien aus Elektroautos in mobile kleine Energiespeicher, die vor allem in Entwicklungsländern abgelegene Gegenden mit Strom versorgen können. Die recycelten Akkus werden nämlich in Fahrzeugen oft schon ausgetauscht, wenn ihre Kapazität unter die 80-Prozent-Marke fällt. In ärmeren Gegenden lassen sich damit aber noch ein kleines Geschäft, eine Farm oder mehrere Haushalte betreiben.

09.09.2019

Autoakkus liefern Strom für Entwicklungsländer zoom
Professor James Marco bei der Arbeit im Labor

"Eine großartige Lösung"

"Wenn eine Batterie in einem E-Auto das Ende ihrer sinnvollen Lebensspanne erreicht hat, bedeutet das noch lange nicht, dass ihre Energie völlig aufgebraucht ist", sagt James Marco, Projektleiter der Warwick Manufacturing Group (WMG), einer akademischen Abteilung der University of Warwick, die Forschung, Ausbildung und Wissenstransfer in den Bereichen Ingenieurwesen, Fertigung und Technologie anbietet. Im Wesentlichen heiße das nur, dass ihre Ladekapazität unter ein bestimmtes Level abgefallen ist.

"Was offensichtlich nicht mehr ausreicht, um Autofahrer zufriedenzustellen, kann sich in anderen Anwendungsbreichen, wo es darum geht, eine Batterie zur einfachen Energiegewinnung zu nutzen, als überaus sinnvoll erweisen", ist der Forscher überzeugt. Eine dieser alternativen Einsatzmöglichkeiten könne etwa das Leben von Menschen in abgelegeneren Regionen von Entwicklungländern nachhaltig verbessern. "Das ist eine großartige Lösung, die einen hocheffizienten Weg aufzeigt, wie sich E-Autobatterien wiederverwerten lassen", so der WMG-Experte.

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Tests mit Jaguar-Komponenten

Um herauszufinden, wie sich ausgemusterte Akkus aus elektrisch betriebenen Fahrzeugen in kleine Energy Storage Systems (ESS) für verschiedene neue Einsatzgebiete verwandeln lassen, mussten Marco und sein Team zunächst ein wenig mit entsprechenden Komponenten experimentieren, die in aktuellen Autos verbaut werden. Unterstützung erhielten die Wissenschaftler dabei von Jaguar, die sie mit Batterien aus ihrem E-SUV-Modell I-PACE versorgten.

Nach mehreren Versuchen schafften sie es schließlich, ein neuartiges Battery Management System zu entwickeln, mit dem sich ein funktionierendes und leicht zu transportierendes ESS realisieren lässt. Dieses setzt auf billige Standard-Bauteile für Kontroll-, Kommunikations- und Sicherheitsfunktionen, ist mit Modulen verschiedener Hersteller kompatibel, lässt sich per Zwölf-Volt-Adapter oder Fünf-Volt-USB-Port aufladen und liefert genug Energie für ein kleines Geschäft, eine Farm oder mehrere Haushalte.

Quelle: UD/pm
 

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