EU Reporting

Über 300 Investoren appellieren an die EU: Nachhaltigkeitsregeln nicht verwässern

Mehr als 300 Investoren, Unternehmen und Organisationen fordern die EU auf, das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit in der CSRD zu schützen. Sie warnen davor, zentrale Nachhaltigkeitsrichtlinien durch die „Omnibus“-Initiative zu schwächen – und damit Transparenz, Wettbewerbsfähigkeit und internationale Standards zu gefährden.

06.08.2025

Über 300 Investoren appellieren an die EU: Nachhaltigkeitsregeln nicht verwässern

Die Erklärung will die europäischen Entscheidungsträgern eindringlich raten, den Kern der nachhaltigen Finanzregeln zu wahren, wird inzwischen von 323 Organisationen getragen – ein deutliches Zeichen zunehmender Besorgnis darüber, dass der EU‑„Omnibus“ die für Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliches Wachstum entscheidenden Richtlinien verwässern könnte.

In dem öffentlichen Schreiben wird betont, dass die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) die Resilienz der Unternehmen stärken, indem sie ein einheitliches Spielfeld schaffen, in dem Firmen sowohl ihre Impacts als auch ihre Risiken systematisch erfassen und offenlegen.

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Unter den bisherigen Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern befinden sich:

  • 104 Investoren (darunter Allianz SE, Nordea AM, La Banque Postale und Royal London),
  • 40 Unternehmen (unter anderem IKEA, Nokia, ACCIONA und Vattenfall),
  • 74 unterstützende Organisationen (zum Beispiel B Lab, Accountancy Europe und der Niederländische Pensionsfondsverband).

Die Organisationen machen deutlich, dass zur Bereitstellung entscheidungsrelevanter Daten für Investoren und andere Stakeholder die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) auf Basis des Prinzips der doppelten Wesentlichkeit  bleiben müssen – und dass jegliche Änderungen der ESRS die Interoperabilität mit globalen Standards der GRI und des ISSB nicht untergraben dürfen.

Robin Hodess, CEO des Global Reporting Initiative (GRI), sagt: „Die eigentliche Zielsetzung der CSRD ist nach wie vor von zentraler Bedeutung – eine hochwertige Nachhaltigkeitsberichterstattung auf Grundlage der doppelten Wesentlichkeit. Sinnvolle Transparenz ermöglicht wiederum eine nachhaltige und wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft. Deshalb appellieren wir an die politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger, auf die Stimme führender Unternehmen, Investoren und anderer Organisationen zu hören – die Ambition dieses bedeutenden Rechtsrahmens zu erhalten und dafür zu sorgen, dass die EU im Übergang zur nachhaltigen Wirtschaft nicht zurückfällt.“

Die Erklärung spiegelt eine international wachsende Anerkennung der doppelten Wesentlichkeit als Basis der Nachhaltigkeitsberichterstattung wider. Das Ergebnisdokument der UN‑Konferenz „International Conference on Financing for Development (FfD4)“, verabschiedet im Juni, ermutigt alle UN‑Mitgliedstaaten, Berichtsmodelle auf Basis von Impacts, Risiken und Chancen zu fördern – und internationale Standards wie jene der GRI und des ISSB einzubeziehen.

Quelle: UD/pm
 

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