Politik

Pirmasens konkretisiert Klimaschutzkonzept

Wie man ökologisch zukunftssicher agieren, zugleich Steuergelder einsparen und sogar die Verbrauchsgebühren senken kann, zeigt das Klimaschutzkonzept der westpfälzischen Stadt Pirmasens. Das langfristig ausgelegte Dachkonzept beinhaltet eine Reihe von Teilkonzepten mit jeweils dazugehörigen konkreten Maßnahmenpaketen zur Reduzierung der CO2-Emissionen. In diesem Zusammenhang hat die Stadt die 2012 gestartete energetische Optimierung ihrer Kläranlage Blümeltal erfolgreich abgeschlossen und die Anlage jetzt in Betrieb genommen. Das Projekt hatte im September 2011 den vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Umweltinnovationspreis gewonnen.

28.10.2013

Die Stadt Pirmasens ist ein Vorreiter im Klima- und Umweltschutz, Foto: Jürgen Kappenberg/wikipedia.org
Die Stadt Pirmasens ist ein Vorreiter im Klima- und Umweltschutz, Foto: Jürgen Kappenberg/wikipedia.org
Zum kommunalen Klimaschutzkonzept in Pirmasens gehört darüber hinaus neben der Sanierung der kommunalen Straßenbeleuchtung und der Energieverbrauchs-Optimierung städtischer Liegenschaften auch das Thema erneuerbare Energien. Derzeit befinden sich bereits weitere Teilkonzepte in der Planung, darunter die Anpassung an die durch den Klimawandel bereits veränderte und sich abzeichnenden Gefährdungssituationen und Schadenpotenziale.

„Der verantwortliche Umgang mit den natürlichen Ressourcen gehört zu den wichtigsten kommunalen Aufgaben überhaupt. In Pirmasens ist uns dies ein Herzensthema, zumal der uns umgebende Naturpark Pfälzerwald zu unseren größten Reichtümern zählt“, betont Michael Schieler, Beigeordneter sowie Bau- und Finanzdezernent der Stadt Pirmasens. „Nicht zuletzt wirkt sich das Zurückfahren der CO2-Emissionen aber auch positiv auf die Ausgabensituation der Stadt aus und damit indirekt genauso auf den Geldbeutel der Bürger.“

Energieoptimierung für die Kläranlage Blümeltal

Die Abwasserreinigung nimmt etwa 20 Prozent des Energiebedarfs einer Kommune ein und ist damit noch vor Schulen, Krankenhäusern und anderen kommunalen Einrichtungen größter Energieverbraucher. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass sich der Energiebedarf von Abwasseranlagen im Betrieb bis zu 20 Prozent senken lässt und eine Verdoppelung bis Vervierfachung der Eigenenergie-Erzeugung erreicht werden kann. Moderne Anlagen sind in diesem Szenario in der Lage, einen nachhaltigen Beitrag zum stofflichen Ressourcenschutz zu leisten und zur Reduzierung der CO2-Emissionen beizutragen.

Vor diesem Hintergrund hatte das BMU mit der KfW-Bankengruppe den
Förderschwerpunkt „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ ausgeschrieben. Berücksichtigt wurden innovative Konzepte zur Energieoptimierung und zum Ressourcenschutz in der Abwasserbehandlung. Die Stadt Pirmasens hat mit ihrem Projekt an dieser Ausschreibung erfolgreich teilgenommen und den Umweltinnovationspreis in Höhe von 265.000 Euro zur Realisierung des Vorhabens gewonnen. Wichtigstes Ziel des Projekts ist die Reduzierung von Stromverbrauch und CO2-Ausstoß  um 780.000kWh und 483.Mg CO2-Äquivalent.

Durch den möglichst ressourcenschonenden Betrieb der Kläranlage und eine effiziente Abstimmung der einzelnen Anlagenkomponenten untereinander zielt Pirmasens auf die Einhaltung von Klimaschutzzielen und die nachhaltige Verbesserung der Gewässerqualität. Unterm Strich sollen die Bürger zudem durch erhebliche Kosteneinsparungen finanziell entlastet werden.

Auf den Weg gebrachte Teilkonzepte in Pirmasens

Zu den mehrstufigen Zielen des vom Stadtrat verabschiedeten integrierten Klimaschutzkonzepts gehört darüber hinaus eine Bestandsaufnahme aller bis zum Jahr 1995 erbauten Liegenschaften auf etwaige „Energiefresser“ und mögliche Gegenmaßnahmen. Auch die Stilllegung genutzter Gebäude und Anlagen soll nicht ausgeschlossen werden.

Im Ergebnis können so im Bereich der kommunalen Liegenschaften durch Investitionen in Höhe von rund 1,7 Mio. Euro kurz- und mittelfristig etwa 1.350.000 KWh im Jahr eingespart werden; dies entspricht einem CO2-Äquivalent von etwa 810 Mg im Jahr.

Darüber hinaus soll das Potenzial für erneuerbare Energien im Stadtgebiet untersucht werden. Hier spielen insbesondere die in städtischen Liegenschaften gewonnene Biomasse, aber auch Abwasserwärme, Solartechnologien und Geothermie eine wichtige Rolle.

Bereits begonnen hat in Pirmasens die Sanierung der kommunalen Straßenbeleuchtung. Bisher wurden etwa 800 Leuchten gegen deutlich energieeffizientere LED-Systeme ersetzt; so konnte die CO2-Emission bis dato um rund 455 Mg reduziert werden. Die geplante flächendeckende Ausweitung des Projekts vollzieht sich nicht zuletzt vor dem Hintergrund der in Kraft getretenen EU-Norm 245/2009, die an Kommunen ab April 2015 strenge Effizienzanforderungen formuliert.
Quelle: UD / pm
 
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