Erster deutsch-französischer Klimaschutztag
Vorreiter des betrieblichen Klimaschutzes präsentierten beim ersten deutsch-französischen Klimaschutztag ihre Strategien, Maßnahmen und Innovationen auf dem Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Rund 200 Teilnehmende aus beiden Ländern trafen sich im elsässischen Obernai, um sich über Chancen und Herausforderungen der Transformation auszutauschen und Lösungsansätze zu diskutieren.
18.06.2025

Das Engagement der Unternehmen zahlt auf das Ziel des Green Deal der Europäischen Union (EU) ein – so will Europa als erster Kontinent bis 2050 klimaneutral sein. Deutschland und Frankreich, als die beiden größten Volkswirtschaften der EU, kommt dabei eine Schlüsselrolle für eine moderne, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft zu. Die Veranstaltung des Verbands Klimaschutz-Unternehmen und seines Mitglieds Hager Group stand unter dem Motto: „Im Kreislauf für Klima und Umwelt“.
In seiner Videobotschaft betonte Carsten Schneider, Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit: „Der enge Austausch in Europa ist ein Schlüssel für Fragen wie den Klimaschutz, die nicht an Ländergrenzen Halt machen. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Zahl der ‚Klimaschutz-Unternehmen‘ weiterwächst. Vor 10 Jahren hat sich die Staatengemeinschaft in Paris auf die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels verständigt. Trotzdem schreiten der Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt und die Vermüllung unserer Umwelt weiter voran. Umso wichtiger ist es zu zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg und klimagerechte und ressourcenschonende Produktion kein Widerspruch sind.“
Zu Beginn des Klimaschutztags erklärte Staatssekretär Sebastian Thul vom saarländischen Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz: „Es ist wichtig, dass wir neue Impulse für den Klimaschutz setzen und uns regelmäßig über innovative Ideen austauschen – über Ländergrenzen hinaus.
Ich danke dem Verband Klimaschutz-Unternehmen und der Hager Group, dass sie den ersten deutsch-französischen Klimaschutztag ins Leben gerufen haben. Denn nur gemeinsam werden wir es schaffen, Lösungen zu erarbeiten und die Transformation voranzubringen. Die Projekte, die hier heute vorgestellt werden, zeigen uns, was beim Klimaschutz alles möglich ist.“
„Klimaschutz lebt vom Miteinander“
In ihrer Begrüßung hoben die beiden Gastgeberinnen Annika Roth, Vorstandsmitglied des Verbands Klimaschutz-Unternehmen, und Sabine Busse, CEO der Hager Group, hervor, wie wichtig der grenzüberschreitende Austausch zwischen den Unternehmen für wirksamen Klimaschutz ist.
Annika Roth sagte: „Gemeinsam lernen, voneinander profitieren und Innovationen vorantreiben – das ist das Selbstverständnis der Klimaschutz-Unternehmen und zugleich der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg. Der erste deutsch-französische Klimaschutztag zeigt: Eine klimafreundliche Zukunft braucht europäische Partnerschaft. Klimaschutz lebt vom Miteinander. Die Klimaschutz-Unternehmen gehen voran und laden andere Firmen dazu ein, sich ihnen anzuschließen.“
Sabine Busse ergänzte: „Die Transformation zu einer klimafreundlichen Wirtschaft gelingt nur gemeinsam – über Ländergrenzen und Branchen hinweg. Der heutige Klimaschutztag in Obernai sendet ein starkes Signal: Deutschland und Frankreich können gemeinsam Vorreiter einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen Wirtschaft in Europa sein. Als Hager Group sind wir stolz, Gastgeber zu sein und konkrete Impulse für die Transformation zu geben.“
Schließen von Materialkreisläufen: zentrale Aufgabe
In ihrer Keynote sprach Dr. Susanne Kadner, Co-Founder von CIRCULAR REPUBLIC und Director bei UnternehmerTUM, darüber, wie eng Klimaschutz und Ressourcensicherung zusammenhängen. Sie betonte, dass die Dekarbonisierung der Energie- und Mobilitätssektoren ohne die Schließung von Materialkreisläufen nicht gelingen kann – gerade mit Blick auf die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffimporten.
Dr. Kadner sagte: „Die Kreislaufwirtschaft ist kein ‚Nice-to-have‘ – sie ist der Hebel, um unsere Klimaziele zu erreichen und unsere Rohstoffabhängigkeit zu reduzieren. Wer heute auf Circular Economy setzt, trifft eine wirtschaftlich zukunftssichere Entscheidung.“
Best Practice Transfer par excellence
Das umfangreiche Angebot des Klimaschutztags an Fachforen und Workshops zeigte, wie vielfältig die Hebel für erfolgreichen betrieblichen Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind. Im Fokus standen Themen wie Kreislaufwirtschaft in Gebäuden, die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Transformation sowie Strategien für nachhaltige Produkte und Prozesse.
Auch die Energieeffizienz smarter Gebäude als Zukunftsmodell, die Förderung der Nachhaltigkeitskultur im Betrieb sowie die Implementierung erfolgreichen Klimamanagements wurden besprochen. Das Hauptpanel des Klimaschutztags beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung des Green Deals und der Frage, wie politische und wirtschaftliche Interessen am besten in Einklang gebracht werden können.