Nachhaltig investieren: Fonds zwischen Rendite und Wirkung
Nachhaltige Fonds gewinnen an Bedeutung, denn immer mehr private und institutionelle Anleger möchten mit ihrem Kapital nicht nur Rendite erzielen, sondern auch gezielt ökologische und soziale Ziele fördern. Wer wissen möchte, wie nachhaltige Fonds funktionieren, welche Chancen und Risiken sie bieten und wie der Einstieg konkret gelingt, findet hier Orientierung von den aktuellen EU-Richtlinien bis hin zu praktischen Tipps für die eigene Anlageentscheidung.
29.09.2025
Grundlagen nachhaltiger Fonds: Definition, Kriterien und EU-Richtlinien
Was unterscheidet nachhaltige Fonds von klassischen Investmentfonds? Im Kern investieren diese Fonds ausschließlich in Unternehmen, Projekte oder Staaten, die bestimmte Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Im Fokus stehen dabei sogenannte ESG-Kriterien: Environmental (Umweltschutz), Social (soziale Verantwortung) und Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung). Statt nur auf traditionelle Finanzkennzahlen zu achten, bewerten Fondsmanager auch Aspekte wie CO₂-Ausstoß, Energieverbrauch, Umgang mit Mitarbeitern, Lieferketten oder die Einhaltung ethischer Geschäftspraktiken.
In den vergangenen Jahren hat die Europäische Union den Markt für nachhaltige Investments klarer geregelt. Eine zentrale Rolle spielt die Offenlegungsverordnung (SFDR), die festlegt, wie nachhaltig Fonds tatsächlich sind und wie diese Transparenz gegenüber Anlegern sicherstellen müssen. Die EU-Taxonomie ergänzt diese Verordnung: Sie definiert, welche Wirtschaftstätigkeiten als ökologisch nachhaltig eingestuft werden. So sollen Greenwashing und irreführende Marketingversprechen vermieden werden. Für Anleger entsteht dadurch eine bessere Orientierung, denn Fonds müssen künftig offenlegen, wie und nach welchen Regeln sie Investments auswählen.
Über die strengen Vorgaben hinaus gibt es unterschiedliche Herangehensweisen im Markt: Manche Fonds schließen problematische Branchen wie Waffen, fossile Energien oder Tabak kategorisch aus. Andere setzen gezielt auf reine "Impact Investments" und fördern Projekte mit messbarem Klima- oder Sozialnutzen. Wichtig ist, die jeweiligen Kriterien des Fonds zu prüfen. Oft geben Label oder Nachhaltigkeitsratings zusätzlichen Aufschluss.
Chancen und Risiken: Umweltwirkung, Renditechancen und Markttrends
Wo liegen die größten Chancen nachhaltiger Fonds? Zum einen ermöglichen sie es Anlegern, ein Portfolio aufzubauen, das ökologische und soziale Anliegen fördert, etwa den Ausbau erneuerbarer Energien, faire Arbeitsbedingungen oder innovative Technologien für Ressourceneffizienz. Der eigene Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung kann dabei messbar sein und gesellschaftlichen Wandel unterstützen.
Auf der Renditeseite zeigen zahlreiche Langzeitstudien, dass nachhaltige Fonds klassischen Produkten wie etwa Investmentfonds häufig ebenbürtig sind. Gerade in turbulenten Märkten können Firmen mit hoher Nachhaltigkeit besser abschneiden: Sie nehmen frühzeitig Umweltauflagen ernst, optimieren Prozesse und verfügen oft über ein robusteres Management. Auch regulatorische Vorteile wie staatliche Förderungen oder steuerliche Anreize können den Wert nachhaltiger Anlagen steigern.
Doch wo Chancen sind, bestehen auch Risiken: Die Auswahl geeigneter Fonds ist komplex, Kriterien sind nicht überall einheitlich, und neue Regulierungen können Markttrends verändern. Zudem kann die Fokussierung auf Nachhaltigkeit bestimmte Branchen und Märkte ausschließen, was zu schwankender Performance führen könnte. Zudem besteht das Risiko von Greenwashing, wenn Anbieter ihre Produkte nachhaltiger darstellen, als sie tatsächlich sind. Ein genauer Blick auf Fondszusammensetzung und Transparenzberichte bleibt daher unerlässlich.
Der Markt für nachhaltige Fonds wächst rasant: Laut Morningstar wurden allein im Jahr 2023 in Europa über 5.000 neue nachhaltige Fonds zugelassen. Dies ist ein deutlicher Beleg für den Wandel am Kapitalmarkt. Die Nachfrage steigt weiterhin, sowohl bei Privatanlegern als auch bei institutionellen Investoren wie Pensionskassen oder Stiftungen.
Praktische Anlagestrategien: Depoteröffnung, Anbietervergleich und Best-Practice-Beispiele
Wie gelingt der Einstieg in nachhaltige Fonds? Zunächst ist eine Depotöffnung erforderlich. Das funktioniert bei klassischen Banken, Direktbanken oder spezialisierten Online-Brokern. Wer direkt ein Depot für nachhaltige Fonds eröffnen möchte, findet bei spezialisierten Anbietern eine große Auswahl an Fonds ohne Ausgabeaufschlag. Einige wenige Anbieter haben mittlerweile Nachhaltigkeitsfilter in ihren Fondssuchen integriert, sodass sich gezielt nach ESG-, SRI- oder Impact-Fonds recherchieren lässt.
Ein Vergleich der Angebote lohnt sich: Neben klassischen Investmentgesellschaften bieten unabhängige Fondsplattformen oft größere Vielfalt und detaillierte Erläuterungen zu den Nachhaltigkeitskriterien. Entscheidend ist nicht nur die Kostenstruktur, sondern vor allem die Transparenz über Ausschlüsse und Auswahlprozesse. Verschiedene Gütesiegel oder Ratings bieten zusätzliche Orientierung für Anleger, die gezielt nach bestimmten Standards investieren möchten. Beispiele hierfür sind die Bewertungen vom Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) oder von Morningstar.
Einige der bewährtesten Strategien beinhalten die breitgestreute Anlage in globale ESG-Aktienfonds oder sogenannte Green Bonds. Wer noch gezielter investieren will, kann Anteile an Themenfonds erwerben, die etwa ausschließlich in erneuerbare Energien, nachhaltige Infrastruktur oder Wasserstofftechnologien investieren. Ein Best-Practice-Beispiel: Wer auf einen nachhaltigen Mischfonds setzt, profitiert von automatischer Risikostreuung, da er nicht nur ökologische Aktien, sondern auch klimafreundliche Anleihen ins Portfolio aufnimmt.
Ein Tipp: Es lohnt sich, regelmäßig die Zusammensetzung und Entwicklung nachhaltiger Fonds zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, sollte es neue Erkenntnisse oder Regulierungen geben. Auf diese Weise bleibt die Geldanlage dynamisch und kann einen echten Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leisten.
Fazit: Nachhaltige Fonds als zukunftsfähige Investmentoption
Nachhaltige Fonds bieten heute mehr als nur ein gutes Gewissen: Sie kombinieren Renditechancen mit Sinnhaftigkeit und schaffen die Möglichkeit, die Wirtschaft der Zukunft aktiv mitzugestalten. Wer offen für diese Anlageform ist, findet inzwischen eine breite Auswahl und fundierte Bewertungskriterien. Entscheidend bleibt, sorgfältig zu vergleichen, Transparenz einzufordern und die eigenen Anlageziele regelmäßig zu reflektieren. So gelingt der Einstieg in nachhaltige Investitionen und damit ein Schritt hin zu einer verantwortungsbewussteren Finanzwelt. Einen einfachen Einstieg bietet beispielsweise Greenvest, wo Anleger nachhaltige Fonds vergleichen und direkt ein Depot eröffnen können.