Ressource Wasser - Selten und oft verschmutz

Über Wasser machen sich die meisten Deutschen keine Gedanken. Man dreht den Wasserhahn auf - fertig. Für viele Menschen ist das anders. Sie sind oft kilometerweit von der nächsten Wasserquelle entfernt, die Vorzüge von sauberem Trinkwasser oder gar von Dusche oder Wasserklosett kennen sie nur vom Hörensagen. Die Vereinten Nationen wollen diesen Missstand nicht hinnehmen und haben deshalb am heutigen 22. März den Weltwassertag ausgerufen.

22.03.2005

Uschi Eid, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, weiß, warum dieser Tag für viele Menschen so wichtig ist: "An diesem Tag will die internationale Staatengemeinschaft darauf hinweisen, dass es Länder gibt auf dieser Welt, wo die Wasserversorgung noch sehr sehr schlecht ist. Denn insgesamt gibt es über eine Milliarde Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, die doppelte Anzahl von Menschen haben keinen Zugang zu Abwasserentsorgung, zu sanitärer Basisversorgung."

Was passiert konkret mit dem deutschen Geld? Eid: "Mit deutscher Hilfe wurde zum Beispiel in einer jemenitischen Stadt mit dem Namen Taiz das Versorgungsnetz komplett modernisiert. Dort leben etwa eine halbe Million Menschen, und bisher versickerten 40 Prozent des Wassers, und dadurch, dass wir die maroden Leitungen rehabilitieren konnten, ist jetzt die
Wasserversorgung ganz wesentlich verbessert."

Ganz anders die Situation hierzulande. Wassermangel ist nicht das vorherrschende Problem, eher die Wasserreinheit. 60 Prozent der Oberflächengewässer und über 50 Prozent des Grundwassers bedürfen weiterer Maßnahmen, sprich: sie sind verdreckt und belastet, so das Ergebnis einer Untersuchung des BMU. Dieses Ergebnis überrascht auf den ersten Blick, haben doch Bund und Länder in den vergangenen Jahren viel in den Gewässerschutz investiert: Zahlreiche Kläranlagen wurden neu errichtet oder modernisiert. Wasserwerke liefern Trinkwasser in guter Qualität. Industrieanlagen werden immer sicherer und verursachen immer weniger Abwasser.

Trittin: „Im Gewässerschutz haben wir in Deutschland messbare Erfolge erzielt, dennoch muss noch viel geschehen. Die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie leiten sich aus den Merkmalen ab, die ein Gewässer aufweisen muss, damit seine natürliche Funktionsfähigkeit gewährleistet bleibt. Das stellt neue Anforderungen an unseren Umgang mit Seen, Fluessen und Bächen.“ So müsse die Durchgängigkeit der Flüsse für Fische und andere Wasserorganismen verbessert werden.

Vor allem muss sich in der Landwirtschaft etwas ändern. Intensivlandwirtschaft ist verantwortlich sowohl für diffuse Schadstoffeinträge aus dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als auch für die Belastung der Flüsse mit Nährstoffen. „Gerade die Nährstoffbelastung der Gewässer, die besonders aus der Landwirtschaft kommt, muss sinken - das schützt gleichzeitig das Grundwasser vor zuviel Nitrat und die Seen und Meere vor zu starkem Algenwachstum“, sagte der Minister.

Vor allem die Länder nimmt die EU-Wasserrahmenrichtlinie in die Pflicht: 2006 müssen Über-Wachungsprogramme anwendungsbereit sein. 2009 müssen Maßnahmenprogramme aufgestellt sein und Bewirtschaftungspläne für die Flussgebietseinheiten vorliegen. Die EU-Kommission überwacht die Entwicklung.
Quelle: UD
 
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