Umwelt

Klimawandel: Diese Berufe sind am stärksten gefährdet

Klimaprognosen zeigen, dass Deutschland schon in drei Jahrzehnten jährlich bis zu 60 Hitzetage verzeichnen könnte – ein drastischer Anstieg gegenüber den derzeit durchschnittlich rund zehn heißen Tagen pro Jahr. Besonders betroffen sind Landarbeiter: Sie müssen unter brütender Hitze immer härter schuften. Auch Forstarbeiter drohen, jährlich 20 bis 30 Tage extremen Wetters ausgeliefert zu sein – zusätzliche Belastung für eine ohnehin körperlich fordernde Arbeit.

02.07.2025

Klimawandel: Diese Berufe sind am stärksten gefährdet

Die Expertinnen und Experten von JobLeads haben Klimaberichte und KI-Analysen genutzt, um einen kurzen Überblick über die Prognosen für Deutschland im Jahr 2050 zu geben. Seit der Hochindustrialisierung (ab 1890) hat sich Deutschland bereits um etwa 2,5 Grad Celsius erwärmt. Prognosen zeigen, dass die Durchschnittstemperatur bis 2050 um weitere 0,5 bis 1,0 Grad Celsius steigen könnte. Es wird ein Anstieg von 3 Grad Celsius gegenüber 1990 vorhergesagt.

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 12,5 „Hitzetage“ gezählt, an denen die Temperaturen 30 Grad Celsius überstiegen. In besonders warmen Jahren wie 2003, 2015 und 2018 wurden im Bundesdurchschnitt zwischen 18 und 20 Hitzetage erreicht, sodass südliche Regionen und städtische Gebiete aufgrund des städtischen Wärmeinseleffekts bis zu 60 Hitzetage im Jahr 2050 erreichen könnten, laut KI.

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In der deutschen Klimaschutzstrategie ist das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 angesetzt. In der KI-Prognose zeigt sich, dass Deutschland Klimaneutralität bis 2045 erreichen kann, wenn sich neue Technologien (zum Beispiel grüner Wasserstoff) schnell verbreiten.

Die Studie von JobLeads zeigt, dass Landarbeiterinnen und Landarbeiter bis 2050 am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden. Eine KI-Analyse zeigt, dass diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 90 bis 100 Prozent ihrer Arbeitszeit im Freien verbringen und dabei 40 bis 60 Hitzetagen im Jahr ausgesetzt sind. Zehn bis 20 Tage im Jahr werden sie extremen Wetterbedingungen wie Hitzewellen und Stürmen ausgesetzt sein. Insgesamt wird bis zu ein Drittel des Jahres (100 bis 150 Tage) vom Klimawandel betroffen sein. Wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fünf Tage pro Woche arbeiten, könnte dies bis zu 58 Prozent ihrer Arbeitstage in dieser Branche betreffen.

An zweiter Stelle steht der Beruf der Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter. Diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verbringen etwas weniger Zeit im Freien (80 bis 90 Prozent), sind aber der gleichen Anzahl von Hitzetagen pro Jahr ausgesetzt. Sie sind gleichermaßen von extremen Wetterbedingungen betroffen (zehn bis 20 Tage), aber die Gesamtzahl der vom Klimawandel betroffenen Arbeitstage ist mit 80 bis 120 Tagen geringer. Der KI-Analyse zufolge liegt dies daran, dass Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter in der Regel kürzere aktive Zeiten im Freien haben, mit reduzierter oder unterbrochener Arbeit während des harten Winters; sie können von Unterständen in Städten und dem Zugang zu Pausenzonen profitieren.

Forstarbeiterinnen und Forstarbeiter werden bis 2050 am drittstärksten vom Klimawandel betroffen sein. Sie arbeiten 70 bis 90 Prozent der Zeit im Freien, werden ebenfalls 40 bis 60 Hitzetage erleben, sind aber mehr Tagen mit extremem Wetter ausgesetzt (20 bis 30). Sie sind aufgrund von Stürmen, umstürzenden Bäumen und Schlammlawinen einem hohen Risiko durch Extremwetter ausgesetzt. Eine KI-gestützte Analyse zeigt, dass die Gesamtzahl der vom Klimawandel betroffenen Tage für Forstarbeiterinnen und Forstarbeiter höher ist, und zwar aufgrund von a) der globalen Erwärmung, die die Anzahl von Zecken, Mücken und invasiven Arten in deutschen Wäldern erhöht, b) schwerer Persönlicher Schutzausrüstung in dichten, feuchten Wäldern und c) verstärkter Naturgefahren in Wäldern wie Waldbrände und sturmgeschädigte Bäume.

Quelle: UD/pm
 

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