Presidential Award für KI-Start-up
Für die Entwicklung eines KI-Tools, mit dem komplexe Texte in Leichte Sprache übersetzt werden können, ist das Start-up SUMM AI mit dem TUM Presidential Entrepreneurship Award ausgezeichnet worden. Ins Finale der Preisverleihung kamen KEWAZO mit einem Roboter für die Baubranche und Phlair mit einer neuen Technologie für die CO2-Abscheidung.
10.07.2025
Beim TUM Entrepreneurship Day tauschten sich die verschiedenen Akteurinnen und Akteure des vielfältigen Münchner Innovationsökosystems aus. Auf dem Podium diskutierten sie unter anderem über die KI-Forschungslandschaft und eine mögliche europäische Souveränität im Weltraum. TUM-Forschende stellten eine neue Studie vor, aus welchen Universitäten die meisten Gründerinnen und Gründer stammen. Mehr als 50 Start-ups präsentierten sich den rund 1 800 Besucherinnen und Besuchern.
Einer besonders vielversprechenden Ausgründung wurde der „TUM Presidential Entrepreneurship Award“ verliehen. Mit dem Preis werden Geschäftsideen ausgezeichnet, die maßgeblich auf Forschungsergebnissen beruhen, ein hohes Wachstumspotenzial haben und erste Finanzierungserfolge vorweisen können. Er ist mit 10.000 Euro dotiert, gestiftet vom Verein Freunde der TUM.
Preisträger: SUMM AI
Für viele Menschen ist es schwer oder unmöglich, komplexe Texte zu verstehen. Darunter sind Menschen mit Lernschwierigkeiten, alte Menschen oder Menschen mit geringen Deutschkenntnissen. Deshalb sind deutsche Behörden und seit kurzem auch Unternehmen in der EU verpflichtet, barrierefreie und verständliche Informationen bereitzustellen. Da die Leichte Sprache spezifischen Regeln folgt, werden Texte in dieser Sprache bislang meist von Expertinnen und Experten erstellt, was für die Behörden und Unternehmen aufwendig und kostspielig ist. Das 2022 gegründete Start-up SUMM AI hat ein Tool entwickelt, das mit Künstlicher Intelligenz Texte in kürzester Zeit in Leichte Sprache übersetzt. Zudem kann es passende Illustrationen ergänzen.
Das Gründungsteam Flora Geske, Vanessa Theel und Nicholas Wolf hat an der TUM „Finance and Information Management“ studiert. Gefördert wurde das Start-up unter anderem im TUM Venture Lab Software & AI und in den UnternehmerTUM-Programmen „XPLORE“ und „XPRENEURS“.
Finalist: KEWAZO
Der Materialtransport auf großen Baustellen ist aufwendig und kann schnell gefährlich für die Arbeitenden werden. Das Start-up KEWAZO hat einen Roboter entwickelt, der schweres Material automatisiert an seinen Platz bringt. Eingesetzt wird er beispielsweise im Gerüstbau und für Anlagen der Schwerindustrie. So können der Einsatz von Kränen und viele manuelle Arbeitsschritte ersetzt sowie die Sicherheit erhöht werden. Darüber hinaus sammelt und analysiert das System Daten für die Projektsteuerung.
Die Gründerinnen und Gründer Ekaterina Grib, Artem Kuchukov, Leonidas Pozikidis, Eirini Psallida und Alimzhan Rakhmatulin, die an der TUM in den Bereichen Bautechnologie, Informatik und Management studierten, lernten sich beim Hackathon „Think.Make.Start“ kennen. Gefördert wurde das Team unter anderem im Inkubator-Programm „XPRENEURS“ sowie im „US Venture Program“ der TUM. Das 2018 gegründete Start-up hat heute auch einen Standort in den USA.
Finalist: Phlair
Das 2022 gegründete Start-up Phlair hat eine neue Technologie entwickelt, um CO2 aus der Luft abzuscheiden. Deren Kernelement ist ein „Hydrolyzer“, eine neuartige elektrochemische Zelle, die Säuren und Basen produziert, die für den sogenannten „Direct-Air-Capture“-Prozess benötigt werden. Das System kann mit Solaranlagen betrieben werden und benötigt deutlich weniger Energie als bisherige Technologien. Das abgeschiedene CO2 kann als Rohstoff für verschiedene industrielle Anwendungen genutzt werden. So kann die Technologie Unternehmen helfen, klimaneutral zu produzieren.
Die Gründer Malte Feucht, Steffen Garbe und Paul Teufel haben an der TUM Chemie, Robotik und Management studiert. Das Team wurde im „TUM Venture Lab Chemspace“ gefördert.
Mentor of Excellence Award: Prof. Markus Zimmermann
Ausgezeichnet wurde auch Markus Zimmermann. Der Professor für Produktentwicklung und Leichtbau bekam den „TUM Start-up Mentor of Excellence Award“ verliehen. Mit dem Preis, der mit 5.000 Euro für den Lehrstuhl dotiert ist, würdigt die TUM Professorinnen und Professoren, die bei der Betreuung von Gründungsteams besonders engagiert und erfolgreich sind. Viele Forschende begleiten die Teams während eines „EXIST“-Gründungsstipendiums. Ein solches Mentoring ist eine Bedingung, um eines der begehrten Bundesstipendien zu erhalten. Markus Zimmermann hat bereits sechs Gründungsteams betreut. Außerdem unterstützt er den regelmäßig stattfindenden Hackathon-Kurs „Think.Make.Start“.