Produktion

Aminosäuren machen Aquakulturen umweltfreundlicher

Evonik produziert Aminosäuren, die als Futtermittelzusatz für Zuchtfische wie Lachs oder Pangasius in Aquakulturen dienen. Die Aminosäuren senken den Verbrauch an teurem Fischmehl als wichtigen Bestandteil des Fischfutters. Auf diese Weise werden nicht nur die Kosten für Züchter reduziert, sondern auch die wilden Fischgründe geschont: „Gleichzeitig tragen Aminosäuren zur Wasserreinheit bei, indem sich bei einem optimalen Mischverhältnis im Futter die Ausscheidungen der Fische verringern“, erklärt Gaëlle Husser, Produktmanagerin für Aquakulturen bei Evonik. Mit AQUAVI Met-Met bringt Evonik in diesem Jahr zusätzlich ein neues Produkt auf den Markt, das speziell für Garnelen und Krustentiere entwickelt wurde.

26.01.2015

Aminosäuren machen Aquakulturen umweltfreundlicher zoom

Um die Nachfrage nach dem weltweit steigenden Fisch- und Meeresfrüchte-Konsum zu sichern, wird beides zunehmend in Aquakulturen gezüchtet. Laut Angaben des WWF Deutschland sind die Unterwasserfarmen mit einer Steigerungsrate von neun Prozent seit 1970 der am schnellsten wachsende Bereich der globalen Ernährungswirtschaft: „Rund 50 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte werden inzwischen in Süßwasser- und Meereszuchten erzeugt. Das entspricht fast der Hälfte des weltweit konsumierten Speisefisches“, so die Tierschutzorganisation.

Aquakulturen sind immer wieder aus ökologischen Gründen in die Kritik geraten. So bemängelt zum Beispiel der WWF den Einsatz von Antibiotika oder die Gewässerverschmutzung durch Futterreste und Fischkot. Auch der Einsatz von Fischmehl, das aus Wildfang erzeugt wurde, steht in der Kritik, da dadurch die weltweiten Fischbestände belastet werden. Im Jahr 2000 gingen nach Angaben der FAO 35 Prozent des weltweit erzeugten Fischmehls in die Aquakulturen, 2012 waren es schon 73 Prozent .

Weniger Fischmehl im Futter

Moderne Konzepte bei Haltung und Fütterung von Lachs, Garnelen und Co. haben dazu geführt, dass die Aquakultur heute viel umweltfreundlicher ist. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet das Spezialchemieunternehmen Evonik mit seiner Herstellung von Futtermittelaminosäuren für Fischfutter. „Unsere Aminosäuren helfen, den Anteil des Fischmehls im Fischfutter zu reduzieren und durch pflanzliche Proteinquellen zu ersetzen", erklärt Gaëlle Husser, Produktmanagerin für Aquakulturen bei Evonik.

Auf diese Weise leisteten die Produkte einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung in der Futterverwertung und zur mehr Nachhaltigkeit in der Aquakultur. Darüber hinaus blieben die Tiere durch die ausgewogenere Ernährung gesünder, was wiederum den Einsatz von Antibiotika reduziert. So konnte zum Beispiel in Norwegen durch verbesserte Fütterung in Kombination mit Impfungen der Einsatz von Antibiotika auf null gebracht werden.

Und so funktioniert es: Aus Aminosäuren bauen alle Organismen ihre benötigten Proteine auf, die im Körper Funktionen wie beispielsweise die Muskelbildung übernehmen. Dabei weist Fischmehl von Natur aus einen hohen Anteil an Rohproteinen. Durch die Teilersetzung von Fischmehl durch pflanzliche Proteinquelle passt die Aminosäurezusammensetzung des Futters nicht mehr optimal zu einer effizienten Fischernährung, weil sie zu wenig Methionin, Lysin oder Threonin enthält.

Garnelen aus Aquakulturen.zoom
Garnelen aus Aquakulturen.

Die Folge: Das Futter ist nicht passgenau auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt. Ein Problem, dass sich durch die gezielte Zugabe von Futtermittelaminosäuren lösen lässt. Dadurch wird die Aminosäurezusammensetzung so verändert, dass die Fische dann auch pflanzliches Eiweiß optimal für ihr Wachstum nutzen können: „2008 wurde beispielsweise dem Lachsfutter noch rund 40 Prozent Fischmehl beigemischt, heute sind es durchschnittlich nur noch zehn bis 15 Prozent“, sagt Evonik-Produktmanagerin Husser. Aufgrund neuer Futterkonzepte habe Lachs mittlerweile eine Futterverwertung von 1,1. Dieses entspricht einer Gewichtszunahme von einem Kilogramm pro 1,1 Kilogramm Futter.

Auch für Garnelenzucht geeignet

„Mit MetAMINO und DL-Methionine for Aquaculture ist Evonik heute globaler Marktführer für Futtermittelaminosäuren für Fischfutter, unter anderen im Segment Salmonidenfutter“, sagt Gaëlle Husser von Evonik. „Wir wollen unsere Position unter anderem durch die Einführung neuer Produkte wie AQUAVI Met-Met schrittweise ausbauen.“ Kommerzielle Mengen des neuen Produktes werden mit Inbetriebnahme der Anlage in Antwerpen im zweiten Halbjahr 2015 erhältlich sein. Kunden, zu denen hauptsächlich Mischfutterproduzenten gehören, können bereits Mustermengen bei Evonik anfordern, um gemeinsame Futterstudien durchzuführen.

Aufgrund des unterschiedlichen Fressverhaltens von Garnelen konnten Aminosäuren wie DL-Methionin bei der Garnelen-Produktion bisher nur mit beschränktem Erfolg eingesetzt werden: „Das Dipeptid Met-Met hingegen hat eine geringere Wasserlöslichkeit als andere Methioninquellen und wird deshalb nicht so schnell aus dem Futter ausgewaschen“, erklärt Husser. So können die am Gewässergrund langsam fressenden Garnelen ausreichend Methionin aufnehmen. Nach der Futteraufnahme spalten die Enzyme der Garnelen AQUAVI Met-Met langsam wieder in zwei einzelne Methionin-Moleküle. Durch diese schrittweise Freisetzung werden die freien Aminosäuren synchron zum Proteinaufbau und Wachstum genutzt.

Evonik zufolge ergaben Tests, dass mit 0,5 Kilogramm AQUAVI Met-Met pro 1.000 Kilogramm Garnelenfutter das gleiche Wachstum erreicht würde wie beim Einsatz von 0,9 Kilo DL-Methionin.

Quelle: UmweltDialog
 

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