AIDS-Stiftung spricht von deutschem Erfolgsmodell
"Unbeschadet des jüngst vom Robert-Koch-Institut gemeldeten Anstiegs der Neuinfektionen um 13 Prozent im Jahre 2005, kann die Prävention und Begleitung von HIV und AIDS in Deutschland als ein international bemerkenswertes Erfolgsmodell bezeichnet werden." Dies stellte Dr. Uleer, Vorsitzender der Deutschen AIDS-Stiftung, im Blick auf den 25. Jahrestag der ersten Diagnostizierung der Aidskrankheit fest.
15.06.2006
Die Infektionsrate liegt mit 33 Personen auf 1 Million Einwohner deutlich niedriger als in vergleichbaren Ländern wie der Schweiz und England mit Raten von 108 bzw. 122 Personen. Die Stiftung nimmt für sich in Anspruch, zusammen mit dem Staat, insbesondere der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und den Selbsthilfeeinrichtungen, wesentlich zu dieser relativ guten Entwicklung beigetragen zu haben.
Ein hier und dort feststellbares Erlahmen bei den Präventionsanstrengungen und wachsender Leichtsinn birgt allerdings große Gefahren. Umso erfreulicher ist, dass die Stiftung ihre Einnahmen im Jahre 2005 bei rund 3,3 Millionen stabilisieren konnte. Jeder Spendeneuro kommt den Betroffenen zugute, da die Verwaltungskosten von gut 600.000 EUR durch die Kapitalerträge mehr als gedeckt werden. Für Betroffene wurden 2,4 Millionen EUR aufgewandt. Weitere 260.000 EUR wurden für Aufwendungen im laufenden Jahr zurückgestellt. Am langfristigen Trend hin zu mehr Projekthilfen hat sich nichts geändert. Das Stiftungskapital beträgt 20,5 Millionen EUR.
Menschen mit HIV/AIDS in Deutschland in sozialer Not
Die Zahl der Anträge an die Deutsche AIDS-Stiftung hat im Jahr 2005 nach einer Stabilisierung in den Jahren 2003 und 2004 erstmals wieder zugenommen: 4.007 Anträge (3.797 in 2004) von HIV-infizierten Menschen in Not erreichten die Stiftung im vergangenen Jahr. Einer der Gründe liegt in den Änderungen durch Einführung von Hartz IV. "Statt einer Ausweitung der Anspruchsberechtigten bei Sozialleistungen ist eine Konzentration der Hilfe auf besonders bedürftige Gruppen erforderlich", betonte Dr. Heide, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung. Die Reduzierung von Mehrbedarfszuschlägen, insbesondere der Wegfall der Zuschläge für Hygiene-Mehrbedarf und für vorbeugenden Gesundheitsschutz (Kondome) sowie die Pauschalierung der Einmalhilfen, haben aber gravierende Auswirkungen auf die Bedürftigen. Menschen mit HIV und AIDS beantragen daher vermehrt Hilfsleistungen bei der Stiftung, die in der Vergangenheit von staatlichen Trägern gezahlt wurden. So stieg die Zahl der beantragten Beihilfen für Haushaltsgeräte beispielsweise um 60 Prozent, die für Bekleidung gar um 125 Prozent.
Steigende Nachfragen gibt es auch bei Projekten zugunsten Betroffener, insbesondere für notwendige Beschäftigungs- und Versorgungsprojekte sowie für Angebote des Betreuten Wohnens. Projekte im gastronomischen Bereich, die bei ihrem Start vor einigen Jahren vor allem der Qualifizierung Betroffener dienten, haben einen Bedeutungswandel erfahren. Sie erweisen sich zunehmend als wichtig für die nachhaltige Versorgung mit guten und preiswerten Mahlzeiten sowie als Ort der Kommunikation. Auch diese Projekte leiden unter Mittelkürzungen öffentlicher Geldgeber und suchen vermehrt Hilfe bei der Stiftung.
Der verstärkte Bedarf erklärt sich aber auch durch die längere Überlebenszeit Betroffener aufgrund verbesserter medizinischer Therapien. So hat seit drei Jahren der Anteil der älteren Antragstellenden bei der Stiftung deutlich zugenommen, im Jahr 2005 speziell der 50 bis 59jährigen. Zunehmend werden Betroffene mit AIDS älter. Diesen neuen Herausforderungen stellt sich die Stiftung mit der erweiterten Unterstützung von Wohnprojekten, die mittlerweile einen Förderschwerpunkt der Stiftung bilden. Zu dem bereits von der Stiftung unterstützten Wohnprojekten Reichenberger Straße in Berlin/Kreuzberg und Lahnstein soll nun das von der AIDS-Hilfe Essen getragene Projekt "Leben und Wohnen für Menschen mit HIV und AIDS" kommen. Nach dem Kauf eines Hauses durch die Deutsche AIDS-Stiftung soll es in die konkrete Umsetzung gehen. Zu den von der Stiftung geförderten Qualifizierungsprojekten gehören u.a. "HIVissimo" (AIDS-Hilfe Köln) und "Futopia/Estragon" (AIDS-Hilfe Nürnberg).
Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt im internationalen Bereich. Trotz der jüngst von UNAIDS veröffentlichten Verlangsamung der HIV-Neuinfektionen weltweit ist die Situation in vielen Entwicklungsländern, aber auch in zahlreichen osteuropäischen Staaten, besorgniserregend. Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt daher weiterhin internationale Hilfs- und Aufklärungsprojekte im südlichen Afrika und in Kaliningrad. Im Jahr 2005 bewilligte die Stiftung elf Projektanträge mit einer Gesamtsumme von 319.864 Euro.
Ein hier und dort feststellbares Erlahmen bei den Präventionsanstrengungen und wachsender Leichtsinn birgt allerdings große Gefahren. Umso erfreulicher ist, dass die Stiftung ihre Einnahmen im Jahre 2005 bei rund 3,3 Millionen stabilisieren konnte. Jeder Spendeneuro kommt den Betroffenen zugute, da die Verwaltungskosten von gut 600.000 EUR durch die Kapitalerträge mehr als gedeckt werden. Für Betroffene wurden 2,4 Millionen EUR aufgewandt. Weitere 260.000 EUR wurden für Aufwendungen im laufenden Jahr zurückgestellt. Am langfristigen Trend hin zu mehr Projekthilfen hat sich nichts geändert. Das Stiftungskapital beträgt 20,5 Millionen EUR.
Menschen mit HIV/AIDS in Deutschland in sozialer Not
Die Zahl der Anträge an die Deutsche AIDS-Stiftung hat im Jahr 2005 nach einer Stabilisierung in den Jahren 2003 und 2004 erstmals wieder zugenommen: 4.007 Anträge (3.797 in 2004) von HIV-infizierten Menschen in Not erreichten die Stiftung im vergangenen Jahr. Einer der Gründe liegt in den Änderungen durch Einführung von Hartz IV. "Statt einer Ausweitung der Anspruchsberechtigten bei Sozialleistungen ist eine Konzentration der Hilfe auf besonders bedürftige Gruppen erforderlich", betonte Dr. Heide, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung. Die Reduzierung von Mehrbedarfszuschlägen, insbesondere der Wegfall der Zuschläge für Hygiene-Mehrbedarf und für vorbeugenden Gesundheitsschutz (Kondome) sowie die Pauschalierung der Einmalhilfen, haben aber gravierende Auswirkungen auf die Bedürftigen. Menschen mit HIV und AIDS beantragen daher vermehrt Hilfsleistungen bei der Stiftung, die in der Vergangenheit von staatlichen Trägern gezahlt wurden. So stieg die Zahl der beantragten Beihilfen für Haushaltsgeräte beispielsweise um 60 Prozent, die für Bekleidung gar um 125 Prozent.
Steigende Nachfragen gibt es auch bei Projekten zugunsten Betroffener, insbesondere für notwendige Beschäftigungs- und Versorgungsprojekte sowie für Angebote des Betreuten Wohnens. Projekte im gastronomischen Bereich, die bei ihrem Start vor einigen Jahren vor allem der Qualifizierung Betroffener dienten, haben einen Bedeutungswandel erfahren. Sie erweisen sich zunehmend als wichtig für die nachhaltige Versorgung mit guten und preiswerten Mahlzeiten sowie als Ort der Kommunikation. Auch diese Projekte leiden unter Mittelkürzungen öffentlicher Geldgeber und suchen vermehrt Hilfe bei der Stiftung.
Der verstärkte Bedarf erklärt sich aber auch durch die längere Überlebenszeit Betroffener aufgrund verbesserter medizinischer Therapien. So hat seit drei Jahren der Anteil der älteren Antragstellenden bei der Stiftung deutlich zugenommen, im Jahr 2005 speziell der 50 bis 59jährigen. Zunehmend werden Betroffene mit AIDS älter. Diesen neuen Herausforderungen stellt sich die Stiftung mit der erweiterten Unterstützung von Wohnprojekten, die mittlerweile einen Förderschwerpunkt der Stiftung bilden. Zu dem bereits von der Stiftung unterstützten Wohnprojekten Reichenberger Straße in Berlin/Kreuzberg und Lahnstein soll nun das von der AIDS-Hilfe Essen getragene Projekt "Leben und Wohnen für Menschen mit HIV und AIDS" kommen. Nach dem Kauf eines Hauses durch die Deutsche AIDS-Stiftung soll es in die konkrete Umsetzung gehen. Zu den von der Stiftung geförderten Qualifizierungsprojekten gehören u.a. "HIVissimo" (AIDS-Hilfe Köln) und "Futopia/Estragon" (AIDS-Hilfe Nürnberg).
Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt im internationalen Bereich. Trotz der jüngst von UNAIDS veröffentlichten Verlangsamung der HIV-Neuinfektionen weltweit ist die Situation in vielen Entwicklungsländern, aber auch in zahlreichen osteuropäischen Staaten, besorgniserregend. Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt daher weiterhin internationale Hilfs- und Aufklärungsprojekte im südlichen Afrika und in Kaliningrad. Im Jahr 2005 bewilligte die Stiftung elf Projektanträge mit einer Gesamtsumme von 319.864 Euro.
Quelle: UD