Politik

Eine nachhaltige Rohstoffstrategie für Europa

Wie kann die Versorgung mit Rohstoffen innerhalb der Europäischen Union nachhaltig gesichert werden? Wie kann gleichzeitig die Förderung der Ressourcen unter umwelt- und sozialen Gesichtspunkten nachhaltig erfolgen? Und wie kann die Europäische Union dafür auf internationaler Ebene erfolgreich mit anderen Ländern zusammenarbeiten? Diesen Fragen geht das neu gestartete Forschungsprojekt STRADE nach, das im Rahmen des ‚Horizon 2020‘-Programms der Europäischen Union gefördert wird. Das Öko-Institut kooperiert dafür mit sechs internationalen Partnern aus Forschung und Politikberatung.

03.02.2016

Eine nachhaltige Rohstoffstrategie für Europa

Ziel des Forschungsprojektes STRADE ist es, wissenschaftlich abgesicherte sowie praxisorientierte Empfehlungen für eine künftige, langfristige europäische Rohstoffstrategie zu entwickeln. Dafür arbeitet das Projektteam mit Partnern aus rohstoffreichen Ländern wie beispielsweise Südafrika, Papua-Neuguinea, Chile und Brasilien zusammen. In internationalen Stakeholder-Workshops tauschen sie sich über Erfahrungen der Rohstoffförderung und Rohstoffpolitik aus, um ihr Wissen für eine europäische Ressourcenstrategie nutzbar zu machen, die auch die Interessen der ressourcenreichen Länder ausreichend berücksichtigt.

Zudem entwickeln sie Lösungen, um die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Bergbaus und der europäischen Rohstoffindustrie langfristig zu sichern. Derzeit bezieht Europa nur einen sehr kleinen Anteil seines Ressourcenbedarfs aus eigenem Abbau. Damit verbunden ist nicht nur eine hohe Importabhängigkeit, sondern auch die Verlagerung der mit dem Abbau verbundenen Umweltlasten ins Ausland.

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Transparente Nachhaltigkeitsbewertung für die Rohstoffförderung

Basierend auf dem Erfahrungsaustausch in den Dialogveranstaltungen und begleitenden Analysen entwickeln die Experten Ideen für transparente und nachvollziehbare Kriterien für eine sichere, umwelt- und sozialverträgliche Rohstoffförderung. Ein solches international anerkanntes Bewertungsschema soll Entscheider aus Politik und Wirtschaft sowie Investoren dabei unterstützen, zu bewerten, ob eine Förderstätte ein hohes, mittleres oder niedriges Nachhaltigkeitsniveau erfüllt.

„Heute herrschen in vielen Bergbaustätten schlechte Bedingungen beim Arbeitsschutz. Die Einnahmen kommen oft nicht der lokalen Bevölkerung zugute und der Rohstoffabbau hat zudem vielfach negative Auswirkungen auf die Umwelt, vor allem auf das Trinkwasser“, erklärt Dr. Doris Schüler vom Öko-Institut. „Ein solches Schema würde dabei helfen, schlechte Bergbaustandards zu erkennen und mittelfristig die Bedingungen vor Ort zu verbessern. Ebenso wird diskutiert werden, wie die EU die Umsetzung von nachhaltigen Bergbaustandards und zugehörigen Zertifizierungsstandards gezielt fördern und sich in internationalen Gremien stärker engagieren kann."

Quelle: UD/pm
 

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