Audi auf dem Weg zum nachhaltigen Automobilhersteller

Die AUDI AG beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit. Nicht ohne Grund: Audi ist Teil des Volkswagen-Konzerns, der sich zum Ziel gesetzt hat, 2018 weltweit ökologischster Automobilhersteller zu werden, und 2013 erstmals Industry Group Leader im Dow Jones Sustainability Index wurde.

17.12.2013

Audi produziert weltweit mit hohen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards, Bild: Audi
Audi produziert weltweit mit hohen Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards, Bild: Audi

Seit rund zwei Jahren nun ist Audi im Bereich Nachhaltigkeit öffentlich aus dem Schatten der Konzernmutter hervorgetreten: Mit einer eigenen Abteilung Corporate Responsibility unter dem Vorstandsvorsitzenden Rupert Stadler, mit einer selbständigen Mitgliedschaft beim Global Compact und einem CR-Report, der Ziele und Maßnahmen des Audi Konzerns in Sachen Nachhaltigkeit darlegt.  

„Es liegt in unserem ureigenen Interesse“, begründet das der siebenköpfige Audi-Vorstand um Rupert Stadler, „dass Autofahren gesellschaftlich akzeptabel und im Alltag praktikabel bleibt.“ Ein Mitarbeiter formulierte die Aufgabe für sein Unternehmen fordernder: „Für Audi wird es erfolgskritisch sein, ob zu Zukunftsfragen eine eigene Haltung entwickelt wird.“

Die mögliche Rolle eines „followers“ stellt für Josef Schön vom Audi Nachhaltigkeitsmanagement kein Problem dar. Weil die Stammwerke des Konzerns in Ingolstadt und Neckarsulm in ihren Regionen jeweils eine herausragende wirtschafliche Bedeutung haben und Audi mit Abstand größter Arbeitgeber bzw. Auftraggeber ist, fühle sich der Autobauer für die Menschen, die in diesen Regionen leben und ihren Unterhalt verdienen, schon immer verantwortlich. Das Unternehmen galt an diesen Standorten stets als wichtiger Bezugspunkt für die Anwohner und Nachbarn, skizziert Schön die traditionellen Werte der Ingolstädter. Schön: „Das hat uns schon immer Verantwortung abverlangt“, sagt der Nachhaltigkeits-Spezialist. Daher ist für ihn der jetzt eingeschlagene Weg nur konsequent: Was heute unter Corporate Responsibility firmiere, gehöre für ein Unternehmen wie Audi von Anbeginn der Firmengeschichte zum selbstverständlichen Miteinander.

Die Vorstände setzen in Sachen Nachhaltigkeit auf ihren bewährten Marken-Claim: „Wir sind überzeugt, dass wir ganz im Sinne von ,Vorsprung durch Technik' zentrale Fragen der Ressourceneffizienz und des nachhaltigen Wirtschaftens lösen werden“, verankern sie ihr Credo gleich im Vorwort des ersten CR-Reports. Ihr Ziel formulieren sie dort unmissverständlich: „Unsere Gremien haben wir angewiesen, künftige Entscheidungen zu Produkten und Prozessen noch stärker auf ihre Verträglichkeit mit Umwelt und Gesellschaft zu prüfen.“

„Verantwortungsvolles Handeln erfordert, mit den Anspruchsgruppen in Dialog zu treten und ihre Interessen ernst zu nehmen“, wissen die Autoren des aktuellen CR-Reports aus Ingolstadt. Die Spezialisten der Audi-Abteilung erfragen daher die Interessen der Stakeholder in Interviews, Online-Umfragen und Podiumsdiskussionen. Mehr Transparenz und eine Einbindung der Stakeholder bei konkreten Ansätzen für die Umsetzung der Audi-Mission „Wir leben Verantwortung“ - so lauten die Ziele ihres Stakeholder Engagements.  

Vorsprung durch Technik - ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit

Die Themen „quattro“ und „ultra“ stehen seit vielen Jahren für technologische Kernkompetenzen von Audi. „Wir wollen ‚ultra‘ aber weiter als Leichtbau denken“, erläutert Dr. Antonia Wadé. Ultra stehe nicht nur für optimalen Werkstoffeinsatz und damit Senkung der lokalen CO2-Emissionen, sondern für weitere ökologische und gesellschaftliche Nachhaltigkeitsaspekte. „Die Themen ‚Sportlichkeit‘ und ‚Technologie‘ sind weitere Kernelemente unserer Marke, betonen die Ingolstädter. Viele Technologien seien heute eng mit dem Thema Nachhaltigkeit verknüpft - beispielsweise die vernetzte Infrastruktur. Der Bordcomputer kümmert sich dann nicht mehr nur um die Technik unter der eigenen Motorhaube. Er kommuniziert mit seiner Umgebung, erfährt etwa, wo Staus sind oder freie Parkplätze: „Das könnte den Parkplatzsuchverkehr schon bald erheblich verringern“, preist Wadé einen möglichen Vorteil eines solchen intelligenten Informationsaustauschs zwischen einem Wagen, dessen Fahrer und der Umgebung. Ziel der Ingolstädter aber ist die CO2-neutrale Mobilität im Premium-Automobilsektor, die sie mit dem sogenannten Audi e-gas im neuen Audi A3 g-tron bereits heute möglich machen: Audi stellt dazu als weltweit erster Automobilhersteller aus Ökostrom, Wasser und CO2 ein synthetisches Methan in einer eigenen Power-to-Gas-Anlage in Werlte her. Der A3 g-tron fährt mit diesem Audi e-gas klimaneutral, denn das CO₂, das im Fahrbetrieb entsteht, wurde vorher bei der e-gas-Herstellung gebunden.

Unterschiedliche Reaktionen auf Anforderungen unterschiedlicher Märkte

Im Autohaus sieht auch für Audi - wie für all seine Konkurrenten - die Welt differenzierter aus. Dies ist auch im jeweiligen Straßenbild der unterschiedlichen Märkte zu sehen: In den USA etwa finden noch immer Dieselfahrzeuge nur schwer Anhänger. „Chinesische Autokäufer“, erklärt Antonia Wadé, „sind laut unseren Stakeholder-Umfragen bei Nachhaltigkeitsaspekten sensibler als Deutsche oder Amerikaner: Sie sind aufgeschlossener.“ Dazu kommt: In China - dem mittlerweile größten Markt von Audi - reagieren die Behörden rigoroser auf aktuell auftauchende Umwelteinflüsse. Die inzwischen alljährlich im Winter über dem Land liegende Smog-Glocke in den Städten des chinesischen Ostens zwingt zum Handeln.

Der Audi CR-Report listet die gesetzten Nachhaltigkeits-Ziele auf und verzeichnet zugleich, wie weit Audi auf dem Weg dahin vorangekommen ist. Die Mitarbeiter in der CR-Abteilung spinnen derweil Visionen, die weit über neue Technologien, die das Produkt umweltfreundlicher machen sollen, hinausgehen. Josef Schön hat einen offenen, weiten Blick auf die ferne Zukunft, wenn er davon spricht, dass es künftig vielleicht vorteilhaft sein könne, wenn Automobilfirmen Autos gar nicht mehr verkaufen, sondern die Fahrzeuge lediglich für eine bestimmte Nutzung ausleihen. „Vermutlich wird es unerlässlich, gerade für uns deutsche oder europäische Industrien“, sinniert der Nachhaltigkeits-Experte, „dass wir die vielen Rohstoffe in unseren Produkten in einem kontrollierten und funktionierenden Wertkreislauf halten“

Quelle: UD
 

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