Aktives Mitwirken als Schlüssel
Mit knapp drei Millionen Euro unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt innovative Bildungsprojekte, die Bürgerinnen und Bürger aktiv in Mobilitätswende, Wassermanagement und Klimaanpassung einbinden – und damit konkrete Impulse für eine transformative Nachhaltigkeitskultur setzen.
30.04.2025

Mit insgesamt 2,9 Millionen Euro Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) starten jetzt zwölf Projekte, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: Ideen zum nachhaltigen Wandel selbst entwickeln, umsetzen und das Wissen weitervermitteln. Es geht etwa um Verkehrsplanung, Wassermanagement, Dachbegrünungen sowie die Energiewende – und das ist nur eine kleine thematische Auswahl der Förderinitiative „Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung“ der DBU.
Lebenswerte Zukunft im Blick behalten
Veränderung selbst in die Hand nehmen und dabei eine lebenswerte Zukunft für heutige und nachfolgende Generationen im Blick behalten – das sind die Ambitionen der jetzt startenden Förderinitiative der DBU. „Klimakrise, Biodiversitätsverlust sowie gestresste Ökosysteme sind Symptome eines zunehmend rücksichtslosen Umgangs mit Umwelt und Ressourcen – mit bedrohlichen Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen“, sagt DBU-Abteilungsleiterin Dr. Cornelia Soetbeer. „Diese Entwicklungen sollten Ansporn für eine nachhaltigere Lebens- und Wirtschaftsweise sein.“ Dabei gehe es sowohl um Produktion und Konsum von etwa Nahrung, Gütern und Energie als auch um Mobilität, Wohnen und Arbeiten. Wissensvermittlung allein genüge jedoch nicht, so Soetbeer. Und weiter: „Eine Schlüsselrolle für das Gelingen der gesellschaftlichen Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit spielen Bildungsformate, welche die Menschen einbeziehen und so Veränderungen im Denken und Handeln bewirken.“ Das fördere auch Demokratie und sozialen Zusammenhalt – und nach diesem Rezept gehen nun zwölf Projekte, gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, an den Start.
Mobilität und Wasserversorgung stehen auf dem Prüfstand
So soll ein Projekt in Köln die Optionen für eine Verkehrswende ausloten – verbunden mit der Frage, wie sich im Zuge einer infrastrukturellen Neuausrichtung verkehrliche, technische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Einzelaspekte abwägen und anhand von Nachhaltigkeitskriterien bewerten lassen. Fast zwei Dutzend Fachleute, die in den genannten Bereichen Veränderungen beflügeln können – in wissenschaftlichen Kreisen ist auch von sogenannten Change Agents die Rede – werden mit Unterstützung zweier stadtplanerischer Forschungseinrichtungen und eines gewerblichen Planungsbüros dazu in die Lage versetzt. Auch die Wasserversorgung bringt Herausforderungen mit sich: Ein Konsortium aus Wasserversorgungsunternehmen, einem Umweltbildungszentrum, Jugendzentren und Schulen in der ländlich geprägten Oldenburger Region widmet sich deshalb in einem anderen Projekt der Förderinitiative den Möglichkeiten einer nachhaltigen Wasserversorgung und des technischen Wassermanagements. Mit dabei sind Schülerinnen und Schüler im Alter von zwölf bis siebzehn Jahren.
Gründächer in Leipzig – Vorhaben sollen zum Nachahmen anregen
Ein drittes Beispiel betrifft Anpassungen an extreme Wetterereignisse wie Starkregen als Folgen des Klimawandels: Laut Deutscher Bundesstiftung Umwelt sind Gründächer in Städten und Kommunen Teil der Lösung, weil sie Niederschlagswasser aufnehmen, speichern und verzögert wieder abgeben. In Leipzig sind knapp fünfhundert Fahrgastunterstände seit sechs Jahren mit Gründächern ausgestattet, die dauerhaft gepflegt werden müssen. Wie dieses Leipziger Konzept künftig fortgeführt und weiterentwickelt wird, wollen bis zu einhundertzwanzig Bürgerinnen und Bürger bewerten und entscheiden. Dazu Soetbeer: „Die beteiligten Menschen unterstützen zum einen Forschung und Verwaltung – zum anderen sind sie zugleich Mitwirkende bei der Zukunftsgestaltung.“ Hinzu komme ein tieferes Verständnis für ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Zusammenhänge sowie im besten Fall ein dauerhafter Einsatz für Umwelt, Natur und Gemeinschaft. Die zwölf Vorhaben sollen als Blaupausen zum Nachahmen anregen.
Neunzig Projektbewerbungen zur Ausschreibung im vergangenen Jahr
Die im Jahr zweitausendvierundzwanzig gestartete Förderinitiative der DBU will mit Bildungsprojekten Umweltkompetenzen vermitteln und Mut für mehr Nachhaltigkeit machen – sozial, ökologisch und ökonomisch. Von neunzig Projektbewerbungen wurden schließlich zwölf vom Kuratorium der Stiftung bewilligt. Unter den Antragstellenden und Kooperationspartnern befinden sich Hochschulen, Städte, Universitäten, Unternehmen und Vereine.