EU Reporting

Unternehmen drängen auf Klarheit: Omnibus-Paket darf keine Neuverhandlung beschlossener Gesetze eröffnen

Mehrere international tätige Unternehmen und Branchenverbände haben sich in einem offenen Schreiben an die Europäische Kommission gewandt. Darin bekräftigen sie ihre Unterstützung für die Ziele der europäischen Regelungen zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) und zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD). Diese Instrumente seien entscheidend, um langfristige Resilienz und wirtschaftlichen Mehrwert in Europa zu schaffen.

24.09.2025

Unternehmen drängen auf Klarheit: Omnibus-Paket darf keine Neuverhandlung beschlossener Gesetze eröffnen

Zugleich äußern die Unterzeichner erhebliche Bedenken gegenüber dem von der Kommission geplanten „Omnibus“-Ansatz. Dieser solle zwar eigentlich der Entlastung dienen, indem redundante oder sich überschneidende Berichtspflichten reduziert werden. Es bestehe jedoch die Gefahr, dass der Prozess politisch genutzt werde, um bereits beschlossene Inhalte erneut in Frage zu stellen. Teile der Gesetzgebung seien bereits rechtskräftig und Unternehmen hätten erhebliche Ressourcen investiert, um sich darauf vorzubereiten. Für Investitionen und Wettbewerbsfähigkeit sei Verlässlichkeit unabdingbar.

Anzeige

Die Unterzeichner fordern deshalb eine klare Zusicherung der Kommission, dass der Omnibus-Prozess nicht zu einer Neuverhandlung bereits beschlossener Inhalte führen werde. Besonders kritisch sehen sie die Möglichkeit, dass die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) erneut aufgeschnürt werden könnte. Diese enthalte keine überlappenden Berichtspflichten, sondern ergänze die CSRD sinnvoll. In den langwierigen Verhandlungen sei bereits darauf geachtet worden, Doppelungen zu vermeiden.

Als vorrangige Aufgabe betrachten die Unternehmen die Erarbeitung praxisnaher Leitlinien zur Umsetzung der CSDDD. Die geplante Konsultation mit der Wirtschaft könne hierzu wichtige Impulse liefern. Ziel müsse es sein, den Unternehmen konkrete Orientierung zu geben und die Anwendbarkeit der Vorschriften im Alltag sicherzustellen.

Die EU-Regelungen zur Sorgfaltspflicht und zur Berichterstattung orientieren sich an international anerkannten Standards, die bereits von vielen Unternehmen angewandt werden. Zahlreiche weitere Jurisdiktionen hätten begonnen, sich an europäischen Vorgaben zu orientieren. Entscheidend sei nun, den eingeschlagenen Kurs fortzusetzen und Planungssicherheit zu schaffen.

Der Appell macht deutlich, dass die Wirtschaft klare Regeln und Unterstützung vonseiten der Politik erwartet. Die Umsetzung müsse so gestaltet werden, dass sowohl Unternehmen als auch Verbraucher, Beschäftigte und die europäische Wirtschaft insgesamt von einem robusten, praktikablen Rahmen profitieren.

Quelle: UD
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche