Leben & Wohnen

Das erste faire Handy

Der niederländische Mobiltelefonhersteller Fairphone hat diese Woche seine Pre-Order-Kampagne für "faire Handys" gestartet. In den nächsten vier Wochen sollen die ersten 3.000 Mobiltelefone "fair" produziert werden. Wenn die Crowdfunding-Kampagne erfolgreich ist, werden die ersten Handys im Herbst dieses Jahres an Käufer in ganz Europa ausgeliefert.

29.05.2013

Fair produzierte Handys von Fairphone können Käufer voraussichtlich ab kommendem Herbst erwerben. Foto: Leif Bryne/flickr
Fair produzierte Handys von Fairphone können Käufer voraussichtlich ab kommendem Herbst erwerben. Foto: Leif Bryne/flickr
Das erste Mobiltelefon von Fairphone wird konfliktfreie Mineralien, Zinn und Coltan aus der Demokratischen Republik Kongo enthalten und in einem Werk hergestellt, in dem ein eigens eingerichteter Fonds die Verteilung ordentlicher Löhne unter den Arbeitern sicherstellt. Fairphone wird dabei Transparenz über seine Stückliste, Kostenaufschlüsselung und Hauptlieferanten bieten. Das Handy wird mit Dual-SIM-Funktion, einem austauschbaren Akku und einem WLAN-fähigen Betriebssystem ausgestattet sein. Unter Berücksichtigung der vollen Lebensdauer des Produktes ist Fairphone bestehenden E-Schrott-Recycling-Programmen beigetreten, hat ein Handy-Rückkaufprogramm eingeleitet und bietet Ersatzteile aller wichtigen Komponenten über seine Vertriebskanäle an.

Die Fairphone-Roadmap für faire Handys basiert auf dem Ansatz, Transparenz in der Lieferkette zu schaffen, diese zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen, um nachhaltige, systemische Veränderungen herbeizuführen. Das Handy kostet im Verkauf 325 Euro inklusive Steuern, und ein Teil des Gewinns wird zur Finanzierung künftiger Maßnahmen in der Lieferkette verwendet.

Seit September 2012 haben sich über 17.000 Kauf-Interessenten für das erste Handy von Fairphone gemeldet. Verkauft wurden bereits 2.000 Stück. Durch Crowdfunding des Handys kann Fairphone bereits heute nachweisen, dass es eine wirkliche Kundennachfrage nach einem Produkt gibt, bei dem der Schwerpunkt auf der Verbesserung sozialer und ökologischer Bedingungen, anstatt nur auf technologischen Verbesserungen liegt. Diese Finanzierungsform wird auch für die Unabhängigkeit von Fairphone als soziales Unternehmen sorgen.

Fairphone ist ein sozial engagiertes Unternehmen mit dem Ziel, Smartphones zu produzieren, bei denen der Mensch und die Umwelt an erster Stelle stehen. Durch mehr Transparenz in der Lieferkette kann das Unternehmen das System dahinter verstehen und die ersten Schritte in Richtung eines Systemwechsels gehen.

Bas van Abel, Gründer und Geschäftsführer von Fairphone, sagt: "Als Designer hat es mich gestört, dass niemand auf der Welt wirklich versteht, wie ein Mobiltelefon hergestellt wird. Wenn man aber nicht versteht, wie etwas hergestellt wird, kann man es auch nicht ändern. Konsumieren ist ein politischer Akt, wenn man die Wahl hat. Mit Fairphone möchte ich Käufern die Wahl bieten und dazu beitragen, die Messlatte für die Branche anzuheben. Durch den Kauf dieses Handys, unterstützen Sie eine Bewegung, welche die Art, wie Dinge hergestellt werden, ändert."

Quelle: UD / pte
 
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