Umwelt

Atmosphäre erreicht kritischen Wendepunkt: CO2-Konzentration steigt so stark wie nie zuvor

Die Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre verzeichnete 2024 den stärksten jemals gemessenen Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen 1957. Die Weltmeteorologie-Organisation warnt vor einem gefährlichen Kreislauf, da neben CO2 auch die Konzentrationen von Methan und Lachgas Rekordwerte erreichten. Der CO2-Gehalt liegt mittlerweile bei über 150 Prozent des vorindustriellen Niveaus.

16.10.2025

Atmosphäre erreicht kritischen Wendepunkt: CO2-Konzentration steigt so stark wie nie zuvor

Die Warnsignale aus der Atmosphäre werden immer eindringlicher. Nach den neuesten Daten der Weltmeteorologie-Organisation hat die Konzentration von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre im vergangenen Jahr einen historischen Sprung vollzogen. Der Anstieg markiert den höchsten innerhalb eines Jahres registrierten Wert seit dem Beginn systematischer Messungen im Jahr 1957. Damit setzt sich ein besorgniserregender Trend fort, der die Bemühungen um Klimaschutz zunehmend in Frage stellt.

Die aktuelle CO2-Konzentration liegt bei über 420 parts per million, an manchen Messstationen wurden sogar Werte von über 426 ppm gemessen. Damit hat sich der Kohlendioxidgehalt gegenüber der vorindustriellen Zeit um mehr als 50 Prozent erhöht. Besonders alarmierend ist die Geschwindigkeit dieser Entwicklung. Bereits zum zwölften Jahr in Folge stieg die Konzentration um mehr als 2 ppm an, wobei der jüngste Anstieg mit 2,8 ppm zwischen 2022 und 2023 besonders dramatisch ausfällt.

Die Ursachen für diesen Rekordanstieg sind vielschichtig. Neben den anhaltend hohen menschengemachten Emissionen haben nach Einschätzung der Experten auch zahlreiche Wald- und Buschbrände erheblich zum Anstieg beigetragen. Zudem mehren sich die Hinweise darauf, dass die natürlichen CO2-Senken wie Wälder und Ozeane ihre Aufnahmefähigkeit verlieren. Die Ozeane erwärmen sich doppelt so schnell wie noch vor 2005, was ihre Kapazität zur CO2-Bindung weiter reduziert.

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Das Problem beschränkt sich nicht auf Kohlendioxid allein. Auch die Konzentrationen anderer bedeutender Treibhausgase erreichten Rekordniveaus. Die Methan-Konzentration ist gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter um 264 Prozent gestiegen, Lachgas verzeichnet einen Anstieg um 124 Prozent. Nach Angaben der Weltmeteorologie-Organisation geht die Erderwärmung zu 64 Prozent auf den Ausstoß von Kohlendioxid zurück, doch die anderen Gase verstärken den Effekt erheblich.

Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind bereits deutlich spürbar. Das Jahr 2024 war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen, mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 1,55 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau. Die symbolische Marke von 1,5 Grad, die im Pariser Klimaabkommen als kritische Grenze definiert wurde, ist damit faktisch überschritten. Klimaforscher warnen vor einem gefährlichen Kreislauf, in dem steigende Temperaturen die CO2-Aufnahmefähigkeit natürlicher Senken weiter reduzieren und so den Treibhauseffekt zusätzlich beschleunigen.

Die Weltmeteorologie-Organisation prognostiziert, dass die globalen Durchschnittstemperaturen auch in den kommenden Jahren auf Rekordniveau bleiben werden. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent könnte eines der nächsten Jahre den Rekord von 2024 noch übertreffen. Ein Wert von 450 ppm gilt unter Klimaexperten als kritische Obergrenze, die nach Möglichkeit nicht überschritten werden sollte. Bei der aktuellen Entwicklung könnte dieser Schwellenwert jedoch bereits in wenigen Jahren erreicht werden.

Quelle: UD
 

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