Produktion

Linde verbessert Fischaufzucht

Die Überfischung der Meere ist zu einem gravierenden ökologischen Problem geworden. Um der weltweiten Nachfrage gerecht zu werden, ist die Züchtung von Speisefisch daher unabdingbar. Diese jedoch wird oft durch witterungsbedingte Schwankungen des Sauerstoffgehalts im Wasser erschwert. Die Linde Group liefert hierzu eine gute Lösung: Die Anreicherung des Wassers mit reinem Sauerstoff sorgt für gesündere Fische und einen höheren Ertrag - und das bei verringertem Einsatz von Antibiotika.

20.03.2009

Foto: Uwe Doellmann
Foto: Uwe Doellmann

In der Fastenzeit ist Fisch traditionell fester Bestandteil unseres Speiseplans. Jahr für Jahr verzeichnet die Lebensmittelindustrie zwischen Aschermittwoch und Ostern deutlich steigende Absatzzahlen an Frischfischprodukten. Aber auch außerhalb der Fastenzeit hat der Fischkonsum in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen. 2007 erreichte der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland nach Angaben des Deutschen Fisch-Informationszentrums (FIZ) mit 16 kg eine neue Höchstmarke, und auch weltweit wird immer mehr Fisch verzehrt.

Eine Entwicklung, die verheerende Konsequenzen hat: Wie aus einem aktuellen Bericht der Welternährungsorganisation FAO hervorgeht, ist der Anteil der auf Grund von Überfischung gefährdeten Fischbestände zwischen 2004 und 2006 auf knapp 80 Prozent gestiegen. „Das bedeutet, dass die weltweite Fischerei ein Verlustgeschäft für Mensch und Natur ist. Sie könnte bis Mitte des Jahrhunderts komplett zusammenbrechen", warnt WWF-Fischereiexperte Georg Scattolin. Aus diesem Grund hat die Züchtung von Speisefisch in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. „Ohne Aquakulturen ist der weltweite Bedarf an Speisefisch einfach nicht mehr zu decken“, bestätigt Dr. Roland Rösch vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum in Baden-Württemberg.

Großes Marktpotenzial

Das eröffnet vielen Unternehmen neue Marktpotenziale. Wie etwa der Linde Group: „Die Züchtung von Speisefisch ist in der Tat ein höchst interessanter Markt für uns, da Sauerstoff für ein optimales Wachstum bei der Fischaufzucht unabdingbar ist“, bestätigt Stefan Dullstein, Experte für Aquakulturen bei der Linde Group, im Gespräch mit UmweltDialog. „Aufgrund der Überfischung der Meere verzeichnen wir in diesem Bereich seit einigen Jahren eine Wachstumsquote von gut 10 Prozent“, so Dullstein weiter.

Doch warum genau ist Sauerstoff so wichtig bei der Fischaufzucht? „Das hängt mit der Nahrungsaufnahme der Fische zusammen: Je konstanter der Sauerstoffgehalt des Wassers ist, desto besser können die Fische das Futter verwerten“, erläutert Dullstein. Schwankt der Sauerstoffgehalt hingegen zu sehr, wachsen die Fische nicht nur langsamer, sie sind zudem auch anfälliger für Krankheiten. Es bedarf also einer ausgefeilten Technik, um die Fischzucht zu optimieren.

Mit den SOLVOX®-Verfahren liefert die Linde Group hier Lösungen, die sich bereits seit einigen Jahren fest auf dem Markt etabliert haben. „Unser Vorteil ist, dass wir sowohl für Meeres- als auch für Süß- und Brackwasserzüchtungen die optimale Lösung bereitstellen können“, sagt Stefan Dullstein. Das SOLVOX®-B-System etwa, bei dem das Wasser mithilfe eines perforierten, auf dem Boden des Zuchtbeckens verlegten Schlauchs mit dem optimalen O2-Wert versorgt wird, und das SOLVOX®-R-Verfahren, bei dem das Wasser zur Sauerstoffanreicherung erst durch Druck-Reaktoren geführt wird, bevor es im Zuchtbecken zum Einsatz kommt, werden hauptsächlich für Süßwasserzüchtungen eingesetzt. Im Salzwasser hingegen bildet Sauerstoff weit weniger große Blasen aus, so dass eine andere Lösung angewandt werden kann – das SOLVOX®-A-System. Dabei wird der Sauerstoff direkt in die Zulaufleitung eingetragen, bevor das Wasser in die Zuchtbecken gelangt. Zur optimalen Verteilung wird das mit Sauerstoff angereicherte Wasser über Düsen in die Becken geleitet und erzeugt so eine Kreisströmung, die eine homogene Verteilung des Sauerstoffs im Wasser bewirkt. So lassen sich die SOLVOX®-Verfahren individuell auf die jeweilige Fischart, die Zuchtmethode und die klimatischen Verhältnisse anpassen.

Ozon gegen Krankheitserreger

Doch auch trotz optimaler Sauerstoffzufuhr gefährden immer wieder Krankheiten den Fischbestand in Aquakulturen. Um dem entgegenzuwirken, haben die Ingenieure der Linde Group das sogenannte SOLVOZON-Verfahren entwickelt, bei dem das Wasser vor der Zufuhr in die Zuchtbecken mit Ozon versetzt wird. So werden im Wasser enthaltene Keime und Sporen ohne Zugabe von Antibiotika oder vergleichbarer Mittel abgetötet – und das auf ökologisch unbedenkliche Art, denn nach der Anwendung wandelt sich das Treibhausgas von selbst wieder in Sauerstoff um. „Das Verfahren führt nachweislich zu geringeren Verlustzahlen“, sagt Dullstein. Allerdings ist bei der Anwendung Vorsicht geboten. Kommen die Fische nämlich direkt mit dem Ozon in Berührung, wirkt das Gas toxisch. „Deswegen liefern wir von der Linde Group auch nicht nur die Hardware, sondern stellen unseren Kunden unser gesamtes Know-how rund um die Fischzüchtung zur Verfügung“, so Dullstein.

Quelle: UD
 

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