Produktion

Bayer CropScience: "Wir brauchen eine Grünere Revolution in der Landwirtschaft"

Es ist Zeit für eine "Grünere Revolution", um die landwirtschaftliche Produktivität auf nachhaltigere und umweltverträglichere Weise zu erhöhen, erklärte der neue Vorstandsvorsitzende von Bayer CropScience, Liam Condon, in seiner Keynote-Rede auf dem Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) in Berlin. "Unser Planet hat seine ökologischen Grenzen erreicht. Daher müssen wir dringend neue Ideen und Antworten finden, damit der 'ökologische Fußabdruck' der Landwirtschaft nicht noch größer wird, und wir müssen das verfügbare Land besser bewirtschaften", mahnte Condon.

29.01.2013

Liam Condon, Vorstandsvorsitzender von Bayer CropScience. Foto: Bayer CropScience
Liam Condon, Vorstandsvorsitzender von Bayer CropScience. Foto: Bayer CropScience

Condon hob hervor, wie wichtig eine engere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren sei. "Wenn wir unsere Ziele, die Ernährungssicherheit zu verbessern, Wachstum zu fördern und die Umwelt zu schützen, nachhaltig erreichen wollen, müssen wir die Zusammenarbeit zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor intensivieren", erklärte er.

Condon skizzierte einen Fünf-Punkte-Plan zur Förderung einer Grüneren Revolution. Dieser holistische Ansatz umfasst neben strategischen Investitionen in Agrar-Innovation und der langfristigen Stärkung von Landwirten - insbesondere Kleinbauern - eine stärkere Ausrichtung auf klimaintelligente Lösungen, einen verbesserten Nährstoffgehalt von Grundnahrungsmitteln und den Ausbau von Kooperationsprojekten in der Landwirtschaft.

Bezogen auf den ersten Punkt - zusätzliche Investitionen in die agrarwirtschaftliche Forschnung und Entwicklung - erklärte Condon, dies sei das beste Mittel, die Entwicklung der Landwirtschaft langfristig zu unterstützen. "Es braucht auch künftig innovative Lösungen, um unseren Planeten zu ernähren und zu schützen. Darüber sind wir uns bei Bayer CropScience im Klaren", sagte Condon und wies dabei auf die geplanten Ausgaben des Unternehmens in Höhe von fünf Milliarden Euro für 2011 bis 2016 für Forschung & Entwicklung hin. Dabei investiert das Unternehmen nicht nur beträchtliche Summen in die Erforschung neuester chemische Ansätze, sondern zunehmend auch in die Entwicklung weiterer Innovationsfelder wie den biologischen Pflanzenschutz und Pflanzenzüchtungsmethoden, die etwa die Stresstoleranz erhöhen. "Es ist entscheidend, dass wir alle verfügbaren Forschungsansätze verfolgen, um die Welternährung nachhaltig zu sichern", so Condon.

In einem zweiten Schritt ist es nach Ansicht von Condon notwendig, Landwirte weltweit dabei zu unterstützen, unabhängige Unternehmer zu werden, so genannte "Agripreneure". Sie sollten mit den Kenntnissen und Technologien ausgestattet werden, die sie benötigen, um ihren Agrarbetrieb zu einem nachhaltigen Erfolg zu verhelfen. Der Vorstandschef von Bayer CropScience verwies dabei auf das Konzept der Musterdörfer, das Bayer CropScience in Indien entwickelt hat - eines seiner Lieblingsbeispiele, wie er selbst sagte. Das Programm, das landesweit in rund 400 Dörfern umgesetzt werden soll, bietet den Landwirten zahlreiche Vorteile, darunter Schulungen und Hilfsmittel, um ihre landwirtschaftliche Produktivität und ihren Marktzugang zu verbessern.

Drittes Element des Fünf-Punkte-Planes ist ein stärkerer Fokus auf klimaintelligente Lösungen für die Landwirtschaft. Als Beispiel hierfür nannte Condon die Bemühungen von Bayer CropScience zur Verringerung der Methangas-Emissionen im Reisanbau. "Die üblichen Reisanbaumethoden sind sehr wasserintensiv. Aufgrund der günstigen Bedingungen für anaerobe Bakterien in wassergesättigten Böden sind die Methan-Emissionen deshalb vier Mal höher als bei Weizen oder Mais", erläuterte er. "Wir haben eine Reihe von umfassenden Lösungen für den Reisanbau entwickelt. Dazu zählen Hybridsaatgut, neue Pflanzenschutzmittel, Technologien und Schulungen sowie klimaintelligente Lösungen für einen geringeren Wasserverbrauch und Methanausstoß."

Eine weitere Möglichkeit, eine Grünere Revolution zu fördern, sei die Stärkung der Gesundheit durch eine bessere Verfügbarkeit von Nährstoffen in Nahrungsmitteln, erklärte Condon. "Ein Drittel der Kinder weltweit kann sich aufgrund von Mangelernährung nicht voll entwickeln. Deshalb ist die Biofortifizierung, die Erhöhung der Aufnahme von Nährstoffen wie Zink, Eisen und Jod durch die Pflanze, eine große Chance", führte Condon aus. Bayer CropScience arbeitet bereits mit Organisationen wie Harvest Plus zusammen, um den Nährwert der Pflanzen zu verbessern.

Der letzte Schritt des von Condon vorgestellten Fünf-Punkte-Plans konzentriert sich auf den Ausbau der internationalen Zusammenarbeit, die seiner Meinung nach stärker auf die praktische Umsetzung ausgerichtet werden sollte. "Der Privatsektor wird auch weiterhin in Wissenschaft, Produkte und Dienstleistungen investieren, um die Ernährungssicherheit und die ländliche Entwicklung zu verbessern. Darüber hinaus gibt es aber Herausforderungen, die ein gemeinsames Vorgehen vieler Akteure erfordern - wie Bildungsmängel, politische und wirtschaftliche Instabilität, schlechte Infrastruktur sowie unsichere rechtliche Rahmenbedingungen", sagte er.

Das Global Forum for Food and Agriculture ist ein internationales Politikforum zu zentralen Themen, die die Zukunft der globalen Agrar- und Ernährungswirtschaft betreffen. Es zählt zu den Höhepunkten der Internationalen Grünen Woche, der weltgrößten Fach- und Publikumsmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, die jährlich mehr als 400.000 Besucher anlockt.

Quelle: UD / cp
 

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