Umwelt

Deutscher Umweltpreis 2025: Forschung und Industrie als Vorbilder für Klimaschutz

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat den Deutschen Umweltpreis 2025 vergeben. Geehrt werden die Schweizer Klimaforscherin Prof. Dr. Sonia Isabelle Seneviratne von der ETH Zürich sowie das Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel (59) und Dr. Birgitt Bendiek (58) vom Gelsenkirchener Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ. Der mit 500.000 Euro dotierte Preis zählt zu den höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird ihn am 26. Oktober in Chemnitz, der Kulturhauptstadt Europas 2025, überreichen.

18.09.2025

Deutscher Umweltpreis 2025: Forschung und Industrie als Vorbilder für Klimaschutz

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat den Deutschen Umweltpreis 2025 vergeben. Geehrt werden die Klimaforscherin Prof. Dr. Sonia Isabelle Seneviratne von der ETH Zürich sowie das Geschäftsführungsduo Lars Baumgürtel und Dr. Birgitt Bendiek vom Gelsenkirchener Stahlverzinkungsunternehmen ZINQ. Der Preis ist mit insgesamt 500.000 Euro dotiert und zählt zu den höchstdotierten Umweltauszeichnungen Europas. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird ihn Ende Oktober in Chemnitz überreichen.

Seneviratne: Bodenfeuchte als Schlüsselvariable des Klimasystems

Die in Lausanne geborene und an der ETH Zürich lehrende Wissenschaftlerin hat mit interdisziplinären Studien nachgewiesen, wie eng Bodenfeuchte, Vegetation und Atmosphäre miteinander verflochten sind. Ihre Forschung zeigt, dass fehlende Bodenfeuchtigkeit nicht nur Pflanzen als CO₂-Senke schwächt, sondern auch zu steigenden Temperaturen und häufigeren Hitzewellen führen kann.

„Mit wissenschaftlicher Beharrlichkeit hat sie ein Bewusstsein für entscheidende Faktoren der Erderwärmung geschaffen“, betonte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Seneviratne ist zudem Vizepräsidentin der Arbeitsgruppe I des Weltklimarats IPCC und eine gefragte Expertin in internationalen Medien. Sie engagiert sich in der Schweiz auch politisch, unter anderem durch die Unterstützung der Gletscher-Initiative, die maßgeblich zum neuen Klima- und Innovationsgesetz beitrug.

Prof. Dr. Sonia Isabelle Seneviratnezoom

ZINQ: Kreislaufwirtschaft im Stahlsektor

Neben der Grundlagenforschung wird auch Industrie-Innovation ausgezeichnet: Baumgürtel und Bendiek setzen seit Jahrzehnten auf Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft in einer besonders energieintensiven Branche. Zentrales Element ist ein patentiertes Mikrozink-Verfahren, bei dem die Zinkschicht auf Stahlteilen um 80 Prozent dünner ausfällt – kaum dicker als ein Zehntel eines Haares. Gleichzeitig sinkt der Energieverbrauch, da der Schmelzpunkt der Zink-Aluminium-Legierung von 450 auf 420 Grad reduziert werden konnte.

Die Maßnahmen von ZINQ, darunter Wärmerückgewinnung, Grünstrom, spezielle Legierungen und effizientes Zinkbadmanagement, haben seit 2010 rund 285.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart. Damit gilt das Unternehmen als europäischer Marktführer im Bereich der Stückverzinkung und als „inspirierendes Vorbild für Rohstoff- und Energieeffizienz“, so Bonde.

Gemeinsames Signal für die Zukunft

Ob wissenschaftliche Erkenntnisse oder industrielle Praxis – beide Preisträger eint der Fokus auf nachhaltige Lösungen. Während Seneviratne die Mechanismen des Klimasystems aufzeigt und verständlich macht, setzt ZINQ konkrete Maßnahmen im Produktionsalltag um. „Faktenbasierte Forschung und Innovation sind entscheidend bei der Bewältigung der globalen Klimakrise“, unterstrich Bonde.

Eine Traverse zieht Stahlteile aus einem über 400 Grad heißen Zinkbad im Stahlverzinkungsbetrieb ZINQ am Standort Hagen.
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Quelle: UD/fo
 

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