Wirtschaft

Investitionen in Klimatechnologien brechen ein

Unsichere wirtschaftliche Bedingungen und hohe Fremdkapitalkosten trüben weiterhin das Investitionsumfeld im Bereich der Klimatechnologien. Risikokapital- und Private-Equity-Investitionen in diesem Sektor sind im Vorjahresvergleich weiter von 79 Milliarden US-Dollar (Q4 2022 – Q3 2023) auf 56 Milliarden US-Dollar (Q4 2023 – Q3 2024) gesunken. Diese Tendenz spiegelt den generellen Rückgang an weltweiten Gesamtinvestitionen wider. Das zeigt die aktuelle „State of Climate Tech“-Studie von PwC.

16.04.2025

Investitionen in Klimatechnologien brechen ein

Obwohl das Investmentklima gedämpft ist, verzeichnen laut Marktanalyse einzelne Bereiche eine steigende Nachfrage. Insbesondere Technologien, die auf die Anpassungen an Klimarisiken ausgerichtet sind und die Resilienz stärken, wecken das Interesse vieler Investorinnen und Investoren. Dazu zählen zum Beispiel Hochwasserschutzsysteme, Dürremanagement-Technologien und hitzebeständige Baumaterialien. Diese Technologien machten 28 Prozent der untersuchten Climate-Tech-Deals aus und repräsentieren 12 Prozent des gesamten Climate-Tech-Investitionsvolumens. Der Großteil der Investitionen entfiel jedoch erneut auf den Energiesektor, der mit 35 Prozent der Climate-Tech-Investitionen ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete.

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Ein weiteres wachsendes Segment sind künstliche Intelligenz (KI)-getriebene Klimatechnologien. Investitionen in diesem Bereich stiegen von 5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 6 Milliarden US-Dollar in den ersten drei Quartalen 2024 – das entspricht 14,6 Prozent des gesamten Investitionsvolumens im Klimatechnologiesektor. Die wichtigsten Finanzierungssegmente waren dabei autonome Fahrzeuge (62 Prozent der KI-bezogenen Investitionen) und industrielle Anwendungen (20 Prozent) in den Bereichen Landwirtschaft, Smart Home und intelligente Energielösungen.

Missverhältnis zwischen Emissionen und Finanzierung

Wie bereits in den vergangenen Jahren zeigt der Bericht erneut, dass die Investitionen noch immer nicht dort hinfließen, wo die Emissionen am größten sind. Der Industriesektor verursacht 34 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen, doch sein Anteil an Klimainvestitionen sank von 17 Prozent im Jahr 2023 auf 7 Prozent in den ersten drei Quartalen 2024. Damit bewegt sich dieser zwar immer noch in der Nähe des historischen Durchschnitts, steht aber in keinem guten Verhältnis zu den enormen Emissionsmengen, die dieser Sektor verursacht.

„Gezielte Anreize wie steuerliche Vergünstigungen, Subventionen oder spezielle Förderprogramme könnten dazu beitragen, mehr Kapital in den Industriesektor zu lenken. Gleichzeitig ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen privaten Investorinnen und Investoren, staatlichen Institutionen und Industriekonzernen nötig, um nachhaltige Technologien schneller zur Marktreife zu bringen. Nur so lässt sich der Industriesektor transformieren und ein wirkungsvoller Beitrag zur globalen Reduktion von Treibhausgasemissionen leisten“, betont Kalandra, Sustainability Consulting Leaderin bei PwC Österreich.

Quelle: UD/pm
 

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