Halbzeit der Millenniumsentwicklungsziele enttäuscht
Die von UN Generalsekretär Ban Ki-moon vorgelegte Zwischenbilanz ist alarmierend, obgleich nicht überraschend. Was bis jetzt geleistet wurde, ist völlig ungenügend, um die im September 2000 von 189 Staatschefs feierlich verabschiedeten Entwicklungsziele zu erreichen, klagen viele NGO-Vertreter. Die Entwicklungsausgaben zur Förderung weltweiter Gesundheit etwa müssen drastisch erhöht werden, um die Beschlüsse der Millenniumsentwicklungsziele zur Verwirklichung weltweiter Gesundheit zu erreichen.
13.07.2007
Der Halbzeitbericht des UN-Generalsekretärs zur Umsetzung der
Millenniumsziele macht deutlich, dass eine globale Betrachtung der
Entwicklung irreführend ist. Die positive wirtschaftliche Entwicklung
in einigen Ländern Asiens schönt die Globalbilanz. Die Politik muss
sich mit der Entwicklung in einzelnen Regionen und Ländern befassen. So
müssten etwa die Hilfsgelder für Gesundheit bis zum Jahr 2009 auf rund
2,2 Milliarden Euro erhöht werden, um
den zugesagten Beitrag zur Errichtung von Gesundheitssystemen in den
Entwicklungsländern zu leisten. “Die Ausgaben für weltweite
Gesundheit sind unser Maßstab, an dem wir die Behauptung der
Bundesregierung messen, die Millenniumsentwicklungsziele ernst zu
nehmen und umzusetzen“,
erklärte Stephan Kreischer, Gesundheitsexperte der Deutschen
Welthungerhilfe.
„Bisher liegt die Regierung jedoch weiter hinter den Erfordernissen zurück.“ Derzeit liegt der Anteil der Gesundheitsausgaben an der offiziellen deutschen Entwicklungshilfe (ODA) bei fünf Prozent und damit weit unter dem Durchschnitt von elf Prozent innerhalb der Industrienationen. Deshalb, so der Bericht des neuen Netzwerkes „Action for Global Health“, sei ein Umsteuern jetzt dringend erforderlich. Die Bundesregierung solle Gesundheit zu einer Priorität der Entwicklungsförderung erklären und dies finanziell und institutionell deutlich machen.
„Wir fordern von unserer Regierung, schnell Ausgaben in Höhe von 0,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu mobilisieren und im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eine Programmeinheit zur Steuerung dieses Förderschwerpunktes einzusetzen“, sagte Ruth Duggan, Gesundheitsexpertin von terre des hommes. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liege bei 79, in Nigeria bei 45 Jahren. In Deutschland sterben von 1.000 Kindern fünf vor Erreichen des fünften Geburtstages, in Sub-Sahara-Afrika seien es 168. Diese Zahlen zeigten, dass Maßnahmen zur Förderung der weltweiten Gesundheit und zur Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit dringend geboten seien. Dänemark, Luxemburg, Holland und Schweden geben dem Bericht zufolge immerhin rund 0,8 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für Gesundheitsförderung aus. Dies zeige den übrigen europäischen Nationen, dass es eine Frage des politischen Willens sei, sich für einen gerechten Zugang der Betroffenen zu überlebenswichtiger Gesundheitsversorgung einzusetzen und hierfür Geld bereit zu stellen.
»Action for Global Health« wurde im Oktober 2006 gegründet. In dem Netzwerk sind 15 Nichtregierungsorganisationen aus den Bereichen Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit aus mehreren europäischen Ländern zusammengeschlossen, darunter Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien. Ziel ist es, Regierungshandeln in Europa bezüglich der Gesundheitssituation in Entwicklungsländern zu überwachen, und Entscheidungsträger zu beeinflussen, ihre Praxis zu ändern. Sitz des Netzwerks ist Brüssel.
„Bisher liegt die Regierung jedoch weiter hinter den Erfordernissen zurück.“ Derzeit liegt der Anteil der Gesundheitsausgaben an der offiziellen deutschen Entwicklungshilfe (ODA) bei fünf Prozent und damit weit unter dem Durchschnitt von elf Prozent innerhalb der Industrienationen. Deshalb, so der Bericht des neuen Netzwerkes „Action for Global Health“, sei ein Umsteuern jetzt dringend erforderlich. Die Bundesregierung solle Gesundheit zu einer Priorität der Entwicklungsförderung erklären und dies finanziell und institutionell deutlich machen.
„Wir fordern von unserer Regierung, schnell Ausgaben in Höhe von 0,1 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu mobilisieren und im Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eine Programmeinheit zur Steuerung dieses Förderschwerpunktes einzusetzen“, sagte Ruth Duggan, Gesundheitsexpertin von terre des hommes. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland liege bei 79, in Nigeria bei 45 Jahren. In Deutschland sterben von 1.000 Kindern fünf vor Erreichen des fünften Geburtstages, in Sub-Sahara-Afrika seien es 168. Diese Zahlen zeigten, dass Maßnahmen zur Förderung der weltweiten Gesundheit und zur Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit dringend geboten seien. Dänemark, Luxemburg, Holland und Schweden geben dem Bericht zufolge immerhin rund 0,8 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für Gesundheitsförderung aus. Dies zeige den übrigen europäischen Nationen, dass es eine Frage des politischen Willens sei, sich für einen gerechten Zugang der Betroffenen zu überlebenswichtiger Gesundheitsversorgung einzusetzen und hierfür Geld bereit zu stellen.
»Action for Global Health« wurde im Oktober 2006 gegründet. In dem Netzwerk sind 15 Nichtregierungsorganisationen aus den Bereichen Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit aus mehreren europäischen Ländern zusammengeschlossen, darunter Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien. Ziel ist es, Regierungshandeln in Europa bezüglich der Gesundheitssituation in Entwicklungsländern zu überwachen, und Entscheidungsträger zu beeinflussen, ihre Praxis zu ändern. Sitz des Netzwerks ist Brüssel.
Quelle: UD