US-Zoll auf EU-Autos: Verbraucher zahlen den Preis
Der neue US-Zoll von 15 Prozent auf europäische Fahrzeuge belastet nicht nur Hersteller, sondern auch Verbraucher. Steigende Preise, eingeschränkte Modellvielfalt und höhere Servicekosten drohen. Der ZDK warnt: Trotz vermiedener Eskalation ab August trifft die Einigung letztlich die Kunden – beim Autokauf und in der Werkstatt.
11.08.2025
Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) kritisiert die Einigung im transatlantischen Zollstreit: Der künftig geltende US-Zollsatz von 15 Prozent auf Fahrzeuge und Fahrzeugteile aus der EU wird den Export belasten und damit auch negative Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher haben, beispielsweise steigende Preise, eine eingeschränkte Modellvielfalt und höhere Servicekosten.
„Ein Zollsatz von 15 Prozent verteuert deutsche Fahrzeuge auf dem US-Markt strukturell – das wird sich auf Produktionsentscheidungen und die Modellstrategie der Hersteller auswirken“, erklärt ZDK-Präsident Thomas Peckruhn. „Was jetzt als diplomatischer Durchbruch verkauft wird, trifft am Ende die Kunden – mit weniger Auswahl und höheren Preisen.“
Sollten sich Hersteller aus dem US-Markt zurückziehen oder Produktionsvolumen anpassen, hätte dies direkte Auswirkungen auf Verfügbarkeiten, Lieferzeiten und Modellvielfalt auch in Deutschland. Hinzu kommt: Zahlreiche Fahrzeugkomponenten werden transatlantisch entwickelt oder produziert – somit stünden auch Werkstätten und Servicebetriebe vor möglichen Kostensteigerungen.
„Wenn bestimmte Teile oder Technologien nicht mehr effizient geliefert werden können, steigen die Preise im Ersatzteilmarkt – das wirkt sich unmittelbar auf die Reparaturkosten aus“, so Peckruhn. „Natürlich ist zu begrüßen, dass eine weitere Eskalation zum ersten August abgewendet werden konnte. Jedoch trägt letztlich der Verbraucher die Last dieses Zolls – beim Autokauf genauso wie beim Werkstattbesuch. Wichtig ist, dass es jetzt keine Zölle auf US-Importe geben darf, um weitere Teuerungen für Kundinnen und Kunden zu vermeiden.“