Impfen mit Bananen

Gentechnisch verändertes Obst und Gemüse soll bald nicht nur mit Vitaminen und Nährstoffen angereichert werden, sondern auch als Impfstoff dienen.

17.12.2002

Dies berichtet die Zeitschrift natur&kosmos in ihrer neuesten Ausgabe. Derzeit arbeiten etliche Forschergruppen daran, Impfstoffe in essbaren Pflanzen zu produzieren: Inzwischen werden Spinat gegen das Tollwut-Virus, Karotten und Salat gegen Hepatitis B und Tomaten mit Bronchitis-Impfstoffen erforscht. Relativ leicht ist es, Kartoffeln gentechnisch so zu verändern, dass sie Impfstoffe bilden. Die ersten klinischen Studien sind bereits abgeschlossen, und die Ergebnisse sind viel versprechend: Im Blutserum der meisten Probanden ließen sich spezifische Antikörper nachweisen, etwa gegen das Protein einer Kolibakterie, das heftige Durchfallerkrankungen verursacht. Welche Pflanzen zu den Favoriten für die Produktion von Impfstoffen gehören, ist noch nicht klar. Hoch im Kurs steht die Banane. Zum einen werden Bananen meist roh verzehrt, so dass Impfstoffe nicht beim Kochen zerstört werden. Zum anderen schmeckt sie den meisten Kindern und wächst in Gegenden der Erde, in denen es oftmals an Logistik, Geld und medizinischem Wissen für herkömmliche Impfprogramme fehlt. Bis zu drei Millionen Kinder, die jährlich vor allem in Ländern der Dritten Welt, an Diarrhöe sterben, könnten nach Recherchen von natur&kosmos vor dem frühen Tod bewahrt werden. Dennoch warnen Kritiker, weil es schwierig ist, Nutzpflanzen mit genau definierten Impfstoffmengen zu züchten, und die Gefahr besteht, dass gentechnisch veränderte Pflanzen sich mit verwandten Kultur- und Wildarten kreuzen.
Quelle: UD
 
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