Verbraucher

Westfleisch-Skandal: Schlachtkonzern gerät unter Druck

ANINOVA deckt massive Missstände in drei Betrieben in NRW auf. Videoaufnahmen zeigen kranke, verletzte und tote Schweine – trotz Tierwohl-Siegel und Außenklimastall. EDEKA stoppt vorerst den Bezug, Westfleisch hält an Zulieferern fest. Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.

06.06.2025

Westfleisch-Skandal: Schlachtkonzern gerät unter Druck

In der letzten Aprilwoche hatte ANINOVA Bildmaterial aus drei Westfleisch-Zulieferbetrieben veröffentlicht. Die Betriebe liegen in Stadtlohn (Landkreis Borken), Emsdetten und Ibbenbüren (beides Landkreis Steinfurt). Die Bilder zeigen kranke und verletzte Schweine in teilweise riesigen Stallungen. Einige der Tiere weisen schwerwiegende Verletzungen auf, andere sind bereits verstorben und wurden von ihren Artgenossen angefressen. „Es sind Bilder aus einem Horrorfilm“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA.

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In der letzten Aprilwoche hatte ANINOVA Bildmaterial aus drei Westfleisch-Zulieferbetrieben veröffentlicht. Die Betriebe liegen in Stadtlohn (Landkreis Borken), Emsdetten und Ibbenbüren (beides Landkreis Steinfurt). Die Bilder zeigen kranke und verletzte Schweine in teilweise riesigen Stallungen. Einige der Tiere weisen schwerwiegende Verletzungen auf, andere sind bereits verstorben und wurden von ihren Artgenossen angefressen. „Es sind Bilder aus einem Horrorfilm“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA.

Unmittelbar nach Entstehung des Bildmaterials wurden die zuständigen Veterinärämter informiert. Diese haben in allen Betrieben ebenfalls Missstände vorgefunden. Diese waren in allen drei Betrieben so massiv, dass sie selbst Strafanzeige erstattet haben.

Auch ANINOVA hat gegen alle Betriebe Strafanzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Münster hat die Ermittlungen gegen alle Betriebe wegen Tierquälerei aufgenommen(die Aktenzeichen lauten: Betrieb Ibbenbüren 540 Js 162/25, Betrieb Emsdetten 540 Js 1347/25, Betrieb Stadtlohn 540 Js 190/25). „Westfleisch gerät immer weiter unter Druck und beendet die Tierquälerei nicht“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. Der Schlachtgigant nimmt weiterhin Schweine aus den Betrieben ab und beendet die Zusammenarbeit nicht.

Folgen für die Betriebe hat die Aufdeckung bereits jetzt: EDEKA hat die Zusammenarbeit mit dem Betrieb in Emsdetten zunächst eingestellt. Auch die Initiative Tierwohl hat den Betrieb in Emsdetten für die Belieferung gesperrt – ebenso den Betrieb in Stadtlohn. Laut aktuellen Medienberichten lässt sich Westfleisch aber von allen drei Betrieben weiterhin beliefern. „Interesse an einer Aufklärung oder Sanktionen gegen die Betriebe hat Westfleisch offenbar nicht“, kritisiert Peifer.

Bereits 2021 hatte die Tierrechtsorganisation (damals noch unter dem alten Vereinsnamen „Deutsches Tierschutzbüro“) unhaltbare Zustände aus Westfleisch-Zulieferbetrieben veröffentlicht. Auch damals hatte Westfleisch kaum etwas zur Aufklärung beigetragen.

„Die Tiere sind Westfleisch komplett egal – es geht nur um den Profit“, sagt Peifer. Westfleisch stellt sich der Kritik nicht – das wird auch dadurch deutlich, dass der Schlachtgigant auf E-Mails von ANINOVA nicht reagiert und stattdessen die Kommentarfunktion bei Instagram und TikTok deaktiviert. „Das ist einfach nur peinlich“, sagt Peifer abschließend.

Quelle: UD/pm
 

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