Helsinki verdoppelt Schutzgebiete an Land – und verzehnfacht sie im Meer
Bis 2038 sollen zehn Prozent des Stadtgebiets unter Schutz stehen – neue Naturschutzstrategie der finnischen Hauptstadt setzt EU-Biodiversitätsziele um.
17.07.2025
Helsinki stellt die Weichen für eine grünere Zukunft: Mit dem am 23. Juni 2025 verabschiedeten „Nature Conservation Area Programme 2025–2038“ will die finnische Hauptstadt mehr als 100 neue Land- und Meeresgebiete unter Schutz stellen. Ziel ist es, bis 2038 zehn Prozent der gesamten Stadtfläche – zu Land wie zu Wasser – als Naturschutzgebiete auszuweisen.
Der Vorstoß verdoppelt den Anteil geschützter Landflächen in der Stadt und führt zu einer Verzehnfachung des Meeresschutzes. 98 neue Flächen an Land sowie 22 Meeresareale sind Bestandteil des Programms. Neben dem Schutz bedrohter Arten und Lebensräume sollen auch Naherholungsgebiete für die Bevölkerung gesichert werden.
„Helsinki ist eine grüne und maritime Stadt. Wir wollen unsere natürlichen und erholungsrelevanten Flächen auch für künftige Generationen bewahren“, sagt Miira Riipinen, Generaldirektorin für Umweltdienste bei der Stadt Helsinki. Ziel sei es, möglichst vielen Menschen Naturerlebnisse zugänglich zu machen. Dafür plant die Stadt Investitionen in Wanderwege und Beobachtungspunkte in den Schutzgebieten.
Die Maßnahme ist zugleich ein freiwilliger Beitrag zur Umsetzung der EU-Biodiversitätsstrategie: Demnach sollen bis 2030 rund 30 Prozent der Land- und Meeresflächen in Europa geschützt werden, ein Drittel davon streng. Helsinki übernimmt mit dem neuen Programm Verantwortung auf lokaler Ebene – und geht mit gutem Beispiel voran.
Schon heute ist Helsinki eine der grünsten Hauptstädte Europas. Fast 40 Prozent der Landfläche bestehen aus Wäldern, Wiesen, Parks und anderen Grünflächen. Hinzu kommen mehr als 300 Inseln: Über zwei Drittel des Stadtgebiets entfallen auf das Meer.
Mit dem neuen Schutzprogramm setzt Helsinki auf eine Balance zwischen Biodiversitätsschutz und urbaner Lebensqualität – und definiert den Zugang zur Natur als Teil öffentlicher Daseinsvorsorge.