Mobilität & Logistik

Internationaler Auto-Salon in Genf: Nachhaltige Mobilität gefragt

Wie in jedem Jahr läutet der Genfer Autosalon den europäischen Autofrühling ein. Als Antwort auf die Absatzkrise werden dort zahlreiche Weiterentwicklungen bei Motoren und Technik präsentiert. Der „nachhaltigen“ Mobilität widmet die Messe eine eigene Ausstellungshalle, obgleich die Reduzierung der CO² Emissionen und des Treibstoffverbrauchs mittlerweile Themen aller führenden Automobilhersteller sind.

06.03.2009

Foto: Messe Autosalon Genf
Foto: Messe Autosalon Genf

Der sogenannte „grüne Pavillon“ bietet – ähnlich der „Green IT World“ der Cebit – sowohl Unternehmen als auch spezialisierten Startups auf 2.000 m² die Möglichkeit, ihre neuesten Ergebnisse der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit einem breiten Publikum vorzustellen sowie mit den großen Autoherstellern Kontakte zu knüpfen.

Dabei handelt es sich bei den meisten technischen Neuvorstellungen um Versuche, die Motortechnologie an die zu erwartenden Gegebenheiten der Zukunft, namentlich dem Spritpreis, Herstellungskosten oder neuen Umweltbestimmungen anzupassen. So findet man beispielsweise die Firma MCE-5 aus Lyon, welche einen Peugeot mit stark verbessertem Benzinmotor vorstellt. Ein „intelligentes“ variables Verdichtungsverhältnis soll den Treibstoffverbrauch und damit auch die Emissionen um fast 35 Prozent reduzieren. Parallel zu Verbesserungen herkömmlicher Technologien präsentieren gerade neue und kleinere Unternehmen für den neu entstehenden Absatzmarkt ‚Nachhaltiger Mobilität‘ diverse Kleinfahrzeuge mit Elektromotoren, Hybrid- oder Flussiggasantrieb. Zum vermeintlichen Star des Pavillons, wenngleich mehr Kuriosität als Alltagsfahrzeug, könnte der kalifornische Elektrobolide Tesla avancieren, der den Sprint von 0 auf 100 km/h in nur 4 Sekunden schafft, eine Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h erreicht und mit einer Batterieladung über eine Reichweite von 390 km verfügt.

Neben dieser spezialisierten Halle beweisen fast alle Neuvorstellungen der Hersteller, dass nachhaltige Mobilität wichtiger Bestandteil ihrer Produktkonzepte geworden ist. So präsentiert unter anderem BMW neben seinem Gran Turismo aus der BMW 5er Reihe auch das neue Einstiegsmodell 116d – das bislang emissionsärmste und verbrauchsgünstigste Fahrzeug im BMW Programm. Beide sind, wie alle neueren BMW Modelle, mit den vor zwei Jahren vorgestellten Efficient Dynamics Maßnahmen ausgestattet. Dass das Thema Nachhaltigkeit zu dem von BMW bedienten Premiumsegment des Marktes keinen Widersprüchen darstellt, betonte Dr. Reithofer, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG: „Innovationen sind für uns der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Das gilt für innovative Fahrzeugkonzepte genau wie für neue Antriebsformen, die wir im Rahmen von Efficient Dynamics entwickeln. “So testet BMW gleichzeitig zur Messe den MINI E – ein Elektroauto mit einer Reichweite von bis zu 250km – in den USA und Deutschland.

Foto: Volkswagen
Foto: Volkswagen

Volkswagen hingegen stellt in einer Weltpremiere den neuen Polo vor, der im Zuge der Dachmarke BlueMotionTechnologies besonders umweltschonend fährt. Der Fünfsitzer transferiert das mit dem Golf BlueMotion erworbene technologische Wissen in ein günstiges Gebrauchsfahrzeug. Nur noch 3,3 Liter soll er verbrauchen, die CO2-Emmissionen um 20 Prozent auf 87 g/km sinken. Noch ist der Polo BlueMotion nur eine Studie, aber Volkswagen schätzt seine Realisierungschancen als „extrem hoch“ ein und geht laut Entwicklungsvorstand Dr. Ulrich Hackenberg davon aus, bereits „im Februar 2010 in Produktion gehen zu können“.

Auch Opel zeigt mit seinem breiten Spektrum an emissionsarmen ecoFLEX-Varianten, wie die wirtschaftlich angeschlagene Marke quer durch die Modellpalette auf Umweltverträglichkeit als Krisenstrategie setzt. Das gilt insbesondere für den neuen Opel Zafira 1.6 CNG ecoFLEX Turbo als erstem Erdgas-Van mit Turbolader, der sparsamen Erdgasverbrauch mit viel Kraft (150 PS) vereint und ihn als günstigere Alternative zum gleichstarken Turbodiesel zu etablieren versucht. Noch interessanter ist allerdings Opels geräumiges ‚Ampera‘ Konzept mit Elektroantrieb, der nur bei Strecken über 60 Kilometern auf einen kleinen Verbrennungsmotor als Generator zurückgreifen muss. „Mit dem Ampera führen wir eine neue Fahrzeuggattung ein, die die Lücke zwischen Hybridantrieb und Elektroauto schließt,” erläutert Carl-Peter Forster, President GM Europe, Opels Konzept. „Seine bahnbrechende Voltec-Antriebstechnik ist genau jene Form neuer Technologie, die wir in der Automobilindustrie brauchen, um auf die weltweiten Herausforderungen von Energieknappheit und Umweltschutz zu reagieren", so Forster weiter.

Quelle: UD / mjk
 

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