Klimawandel

Weltweite Besorgnis um Klimawandel: Medien müssen informieren und aufklären

Menschen in aller Welt empfinden den globalen Klimawandel mehrheitlich nach wie vor als Bedrohung. Von den Medien erwarten sie, dass diese die Öffentlichkeit nicht nur informieren, sondern auch über Klimawandel und seine Folgen aufklären. Zugleich ist die Zahl derer, die sich keine Sorgen machen, in den vergangenen zwei Jahren gestiegen: von vier Prozent 2008 auf jetzt neun Prozent. Das sind Ergebnisse einer weltweiten Studie des Marktforschungsunternehmens Synovate in Kooperation mit der Deutschen Welle.

05.07.2010

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Die Meinungsforscher haben über 13.000 Menschen in 18 Ländern zu ihren Einschätzungen befragt - bezüglich des Bedrohungspotenzials und den Auswirkungen des Klimawandels sowie zu ihren Erwartungen an die Medien bei diesem Thema. Die Ergebnisse wurden auf dem Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn vorgestellt. Thema der internationalen Konferenz, die vom 21. bis 23. Juni stattfand, war: „THE HEAT IS ON - der Klimawandel und die Medien".

Ergebnisse

Die „Synovate Climate Change Study 2010" ist die dritte Erhebung, die das Unternehmen zu dieser Thematik durchgeführt hat. Gefragt wurden unter anderem Menschen in Deutschland und Frankreich, Brasilien und die USA, Russland, China und Südafrika. In Deutschland, Großbritannien und der Türkei sind mehr als 60 Prozent der Befragten um das Klima besorgt. Deutlich weniger Besorgte sind es dagegen mit 38 Prozent in den Niederlanden, 42 Prozent in Russland und 54 Prozent in den USA.

Als „gute oder ausgezeichnete Quelle" für Informationen zum Klimawandel nennen die Befragten insgesamt das Fernsehen (50 Prozent), Webseiten (48 Prozent) und Tageszeitungen (44 Prozent). Fernsehen genießt mit 87 Prozent besonders hohen Stellenwert in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sowie in China mit 85 Prozent und in Japan mit 78 Prozent. Webseiten sind mit 81 Prozent in China ebenfalls sehr beliebt, aber auch in Großbritannien mit 71 Prozent und in den VAE mit 64 Prozent. Für Tageszeitungen sprachen sich in Japan und China 78 Prozent der Bevölkerung aus, in den VAE 76 Prozent und in Brasilien 59 Prozent. In Russland und Südafrika geben deutlich weniger Befragte an, dass die unterschiedlichen Medien eine nützliche Informationsquelle seien. 32 Prozent der Befragten insgesamt geben an, dass Soziale Netzwerke und Blogs eine gute Informationsquelle sind - in China sind es 71 Prozent, in den VAE 61 Prozent, in Brasilien 44 Prozent.

Medien in der Pflicht

„Wir sehen hier ein wachsendes Potenzial, da diese Medien insbesondere von der jungen Generation genutzt werden. Es ist wesentlich, dass die junge Generation die Wirkung des Klimawandels versteht, da sie künftig die Verantwortung für diesen Planeten haben wird", sagte Steve Garton, Global Head of Media bei Synovate, bei der Vorstellung der Ergebnisse in Bonn.

Erik Bettermann, Intendant der Deutschen Welle, sieht die Medien in der Pflicht: „Medien müssen zentrale Zukunftsthemen so objektiv wie möglich abbilden und verständlich machen. Zugleich wird es wichtiger, dass Journalisten mit gut recherchierten Geschichten Bewusstsein fördern, dass jeder Einzelne etwas tun kann. Sie müssen ein Forum bieten für den Austausch von Ideen und Meinungen und dürfen sich nicht vereinnahmen lassen, weder von jenen, die um der Sensation willen fragwürdige Katastrophen-Szenarien entwickeln, noch von jenen, die voreilig Entwarnung geben."

Der "Synovate Climate Change Study 2010" zufolge sind zum einen 88 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Industrie die Hauptverantwortung für den Kampf gegen mögliche Klimaveränderungen trägt. Zugleich geben mehr als 70 Prozent an, bereits etwas gegen den Klimawandel getan zu haben oder tun zu wollen. Knapp die Hälfte ist bereit, mehr in umweltfreundliche Produkte zu investieren.
Quelle: UD / na
 
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