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M2M-Schuhe für Demenz-Patienten

Selbst Firmen aus den USA gehören zu den M2M-Kunden von Telefónica Deutschland: Die GTX Corporation aus Los Angeles ist weltweit einer der wichtigsten Pioniere für Wearables und andere vernetzte Geräte mit Ortungsfunktion. Sie verwenden GPS, Bluetooth und Mobilfunk zum Tracking von Fahrzeugen, Personen oder sogar Drohnen. Die neueste GTX-Lösung ist besonders interessant: eine intelligente Schuhsohle, mit der sich verirrte Demenz-Patienten wiederfinden lassen. Dafür nutzt der Kunde die Global SIM von Telefónica.

19.01.2016

M2M-Schuhe für Demenz-Patienten zoom
SmartSole ist ein intelligentes Ortungssystem in Form einer Schuhsohle.

Als „Bomber der Nation“ ist er in die Fußballgeschichte eingegangen, jetzt hat er ein Leiden der Nation zurück ins öffentliche Bewusstsein gebracht: Gerd Müller – auch 36 Jahre nach seinem Abschied von der Bundesliga immer noch deren Torschützenkönig – ist an Alzheimer erkrankt. Im Vorfeld seines 70. Geburtstags machte sein Verein, der FC Bayern München, die traurige Nachricht bekannt. Der Spitzenfußballer leidet damit wie der ehemalige Fußballmanager von Schalke 04, Rudi Assauer, und etwa 1,2 Millionen Menschen in Deutschland an dieser Krankheit, für die es bisher keine Heilung gibt. Weltweit wird die Zahl der Menschen, die an Alzheimer oder Demenz leiden, auf 47 Millionen geschätzt, in Europa sind es rund 8,7 Millionen.

Weglauf-Drang: Gefahr bei Demenz oder Alzheimer

Durch die richtige Pflege kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Doch die ist nicht einfach und erfordert hohe Aufmerksamkeit. Viele demente und Alzheimer-Patienten entwickeln eine innere Unruhe und einen Drang wegzulaufen. Die amerikanische Alzheimer-Gesellschaft gibt ihren Anteil mit 60 Prozent an. Weil sich die Patienten immer schlechter orientieren können, finden sie ihren Weg nach Hause nicht mehr. „Für die Familien ist das eine dramatische Situation. Sie erleben, wie ein geliebter Mensch sich verändert, sich aus ihrem Miteinander entfernt und an Selbstständigkeit verliert. Wenn er dann noch davonläuft, steigen ihre Sorgen ins Unermessliche“, sagt Patrick Bertagna, CEO der GTX Corporation.

Die SmartSole kann per App konfiguriert werden.
Die SmartSole kann per App konfiguriert werden.

Da unterscheiden sich Alzheimer-Patienten nicht von anderen Menschen mit Orientierungsschwierigkeiten, etwa Kinder und Jugendliche, die unter Autismus leiden, oder Menschen mit Gehirnverletzungen. Sie alle laufen Gefahr, orientierungslos umherzuirren. „Sie schnell wiederzufinden, kann Leben retten“, erklärt Bertagna. „Schon allein der Stadtverkehr ist gefährlich für sie. Das Wetter, Sonne, Regen, Kälte, können ihre Gesundheit schwer belasten. Lebensbedrohlich wird es, wenn sie beispielsweise wichtige Medikamente nicht rechtzeitig einnehmen können.“

GTX Corp.: Menschen mit der Schuhsohle wiederfinden

Als Spezialist für Wearables und smarte Tracking-Lösungen hat GTX ein System entwickelt, das es Angehörigen und Pflegenden leicht macht, ihre Patienten innerhalb kürzester Zeit wieder nach Hause holen zu können: Das Unternehmen baut ein Ortungs- und M2M-Kommunikationsmodul in Schuhsohlen ein. Dieses sendet seine Positionsdaten an die Server von GTX, die Pflegende oder Angehörige dann über eine geschützte Webseite einsehen können.

Die SmartSoles können genau wie andere Einlegesohlen mit jedem Schuh genutzt werden. Das bringt den Vorteil, dass gerade verwirrte und demente Menschen sich gar nicht um die Technik zu kümmern brauchen. Sie können ihr Ortungssystem nicht einmal vergessen, weil sie es beim Anziehen ihrer Schuhe zwangsläufig mitnehmen. Den Betreuenden oder Pflegenden gibt das die Gewissheit, dass sie ihre Angehörigen oder Patienten sehr leicht wiederfinden können.

Für seine Online-Plattform zur Ortung hat GTX auch Funktionen entwickelt, die automatisch informieren, wenn Gefahr droht. So unterstützt das System beispielsweise das sogenannte Geo-Fencing: Verlässt der SmartSole-Nutzer einen zuvor definierten Bereich – beispielsweise das Grundstück, auf dem er lebt – erhält der Angehörige oder Pflegende automatisch eine SMS oder Mail, sodass dieser schnellstmöglich reagieren kann und seinen Schützling vor Schlimmerem bewahren kann.

Telefónica als Partner für globale M2M-Lösungen

„Unser System arbeitet nur so gut, wie auch die Datenverbindung ist, über die die GPS-Informationen an unsere Server gesendet werden. Wir suchten deshalb einen Mobilfunkanbieter, der rund um den Globus eine möglichst gute Abdeckung anbietet“, sagt Bertagna. Die Wahl fiel dabei auf Telefónica. „Nicht nur die weltweite Datenverbindung per Global SIM hat den Ausschlag für Telefónica gegeben, sondern auch die Flexibilität in der Bauart. Telefónica ermöglicht uns, die Global SIM fest in der SmartSole einzubauen. Das schaltet Fehlerquellen beim Anwender aus und sorgt für höchstmögliche Zuverlässigkeit.“

Quelle: UD/cp
 

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