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Wirtschaft

Net-Zero im Handel: Ernährungswende als Schlüssel im Klimaschutz

Der Klimawandel verändert die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft grundlegend. Das bedeutet für den Handel nicht nur neue Herausforderungen, sondern auch eine große Verantwortung. Die Unternehmen der Schwarz Gruppe setzen auf eine konsequente Ernährungstransformation als zentralen Hebel im Klimaschutz. Dabei zeigt die Handelsgruppe, dass zukunftsfähige Lösungen, die im Einklang mit kurz- und langfristigen Klimazielen stehen, möglich und konkurrenzfähig sind. Entscheidend ist, dass nachhaltige Ernährung für alle Menschen eine echte Alternative bietet – von der Qualität und dem Geschmack über Sichtbarkeit im Markt bis hin zur Preisgestaltung.

16.10.2025

Net-Zero im Handel: Ernährungswende als Schlüssel im Klimaschutz

Die Folgen des Klimawandels sind längst Realität. Erst kürzlich warnte das Planetary Boundaries Science Lab am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einem Bericht, dass bereits sieben von neun planetaren Belastungsgrenzen überschritten sind – eine mehr als im Jahr davor. Extreme Wetterereignisse, die zu Ernteausfällen führen, knapper werdende Rohstoffe und steigende Preise sind nur ein paar der Konsequenzen. Zu spüren bekommt das auch der Handel, denn die Warenverfügbarkeit und die Preisentwicklung werden zunehmend unsicherer. Nicht zu handeln ist also keine Option mehr. Unternehmen müssen sich anpassen und Lösungen entwickeln, die ökologische Verantwortung und ökonomische Stabilität miteinander verbinden.

Die Unternehmen der Schwarz Gruppe mit ihren Handelssparten Lidl und Kaufland verfolgen deshalb einen doppelten Anspruch. Einerseits wollen sie durch ihre Entscheidungen Umwelt und Gesellschaft stärken. Andererseits sichern sie mit zukunftsfähigen Geschäftsprozessen ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit. Klimaschutz ist eine Herausforderung und notwendige Grundlage, um nachhaltig zu wirtschaften.

Ernährungstransformation als zentraler Hebel

Nachhaltiger Einkauf

Experten zufolge birgt insbesondere der Wandel unseres Ernährungssystem ein enormes Potenzial für die Bewältigung der Klimakrise. Laut einem kürzlich erschienenen Bericht der EAT-Lacet-Komission verursache die weltweite Nahrungsmittelproduktion rund 30 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. „Die Umgestaltung der Nahrungsmittelsysteme ist eine große ökologische und soziale Herausforderung, aber sie ist eine Voraussetzung dafür, dass wir die Chance haben, zu einem sicheren Klimasystem und einem gesunden Planeten zurückzukehren“, so Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und Co-Vorsitzender der EAT-Lancet-Kommission. „Unsere Ernährungsgewohnheiten können Leben retten, Emissionen drastisch verringern, den Verlust der Biodiversität bremsen und zu mehr Gerechtigkeit beitragen.“

Die Aufgabe ist klar, doch wo haben Handelsunternehmen die größte Handhabe? Eine aktuelle Studie von der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman und des europäischen Handelsverbands EuroCommerce verdeutlicht, dass 98 Prozent der CO2-Emissionen im europäischen Einzel- und Großhandel in Scope 3 entstehen – also in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten. So auch bei den Unternehmen der Schwarz Gruppe. Hier anzusetzen ist eine komplexe Aufgabe, weiß man bei der Handelsgruppe. Denn die Emissionen in Scope 3 fallen nicht im eigenen Betrieb an, sie sind also schwer steuerbar. Gleichzeitig liegt hier auch das größte Potenzial zur Erreichung von Net-Zero, und zwar durch eine konsequente Ernährungstransformation.

Lidl Frische

Ziel der Unternehmen der Schwarz Gruppe ist es, Nachhaltigkeit durchgehend in allen Stufen der Wertschöpfung zu verankern – vom landwirtschaftlichen Ursprung über die Verarbeitung bis hin zum Konsum und der Verwertung. Damit übernimmt die Gruppe Verantwortung weit über den Point of Sale hinaus und ist überzeugt: Wenn wir die dringend notwendigen, ambitionierten Ziele im Klimaschutz erreichen wollen, müssen nachhaltige Lösungen skalierbar sein und in der Breite funktionieren. Entscheidend ist dabei der Gedanke der „demokratischen Nachhaltigkeit“: Klimabewusste Ernährung soll nicht länger ein Nischenphänomen für ausgewählte Zielgruppen sein, sondern für alle Menschen erschwinglich und attraktiv werden.

Die gemeinsam erarbeitete Klimastrategie der Unternehmen der Schwarz Gruppe

Die Unternehmen der Schwarz Gruppe bekennen sich klar zu den Zielen des Pariser Klimaabkommens. Seit 2020 sind sie Teil der Science Based Targets initiative (SBTi), 2024 folgte das Net-Zero-Commitment: Bis spätestens 2050 sollen alle Treibhausgasemissionen entlang der Wertschöpfungskette auf Netto-Null sinken.

Auf dem Weg dorthin bedeutet das konkret: Die betrieblichen Emissionen in Scope 1 und 2 sollen bis 2030 um 48 Prozent gegenüber 2019 reduziert werden. In Scope 3 strebt die Gruppe bis 2034 eine Verringerung der Emissionen aus Land- und Forstwirtschaft um 42,4 Prozent sowie bei Energie und industriellen Prozessen um 35 Prozent an. Diese kurzfristigen Ziele stehen auf einer wissenschaftlichen Basis und wurden von der SBTi im Frühjahr 2025 überprüft und validiert.

Partnerschaften als strategischer Hebel im Klimaschutz

Partnerschaften mit den Lieferanten

Eine solche Transformation kann nur gemeinsam gelingen. Für die Unternehmen der Schwarz Gruppe bedeutet das, in enger Zusammenarbeit mit ihren Lieferanten und renommierten Brancheninitiativen zukunftsfähige Lösungen entlang ihres gesamten Wertschöpfungskreises voranzubringen.

Ein Beispiel ist der Beitritt zur weltweiten Initiative Supplier Leadership on Climate Transition (Supplier LOCT) im Jahr 2024. Diese Initiative unterstützt Unternehmen dabei, eigene wissenschaftlich fundierte Klimaziele zu entwickeln und Maßnahmenpläne umzusetzen. Die Unternehmen der Schwarz Gruppe binden ihre Lieferanten so aktiv ein und begleiten sie intensiv bei der Emissionsreduktion. Bereits 1.000 Partner wurden aufgerufen, sich bis 2026 eigene wissenschaftlich basierte Klimaziele zu setzen, um die Transformation in der Wertschöpfungskette anzustoßen und zu beschleunigen. Die Initiative bietet dafür Seminare, Materialien und weitere Angebote zu relevanten Themen mit Klimabezug. Darunter beispielsweise die unternehmerische Klimabilanzierung (Scope 1, 2 und 3), das Setzen von Klimazielen gemäß SBTi, die Entwicklung von Maßnahmenplänen sowie die Klima-Berichterstattung. Auch eine Austauschplattform zu „Best Practices“ und Herausforderungen bei der Umsetzung bietet teilnehmenden Unternehmen zusätzliche Unterstützung. Auf diese Weise fördert die Supplier LOCT ein gemeinsames Verständnis und baut Einstiegshürden ab. Der Effekt: Die Lieferkette rückt kollektiv näher an das Commitment heran, bis 2050 Net-Zero zu erreichen.

Ein wichtiger Pfeiler wirksamer Lieferantenpartnerschaften ist auch der Zugang zu validen Daten, die als Grundlage aller Emissionen einer Klimabilanz dienen und zu deren Berechnung herangezogen werden. Im Falle von produktbezogenen Emissionen beruhen die Berechnungen bisher oftmals auf statistischen Durchschnittswerten, was insbesondere Handelsunternehmen vor große Herausforderungen stellt.

Kühe

Ein konkretes Beispiel: Die Handelssparten der Unternehmen der Schwarz Gruppe, Lidl und Kaufland, verkaufen Käse. Über Dreiviertel der Emissionen eines Käseproduktes sind auf den tierischen Ursprung zurückzuführen. Das bedeutet, dass nicht nur Verarbeitung, Transport, Verkauf und Nutzung durch den Endkonsumenten, sondern auch beispielsweise Futtermittel und der Methan-Ausstoß der Kühe in der Klimabilanz berücksichtigt werden müssen. Weil die Emissionen in Scope 3 aber nicht bei der Handelsgruppe selbst entstehen, sind konkrete Emissionszahlen oft ungenau oder nur schwer zugänglich. Um nicht nur eine Emissionsreduktion herbeizuführen, sondern diese auch messbar und in der Klimabilanz abbildbar zu machen, sind Handelsunternehmen demnach auf konkrete Daten aus der Wertschöpfungskette angewiesen. Vertrauensvolle Partnerschaften sind somit der strategische Hebel für eine erfolgreiche Umsetzung von Reduktionsmaßnahmen und entscheidend auf dem Weg zu Net-Zero.

Den Wandel gemeinsam mit Kunden und Kundinnen gestalten

Nachhaltiger Einkauf

Ein weiterer Hebel ist die aktive Gestaltung der Konsumwende – nicht über Verzicht, sondern über eine attraktive und bewusste Sortimentsgestaltung. Nach dem Grundprinzip, nachhaltige und hochwertige Lebensmittel für alle zugänglich zu machen, holen die Unternehmen der Schwarz Gruppe deshalb auch ihre Kundinnen und Kunden mit ins Boot und passen ihre Warenauswahl entsprechend an.

Besonders großes Potenzial zur CO2-Einsparung liegt im Ausbau pflanzlicher Proteinquellen. Wie bereits beschrieben, verursachen tierische Produkte den größten Teil ihrer Emissionen in der Landwirtschaft selbst – durch Futtermittelanbau, Flächenverbrauch und Methanausstoß der Tiere. Die Unternehmen der Schwarz Gruppe setzen auf einen systematischen Ausbau hochwertiger Alternativen zu tierischen Produkten, die eine echte Option für den Kunden darstellen – von Qualität und Geschmack über Sichtbarkeit im Markt bis hin zur Preisgestaltung, so kann ein bewusster Konsum gefördert werden.

Vegane Ernährung

Nachhaltige und hochwertige Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels sein, davon sind die Unternehmen der Handelsgruppe überzeugt. Seit Oktober 2023 bieten Lidl in Deutschland und Kaufland daher den Großteil der Produkte ihrer veganen Eigenmarken Vemondo und K-Veggie zum gleichen Preis wie deren tierische Vergleichsprodukte an. Damit wurde eine zentrale Hürde im Markt beseitigt: Nachhaltige Ernährung ist nicht automatisch teurer. Dass diese Maßnahme wirkt, zeigt eine im Jahr 2024 veröffentlichte Studie von ProVeg, nach der der Absatz veganer Produkte seither um mehr als 30 Prozent gestiegen ist.

Mit Blick auf den Welternährungstag 2025 senden die Unternehmen der Schwarz Gruppe ein klares Signal: Klimaschutz darf weder Privileg noch Verzicht sein. Entscheidend ist, dass nachhaltige Ernährung für alle Menschen erreichbar ist und eine echte Alternative bietet – bezahlbar, lecker und wirksam. Nur wenn ein emissionsarmes Angebot überzeugt und die Bedürfnisse von Kunden und Kundinnen erfüllt, kann eine Ernährungstransformation zu einem Hebel werden, der nicht nur einzelne Unternehmen stärkt, sondern zur Basis einer klimafreundlichen Gesellschaft beiträgt.

Text und Bild: Schwarz Corporate Affairs

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Quelle: UD/cp
 

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